Black Magic Tree – Through The Grapevine – Album Review

Black Magic Tree – Through The Grapevine
Herkunft:
Berlin / Deutschland
Release:
22.01.21

Label: Karma Conspiracy
Dauer:
38:35
Genre:
Heavy Blues Rock’n’Roll / Stoner Rock


Die Berliner Band Black Magic Tree hat sich 2018 gegründet, im Jahr 2019 eine erste 4-Track-EP veröffentlicht und bietet uns nun ihr Debütalbum zum Hören an.

Nicht aus Gründen des Lokalpatriotismus hat mir Through The Grapevine vom ersten Ton an gefallen, denn schon das 1970er Jahre Keyboard zu Beginn von Mandala Lady hat etwas Vertrautes und so nehmen mich schnell Riff und Rhythmus gefangen. Die Stimme von Alessandro Monte eifert mit der Band um die Wette, schwimmt auf der Melodie und wird nur von kurzen psychodelischen Passagen und Soloarbeiten unterbrochen.

Einen ersten akustischen und visuellen Eindruck könnt ihr euch HIER verschaffen.

Ideen ohne sich durch Genre zu limitieren

Eine musikalischer Wandel vollzieht sich beim folgenden Beethoven. Bleibt es akustisch immer noch schön old-style, so klingt uns nun bester Rock’n’Roll entgegen. Die Nummer ist inhaltlich eine Hommage an die Gitarren und den Beat, der einen mitreißt. Das Ganze ist kurz und knackig gehalten und versprüht dadurch jede Menge Spaß.

Auch bei Spider’s Web sind die Gitarren auf beiden Ohren wieder präsent, während Bass und Schlagzeug unauffällig ihr Werk verrichten. Der Wechsel zwischen schnellen und langsamen Passagen macht die Komposition abwechslungsreich und gibt auch der Stimme die Möglichkeit viele Facetten zu zeigen.

Mit einem deutlichen Hang zum Stoner Rock beginnt Domo, dass aber nach circa drei Minuten schnell Fahrt aufnimmt und in einer wilden Session explodiert. Die hohe Stimmbegleitung im Refrain fällt erst beim genauen Hören auf, setzt aber einen warmen Retrotouch. Klasse!

Schleppend startet Long Night und entwickelt sich zu einem kleinen Heavymonster. Abwechselnd pendelt der Song zwischen ruhigen, mit Alessandros Stimme besetzten und riffdominierten Abschnitten.

Der Ruhepunkt des Albums

Fein und zerbrechlich leitet die Akustikgitarre das ruhige und verträumte Inner Rest ein. Die Vocals sind hier bestimmend und werden sanft von Gitarre, Basslinie und Bongotrommeln betont. Eine kleines bisschen erinnert mich das Feeling an Planet Caravan von Black Sabbath. Eine entspannter Ruhepol inmitten harter Felsbrocken.

Mit dem abschließenden Flower gibt es das volle Kontrastprogramm zu den gerade gehörten leiseren Tönen. Laut, hart und direkt dröhnt der Track aus den Boxen. Eine Mischung aus Stoner mit Led Zeppelin, besonders bei den kräftigen Gesangspassagen, macht sich breit. Nach einem wunderbaren Gitarrensolo wird es wild und atmet dadurch schon fast Liveatmosphäre.

Auch das Drumherum passt

Die unterschiedlichen Ideen machen Through The Grapevine abwechslungsreich und kurzweilig. Die passende, angenehme Produktion rundet alles ab und hält es trotz der unterschiedlichen Stilelemente zusammen. Beim mehrmaligen Hören fallen immer wieder kleine Details und Ideen auf, die das Album spannend halten.

Die Gitarren und der Gesang sind klar dominierend. Das ist sicher bewusst so gewollt, aber gerade in den Sessionpassagen wünsche ich mir auf dem nächsten Album für Bass und Schlagzeug noch mehr Spielräume.

Optisch abgerundet wird alles durch ein ansprechendes Cover vom Berliner Künstler Martin Meir, das man sich zum Glück auch in passender Größe als Vinyl in die Stube holen kann. 


Fazit
Die Ideen sind auf Through The Grapevine breit gefächert und werden mit einer passenden Produktion und ansprechender Optik zusätzlich aufgewertet. Bleibt zu hoffen, dass ihr das zu würdigen wisst. Von mir gibt hier und heute dafür 8.5 / 10.

 

Line Up
Alessandro Monte – Gesang
Christian Reuter – Gitarre
Max Milan-Bergrath – Gitarre
Michael Hupp – Schlagzeug
Nils Geiser – Bass

Tracklist
01. Mandala Lady
02. Beethoven
03. Spider’s Web
04. Domo
05. Long Night
06. Inner Rest
07. Flower

Links
Webseite Black Magic Tree
Facebook Black Magic Tree


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