Attic – Return Of The Witchfinder – Album Review
Attic – Return Of The Witchfinder
Herkunft: NRW / Deutschland
Release: 21.03.2024
Label: Van Records
Dauer: 50:11
Genre: Heavy Metal
Lange haben uns Attic warten lassen. Nach sieben Jahren des Wartens erscheinen sie wieder auf der Bühne und erzählen uns schaurige Geschichten. Dabei hat sich an der Marschrichtung der Band kaum etwas geändert. Das Erscheinungsbild ist geprägt von dunklen, okkulten Lyrics und der hohen Kopfstimme von Meister Cagliostro.
Die musikalische Stimmung und die Singstimme tragen unsere Gedanken natürlich gleich weiter zum hörbaren Vorbild King Diamond. Es gibt natürlich auch andere Bands, die diesem großen Vorbild huldigen, doch bei Attic scheint jedes der bisherigen Alben perfekt und genau auf den Punkt.
Vorbilder und Weiterentwicklung
Dazu kommt noch, dass sie nicht in die erdige Richtung von Mercyful Fate tendieren, sondern das metallische Schaffen von King Diamond mit Einflüssen aus dem Black Metal kreuzen. So kommt man sich trotz musikalischer Nähe nicht mit Bands wie Them oder Portrait in die Quere, weil Attic ihren eigenen Mix und Stil einbringen.
Ob die Band die unausbleiblichen Vergleiche mit dem Großmeister King Diamond nun mag oder als nervig empfindet, wissen wir nicht. Doch sie sollten es als großes Lob auffassen. Insofern ist es mir ein Rätsel, dass Attic zwar bekannt sind, aber international noch nicht auf einer Stufe mit dem musikalischen Vorbild spielen.
Auf zur Hexenjagd
Stimmungsvoll starten Attic mit dem instrumentalen The Covenant ihre Reise rund um die mittelalterliche Geschichten vom Pakt mit dem Teufel, geheimen Riten und der Hexenjagt. Nach dem Start mit der Paktschließung galoppieren Attic frisch mit Darkest Rites davon. Meister Cagliostro erzählt mal mit dunkler, kehliger Stimme oder lässt die Strophen mit den hohen und spitzen Schreien ausklingen. Wer kein King Diamond Jüngerer ist, der wird auch mit dem dritten Album nicht glücklich. Alle anderen und da schließe ich mich ein, können sich HIER von den dunklen Riten betören lassen.
Schwarzmetallische Schattierungen
War der Albumstart noch recht traditioneller Heavy Metal, so zieht die Band bei Hailstorm and Tempest richtig vom Leder. Die dichten Drums symbolisieren furios den Hagelschlag und bringen eine Hauch Schwarzmetall mit ein, der einem das Herz hüpfen lässt.
Doch die Band drückt nicht nur auf die Tube, sondern stampft bei The Thief’s Candle mächtig in eine doomige Richtung. Abwechslung ist angesagt, als der Witchfinder die Bühne betritt. Return of the Witchfinder bringt böllernde Drums, schöne sich duellierende Twin-Gitarren und mausert sich so zum verdienten Titeltrack. Das musikalische Spektakel könnt ihr euch HIER anhören.
Schaurig bis zum Finale
Attic lassen nicht nach. Das betrifft sowohl die Qualität als auch die inhaltliche Breite. Es gibt emotionale Einstiege wie bei Offerings To Baalberith, großartige Melodien und Gitarren bei Azrael und ein schauriges Orgelkonzert bei Up in the Castle.
Auch wenn The Baleful Baron keine neuen Akzente setzt, ist es dennoch gelungen, bevor bei Synodus Horrenda das Finale ansteht. Noch einmal werfen Attic alle Trademarks in die Schale. Die Band verfällt in schnelle Parts, die Gitarren entzücken und Meister Cagliostro überspannt alles mit seiner epischen, hoher Stimme.
Fazit
Attic kehren zum dritten Mal schaurig-schön mit mittelalterlichen Geschichten zurück. Return of the Witchfinder verbindet großartige Gitarren, schwarzmetallische Ausflüge und das episch-hohe Organ von Meister Cagliostro zu einem Pflichtprogramm, vor dem nur die Feinde der Kopfstimme kapitulieren werden. 8,5 / 10
Line Up
Meister Cagliostro – Gesang
Max Povver – Gitarre
J.P. – Schlagzeug
Katte – Gitarre
Chris – Bass
Tracklist
01. The Covenant
02. Darkest Rites
03. Hailstorm and Tempest
04. The Thief’s Candle
05. Return of the Witchfinder
06. Offerings to Baalberith
07. Azrael
08. Up in the Castle
09. The Baleful Baron
10. Synodus Horrenda
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