Blessed Child – Crossing The Pit – Album Review

Blessed Child – Crossing The Pit
Herkunft: Braunschweig / Deutschland
Release: 06.12.2024
Label: Eigenveröffentlichung
Dauer: 35:59
Genre: Thrash Metal


Foto Credit: Fabian Helwig

Blessed Child sind jetzt gut fünf Jahre aktiv und können auf zwei EPs und mit dem neuen Crossing The Pit auf zwei Alben stolz sein. Dieses Lob bezieht sich sowohl auf den musikalischen Output als auch auf das Engagement der Musiker. Wenn immer von Unterstützung des Undergrounds geredet wird, dann ist das hier bei Blessed Child wirklich angebracht. Ihre gelungene Mischung aus modernem klingendem Heavy und Thrash Metal steht auf der Habenseite. Der Wille der Band sich den Arsch abzuspielen und noch alles in Eigenregie unter die Leute zu bringen, wirft noch mehr Sympathiepunkte in die Waagschale.

Böllernde Energie

In welche musikalische Schublade man Crossing The Pit stecken möchte, bleibt jedem Hörer selbst überlassen. Die Braunschweiger spielen eine abwechslungsreiche Mischung aus einer treibenden Rhythmusgruppe, melodischen Gitarren und einem rauen, simplen Gesangsstil. Dem Thrash Metal rückt man auch inhaltlich mit dunklen Themen näher. Die Lyrics sind dabei nie eindeutig gehalten. Die Inhalte werfen gekonnt ein Licht auf unsere Ängste und reflektieren menschliche Eigenschaften wie Kampfes- und Überlebenswillen.

Trotz der prinzipiellen Nähe zum Thrash gibt es Unterschiede in den Songs. Blessed Child starten engagiert mit dem Titeltrack Crossing The Pit, welchen ihr HIER anhören könnt und legen genauso böse mit Roll With The Changes nach. Besonders der Frontmann sorgt für ein härteres als nur ein Heavy Metal Feeling. Zusammen mit der böllernden Soundwand im Rücken gibt das dem Ganzen einen rüden, energetischen Touch. Als Gegenpol halten die Gitarren mit Melodien dagegen und bringen ein fantastisches Solo nach dem Anderen im Programm unter.

Granaten und Groove

Der Fünfer hat ein gutes Gespür für den Albumfluss. So wechseln sie nach den beiden Eröffnungsgranaten beim Track The Whaler in Richtung Groove und Midtempo. Der Song über die Waljagt erinnert in ersten Augenblick thematisch an Moby Dick. Doch die Band nimmt sich weder den Wal als vermeintlichen Feind, noch eine ökologisch-politische Message zum Thema. Groovend und hart begleitet, erzählen sie vom gefährliche Fahren und Arbeiten auf See und das die Menschen von der Not und dem Hunger heraus aufs Meer getrieben worden.

Blessed Child bleiben bei Past Comes Crawling weiter im Groove-Modus und toppen das noch mit dem verhalten beginnenden und dann galoppierenden The Sinister Urge. Das sind Songs, die zu hundert Prozent livetauglich sind. Besonders zu letzterem Song dürfte sich ein wild drehender Kreisel vor der Bühne bilden.

Was soll man noch zum weiteren Verlauf von Crossing The Pit sagen? Godblind ist treibend, Evil Under The Sun nimmt sich tempomäßig etwas zurück, trägt einen dunklen Unterton und verursacht beim Hören extremes Headbanging. Das Finale heißt Grinding Jaw und auch hier überzeugen die Braunschweiger mit einer treibenden Dynamik. Beim ganze Album ist auffällig, wie extrem wichtig die Gitarrenarbeit für das Gesamtergebnis ist. Erst dadurch bekommt die schnaufende Lokomotive einen auffälligen Funkenflug, was den Hörer Crossing The Pit immer wieder schmackhaft macht.


Fazit
Blessed Child überzeugen auf Crossing The Pit mit einer energetischen Mischung aus Härte, Groove und Melodie, was durch die gelungene Produktion noch unterstützt wird. Der derbe Gesang könnte etwas facettenreicher sein, bekommt aber durch die klasse Gitarrenarbeit ein ordentliches Kontrastprogramm. 8 / 10

Line Up
Steve Kaya – Gesang
Jens Jäschke – Gitarre
Marco Walter – Gitarre
Marcus Lindemann – Bass
Michael Grunert – Schlagzeug

Tracklist
01. Crossing The Pit
02. Roll With The Changes
03. The Whaler
04. Past Comes Crawling
05. The Sinister Urge
06. Godblind
07. Evil Under The Sun
08. Grinding Jaw

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