Blackbird Sons – Dance with the Devil – Album Review
Blackbird Sons – Dance with the Devil
Herkunft: Finnland
Release: 13.11.2020
Label: Independent
Dauer: 37:03
Genre: Classic Hard Rock
2020 wird insgesamt wohl eher als eines der mittelguten Jahre in Erinnerung bleiben. Umso wichtiger ist es, hier die wenigen positiven Seiten hervorzuheben, wie etwa, dass durch den Ausfall von Live-Shows genug Zeit ist, um ein Album aufzunehmen. So geschehen bei den Classic Rockern Blackbird Sons aus Finnland, welche die Pandemie genau hierfür genutzt haben – um ihr erstes Full Length Album Dance with the Devil einzuspielen.
Man darf gespannt sein, denn die Band um Frontmann Niko Hämäläinen gibt als Einflüsse keine geringeren an als etwa Größen wie AC/DC, ZZ Top, Rolling Stones oder Lynyrd Skynyrd. Hier wurde bereits ordentlich geklotzt statt gekleckert, ganz nach dem Motto „Mehr ist Mehr“.
Früher war (fast) alles besser
Wer bei Classic Rock daran denkt, den Highway auf der Harley entlangzubrettern, wird beim Opener Wild N‘ Free möglicherweise noch mit kleineren Startschwierigkeiten zu kämpfen haben. Hier wurde der Spagat zwischen „hatten wir schon“ und „neu und innovativ“ nicht ganz so gut gemeistert, wie man dies hätte erwarten können. Spätestens beim Title Track Dance with the Devil kann man allerdings voll durchstarten. Hier passt wirklich alles, vom Groove über die Gitarrensoli bis zum Refrain, der das Zeug zur Hymne hat.
Dieses mehr als annehmbare Level wird auch bei den folgenden Songs On the Run und Blackjack gehalten, ohne dabei bereits vorher gehörtes zu wiederholen. You Can’t Stop Me drückt anschließend nochmal besonders aufs Gas, ehe dem Hörer mit Cross the Line eine Verschnaufpause zugestanden wird, die manch einen an die glorreichen Bon Jovi Zeiten erinnern könnte, aber dennoch voll und ganz für sich selbst stehen kann.
Im Anschluss folgt mit Running Train ein Song, der wieder gehörig das Tempo anzieht und es tatsächlich schafft, auf einem Album, das bisher schon ein mehr als annehmbares Level gehalten hat, positiv hervorzustechen. You Really Got It schlägt stilistisch dann wieder in eine völlig andere Kerbe und zeigt, wie unglaublich groovy Classic Rock sein kann.
Abschließend wird mit The Sting noch eine weitere Hymne abgefeuert, ehe mit Too Late der obligatorische Akustik Song – den jede Rock Band braucht, die etwas auf sich hält – kommt, welcher gleichzeitig das Ende des Albums markiert.
Fazit
Blackbird Sons liefern mit Dance with the Devil ein mehr als solides Debütalbum ab. Classic Rock Fans werden hier definitiv fündig und nach einer kurzen Eingewöhnungsphase mehr als gut bedient. Das Album zeigt sich über die komplette Länge abwechslungsreich und das Songwriting erscheint durchgängig wohl durchdacht. Außerdem werden die Einflüsse der Band mehr als sichtbar, ohne dies zu sehr ausufern zu lassen, sodass man nicht von einer Kopie aus vergangenen Zeiten sprechen kann.
Die Band schafft es durchgehend, bereits als erfolgreich bekannte Rezepte in neuem Gewand zu präsentieren, mit einer eigenen Note zu versehen und teilweise noch massiv zu verbessern. In Anbetracht dessen, dass es sich bei dem Album um eine komplette Eigenproduktion handelt, kann man vor dieser Leistung nur den Hut (oder Motorradhelm) ziehen. In Summe ergibt sich ein kleiner Abzug für den weniger gut gelungenen Einstieg, der bei der hohen Qualitätsdichte auf dem restlichen Album aber nicht allzu sehr ins Gewicht fällt. Solide 8,5/10.
Line Up
Niko Hämäläinen – Gitarre, Gesang
Lauri Aaltonen – Bass, Gesang
Tatu Lankinen – Schlagzeug, Piano
Riku Kananoja – Gitarre, Gesang
Tracklist
01. Wild N‘ Free
02. Dance With The Devil
03. On The Run
04. Blackjack
05. You Can’t Stop Me
06. Cross The Line
07. Running Train
08. You Really Got It
09. The Sting
10. Too Late
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