Bewitcher – Deep Cuts & Shallow Graves – Album Review

Bewitcher – Deep Cuts & Shallow Graves
Herkunft:
Portland / USA
Release:
17.11.2023
Label: Century Media Records
Dauer:
01:05:28
Genre:
Black / Thrash / Speed Metal


Foto Credit: Courtney Brook @Light_Witch

Seit zehn Jahren sind Bewitcher aktiv und hauptsächlich auf den Bühnen der USA unterwegs. Neben den unermüdlichen Auftritten hat die Band drei Alben veröffentlicht und wie branchenüblich viele weitere Releases wie Demotapes, Singles und auch Compilations herausgebracht.

Die Popularität der Band ist stetig gewachsen und so gibt es mit Deep Cuts & Shallow Graves nun eine Art Zwischenfazit auf dem Weg nach oben. Doch das aktuelle Release ist keine Best-Of-Scheibe mit bekanntem Material, sondern eine sinnvolle Ergänzung des Plattenschranks. Zu ein paar neuen Happen kommen allerlei gesuchte Aufnahmen, die man entweder vor Jahren ergattert hat oder wie die Meisten von uns bisher nur auf YouTube anhören konnte.

Rares aus dem Demo-Schrank

Neben den ersten drei Songs, bei denen es sich um neue Aufnahmen handelt, ist der Großteil altes und längst vergriffenes Material von Tapes. Nur die wenigsten werden die originalen Demos oder das auf hundert Stück limitierte Tape Grand Rites of the Wicked besitzen. Von dieser Zusammenstellung aus dem Jahre 2015 stammen die Songs In the Sign of the Goat und Hedgerider. Deshalb ist es angesichts der Nachfrage eine Notwendigkeit das alte Material den Fans neu aufgearbeitet zur Verfügung zu stellen.

Schwarze Highspeed-Mucke

Bevor wir die Herkunft der alten Aufnahmen auf den Seziertisch packen, wenden wir uns als erstes dem Start des Albums zu. Sowohl bei Manifesting Darkness, das ihr HIER anhören könnt, als auch bei Our Lady of Speed, gibt es die für die Band typische schwarz angehauchte Highspeed-Mucke. Die Songs kommen schnell gezockt und räudig gesungen daher. Es ist für die Bühne gemacht, weil man das Schweißtreibende spürt und die Songs einfach und mitreißend sind.

Bei der dritten Nummer Bastard handelt es sich um ein Mötley Crüe Cover, dem man seine musikalische Herkunft anhört. Trotzdem wurde aus dem schmutzigen Original eine eigene dreckige Version geformt, die richtig gut Spaß macht, auch wenn Sie aufgrund der mehrstimmigen Chöre im Refrain doch vom eigentlichen Stil von Bewitcher abweicht.

Alt heißt nicht automatisch schlecht

Was dann folgt ist ein Segen für alle, die erst spät auf die Band gekommen sind und den ganzen Demostoff der ersten Jahre nicht besitzen. Zeitlich rückwärts angeordnet kommen die Demotapes Midnight Hunters von 2015, sowie Wild Blasphemy und Satanic Panic aus dem Jahr 2013 zu Gehör.

Die Tonqualität der Aufnahmen beweisen, dass Demos nicht zwangsläufig schlecht klingen müssen. Ganz im Gegenteil passt das Ungeschliffene perfekt zum schnellen und thrashigen Material von Bewitcher. Es gibt also keinen Grund vor dem alten Aufnahmen zurückzuweichen, wie man es HIER beim programmatischen Speed ‚Til You Bleed anhören kann.

Die Zusammenstellung Deep Cuts & Shallow Graves hat über eine Stunde Spielzeit und ist ab heute, 17.11.23, sowohl auf CD und als auch auf Vinyl erhältlich.


Fazit
Es ist zu hundert Prozent richtig ein Album wie Deep Cuts & Shallow Graves zu veröffentlichen. Es bietet die Chance die längst vergriffenen Tapes der vergangenen Jahren kompakt zu hören. Dass es zusätzlich noch neues Material von Bewitcher gibt, macht alles nur noch besser. 8 / 10

Line Up
M. von Bewitcher – Gesang, Gitarre
A. Hunter – Schlagzeug, Perkussionsinstrumente
A. Magus – Bass, Hintergrundgesang

Tracklist
01. Manifesting Darkness
02. Our Lady of Speed
03. Bastard
04. Speed ‚Til You Bleed (Midnight Hunters Demo 2015)
05. Midnight Hunters (Midnight Hunters Demo 2015)
06. Rome is on Fire (Midnight Hunters Demo 2015)
07. Wild Blasphemy (Wild Blasphemy Demo 2013)
08. Rebellion at the Gates of Heaven (Wild Blasphemy Demo 2013)
09. Black Speed Delirium (Wild Blasphemy Demo 2013)
10. Trial of Swords (Wild Blasphemy Demo 2013)
11. Bewitcher (Satanic Panic Demo 2013)
12. Sin is in Her Blood (Satanic Panic Demo 2013)
13. In the Night (Satanic Panic Demo 2013)
14. Harlots of Hel (Demo 2014)
15. Hot Nights, Red Lights (Demo 2014)
16. In the Sign of the Goat (Demo 2015)
17. Hedgerider (Demo 2015)

Links
Webseite Bewitcher
Facebook Bewitcher
Instagram Bewitcher


Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – On Thorns I Lay – On Thorns I Lay
EP Review – Sodom – 1982
Album Review – Cruel Force – Dawn Of The Axe

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 15 Average: 4.7]