Amoth – The Hour Of The Wolf – Album Review
Amoth – The Hour Of The Wolf
Herkunft: Helsinki / Finnland
Release: 28.01.2022
Label: Rockshots Records
Dauer: 46:34
Genre: Progressive Metal / Heavy Metal
Neues Jahr, neues Glück: Die finnischen Heavy Metaller Amoth präsentieren uns mit The Hour Of The Wolf ihr bereits drittes Studioalbum. Wie seine Vorgänger ist auch dieses Werk im Heavy Metal der 1980er Jahre verhaftet und erweitert den klassischen Sound um proggige Elemente. Im Vergleich zu den Vorgängern ist auch erstmals ein Keyboard zu hören.
„Es ist kein Fast-Food-Album. Einige der Songs sind ziemlich komplex, so dass man wahrscheinlich mehr als ein Mal hinhören muss, um wirklich reinzufinden!“, fasst Gitarrist und Haupt-Songwriter Tomi Ihanamäki die neuen Songs zusammen. Wer die Band noch nicht kennt und mit melodischen Wikingerklängen etwas anfangen kann, wird übrigens eine vertraute Stimme erkennen. Denn Sänger Pekka Montin ist seit einiger Zeit auch bei den Schwertkämpfern von Ensiferum aktiv.
Proggig bis zum Schluss
Im Grunde hat Tomi Ihanamäki bereits alles gesagt, denn The Hour Of The Wolf erfordert von seinen Hörern tatsächlich Geduld und Konzentration. Die Musik schallt dafür druckvoll und mit einem gewissen Retro-Charme aus den Boxen, was gut zu den vertrackten Song-Strukturen passt.
Im Grunde verfolgen Amoth einen ähnlichen Ansatz wie Iron Maiden auf deren neueren Alben. Im Unterschied zu den eisernen Jungfrauen sind die Lieder der Finnen dann aber doch kürzer ausgefallen, zudem erinnert Pekka Montin durch seinen Gesangsstil eher an King Diamond als an Bruce Dickinson, aber ohne dabei in lichte Klanghöhen zu entschwinden.
Hohe Halbwertszeit
Der Song It Ain’t Over Yet ist ein gutes Beispiel für den Stil von Amoth. Die Nummer erinnert durch ihren Aufbau und die flotten Gitarrenriffs zu Beginn ein wenig an Blind Guardian, bevor sie sich in ein proggig-melodisches Stück treibenden Oldschool Metal verwandelt. Tempowechsel und eine Vielzahl an Gitarrenriffs in unterschiedlichsten Geschwindigkeiten inklusive, wovon du dich HIER selbst überzeugen kannst.
Nach mehreren Durchläufen ist klar, dass The Hour Of The Wolf tatsächlich Zeit zum Wachsen braucht. Wir haben es hier also mit einen dieser Alben zu tun, die man eigentlich erst nach mehreren Wochen halbwegs objektiv bewerten kann. Dennoch lässt sich festhalten, dass Amoth sich nicht in Gefrickel oder ihren eigenen Song-Strukturen verlieren – sie fordern ihre Fans aber offensichtlich gerne heraus.
Fazit
Amoth liefern uns mit The Hour Of The Wolf ein proggiges Heavy Metal Album, das einige Zeit zur Entfaltung benötigt. Die Finnen wissen dabei aber genau was sie tun, denn auch die Aufmerksamkeit von nicht Prog-affinen Hörern wird nicht überstrapaziert. 7 / 10
Line Up
Pekka Montin – Gesang, Keyboard
Tomi Ihanamäki – Gitarre
Mikael Rauhala – Gitarre
Anne Lanttola – Bass
Oskari Viljanen – Schlagzeug
Tracklist
1. Alice
2. The Man Who Watches The World Burn
3. Wounded Faith
4. Wind Serenade Part I
5. Wind Serenade Part II
6. We Own The Night
7. It Ain’t Over Yet
8. Traces In The Snow
9. The Hour of The Wolf
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