Batushka / Hate / Firtan / Summoner’s Circle / Paradise in Flames / Anachoret – Rockhouse Bar – Live Review
Veranstaltung: 26.02.2023, Rockhouse Bar Salzburg
Bands: Batushka / Hate / Firtan / Summoner’s Circle /Paradise in Flames / Anachoret
Herkunft: Polen / Polen / Deutschland / USA / Brasilien / Deutschland
Ticket: 25€
Genre: Black Metal
Am Tag des Herrn hat die Rockhouse Bar in Salzburg zur schwarzen Messe gerufen. Versprochen wurde ein Line Up, das sowohl was Quantität als auch Qualität betreffend, fast schon als Ein-Tages-Festival hätte durchgehen können. Ganze sechs (!) Black Metal Bands durften ab 17.00 die Gewölbe der Bar beschallen und taten dies auch durchaus passabel. Doch alles der Reihe nach.
Den Anfang durften die Local Heroes von Anachoret machen. Aller Widrigkeiten zum trotz, wie etwa dem fehlenden Soundcheck oder dem gigantischen Schlagzeug, mit dem man sich – zusätzlich zum eigenen Schlagzeuger – die ohnehin nicht allzu große Bühne teilen musste, ein durchaus gelungener Beginn dieses noch sehr lange dauernden Abends. Auch wenn man hier noch nicht unbedingt gesehen hat, dass es sich um ein ausverkauftes Haus handelt, waren dennoch stark überdurchschnittlich viele Besucher anwesend, denen man auch ansah, dass sie Spaß mit der Show hatten.
Weiter gings mit den Brasilianern von Paradise in Flames. Gefühlt waren die zwar lauter als die Opener, aber das wars im Wesentlichen auch. Wirklich mitreißen konnte die Band die Menge nicht, dafür war der Tontechniker vermutlich kurz vorm Burnout. Speziell die Sängerin wollte irgendwie so gar nicht in den Mix passen, war entweder nicht hörbar oder alles übertönend und wirkte an diesem Abend leider relativ deplatziert. Zum Ende hin füllte sich auch schön langsam die Bar bis in die hinteren Winkel.
Summoner’s Circle aus den Vereinigten Staaten brachten dann schon etwas mehr Mystizismus in das Geschehen und schafften es auch die Menge stärker mit einzubinden. Man hat hier klar gemerkt, dass sowohl musikalisch, als auch was die Stage Performance angeht, ein Unterschied zu den ersten beiden Bands vorhanden ist. Definitiv ein erstes Highlight und Ausrufezeichen des Abends.
Was eben so richtig stark geendet hatte, wurde in weiterer Folge von Firtan entsprechend weitergeführt. Die deutschen Post Black Metaler, die sich hierzulande schon eine beachtliche Fanbase aufgebaut haben brannten wahrlich ein Feuerwerk ab. Ganz großes Kino und spätestens jetzt war die Halle aufgewärmt und am Beben.
Normalerweise würde man nach nunmehr vier Bands von einem erfolgreichen Konzertabend sprechen. Hier war allerdings grade mal das Vorspiel erledigt, denn die Death Black Metaler Hate aus Polen schickten sich an dieser Stelle an, das Rockhouse in ein Tollhouse zu verwandeln und schlicht zu zerlegen. Die Show führte einem wieder vor Augen, dass die Grenze zwischen Musik und Sport oftmals fließend ist, denn was hier an den Instrumenten geboten wurde, ist in jedem fall sportlich und verlangt ein gewisses Maß an Ausdauer. Auch wenns bis hierhin schon relativ lange ging, versprühte die Band in vollen Zügen Adrenalin durch den ganzen Saal und war wohl die Band die am meisten Spaß machte.
Wie gerade erwähnt… der Abend war lang. Aber einer ging immer noch und so wurde es letztendlich auch Zeit für den Headliner Batushka. Wer die Band schonmal live gesehen hat, weiß im groben was einen erwartet. Kirchenstimmung inklusive Weihrauch und dem restlichen Brimborium, das im Gewölbe der Rockhouse Bar wohl noch besser anmutete, als in den meisten anderen Locations. Auch wenn definitiv das geboten wurde, wofür man Eintritt bezahlt hatte, merkte man dem einen oder anderem (ja, auch dem Redakteur um ehrlich zu sein) bereits eine gewisse Müdigkeit an, was der Stimmung in der hinteren Hälfte der Bar nicht unbedingt zuträglich war.
Zusammengefasst lässt sich über den Abend sagen, dass diejenigen die von den Troubles im Vorfeld nichts wussten, diese wohl auch kaum zu spüren bekamen. Dass sechs Bands für einen Abend schon eine ziemlich grenzwertige, aber machbare Menge darstellen. Und dass der Abend insgesamt auf jeden Fall als Erfolg bezeichnet werden kann. Durchwegs solide bis gute Performances und die Spielzeit für einen sozial verträglichen Vorverkaufspreis von 25 Euro können sich sehen lassen. All diese Argumente und noch mehr sprechen dafür, öfter einen Abstecher nach Salzburg zu machen.
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