Atreyu – Baptize – Album Review

Atreyu – Baptize
Herkunft:
USA
Release:
04.06.2021

Label: Spinefarm Records
Genre:
Metalcore / Alternative Metal


Atreyu-Band
Foto Credit: Jacob Boyles

Atreyu sind eine der dienstältesten Metalcore-Bands, wobei ihnen diese Genre-Bezeichnung nicht wirklich gerecht wird. Irgendwo zwischen Hardcore, Groove Metal, Alternative Rock und weiteren Einflüßen haben sich die Kalifornier in ihrer 23-jährigen Karriere eine weltweite Fanbasis aufgebaut.

Diese Fanbasis dürfte das neue Album Baptize mit Spannung erwarten, denn es ist das erste Album seit dem Weggang von Sänger Alex Varkatzas im September 2020. Der bisherige Schlagzeuger und Background-Sänger Brandon Saller hat seinen Platz übernommen, dafür sitzt nun Kyle Rosa hinter den Trommeln.

Kurzum: Dieses Album markiert eine Weggabelung in der Geschichte der Band. Fragt sich nur: In welche Richtung bewegen sich Atreyu jetzt, und können sie mit einem anderen Mann hinterm Mikro ihre Fans weiterhin begeistern?

Einmal mit alles und scharf

Musikalisch liefern uns Atreyu auf Baptize wieder einen wilden Mix aus Core-Geknüppel, melodischen Passagen, Breakdowns und eingängigen Gitarrenriffs. Brandon Saller schreit und singt  die Texte derart abwechslungsreich ins Mikro, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Ob er damit den langjährigen Sänger Alex Varkatzas ersetzen kann, muss jeder Atreyu-Fan für sich selbst entscheiden. Der einstige Schlagzeuger macht seine Sache jedenfalls richtig gut, das muss man ihm zugestehen.

Auf dem Album herrscht bereits sehr früh Ohrwurmgefahr, denn der Refrain des Titelsongs setzt sich sofort in den Gehörgängen fest. Spätestens bei Song Nummer Vier namens Underrated ist man in den Kosmos dieser Band eingetaucht, denn diese Nummer bietet die perfekte Balance zwischen modern-aggressiven Passagen, melodischen Alternative-Parts und so ziemlich allem dazwischen. Wenn du kein elitärer Metal-Purist bist, dann solltest du dir die Nummer unbedingt HIER anhören.

Hoch die Fäuste

Das treibende Weed mit seinen starken Hooklines und einem weiteren Ohrwurm-Refrain bildet das nächste Highlight des Albums, genauso wie das groovige Fucked Up. Generell sinkt die Qualität allerdings in der zweiten Hälfte des Albums etwas nach unten. Das liegt vor allem daran, dass die Song-Strukturen teilweise zu vorhersehbar werden und allzu bekannt wirken.

Das abschließende Warrior, bei dem übrigens Travis Barker mitwirkt, dürfte dafür einen Dauerplatz in der Live-Setlist der Band bekommen. Der simple Mitsing-Refrain und die positive Grundstimmung des Songs wird bei Konzerten so manche Faust in die Höhe schnellen lassen.


Fazit
Atreyu liefern mit Baptize wieder einmal ein Album ab, das Fans moderner Klänge freuen und selbsternannte Szene-Wächter ärgern dürfte. Nicht jeder Song ist ein Hit, aber die Scheibe weiß über die Gesamtlänge zu unterhalten und bietet einige Highlights, die man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Dafür gibt es 7,5 / 10.


Line Up
Brandon Saller – Gesang
Dan Jacobs – Gitarre
Travis Miguel – Gitarre
Porter McKnight – Bass
Kyle Rosa – Schlagzeug

Tracklist
01. Strange Powers of Prophecy
02. Baptize
03. Save Us
04. Underrated
05. Broken Again
06. Weed
07. Dead Weight
08. Catastrophe
09. Fucked Up
10. Sabotage Me
11. Untouchable (feat. Jacoby Shaddix von Papa Roach)
12. No Matter What
13. Oblivion (feat. Matt Heafy von Trivium)
14. Stay
15. Warrior (feat. Travis Barker)

Links
Webseite Atreyu
Facebook Atreyu


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