Alt und Neu aus meinem Plattenschrank – Meine Empfehlung für Sonntag – Kolumne
Alt und Neu aus meinem Plattenschrank ist eine wiederkehrende Kolumne, in der unsere Redakteure jeweils ein Album zur näheren Besprechung und Vorstellung auswählen. Die perfekte Sonntagslektüre mit dem bestimmt ein oder anderen bisher unbekannten Musiktipp.
Auf der Suche nach einer aktuellen Platte, die es wert ist den interessierten Rock- und Metalhörern vorzustellen, bin ich recht weit vorne in meinem Plattenregal bei dem aktuellen Album Don’t Shy Away der texanischen Band LOMA gelandet. Der Grund, warum ich mir dieses wunderbare Album zugelegt habe, liegt mit Bandcamp an einem der positivsten Beispiele, welches mir zum Thema soziale Medien und Musik einfällt.
Dort war ich auf der Suche nach ruhigem, verhalten progressivem Artrock mit weiblichem Gesang und Ambient Charakter. Neben der obligatorischen digitalen Variante besteht für den geneigten Käufer die Möglichkeit, die CD oder verschiedene Vinylvarianten käuflich zu erwerben. Unter anderem auch eine grasgrüne Version, die nun einen Stammplatz in meiner bescheidenen Sammlung einnimmt.
Ein Herz und eine Seele
Mit Don’t Shy Away konnotiere ich verschiedene Arten des Lichtes. Zum einen passt es zu abendlichem, gedämpftem elektrischem Licht in den eigenen vier Wänden, um der Hektik des Alltages zumindest in den Abendstunden entfliehen zu können. Zum anderen auch zu Sonnenlicht, vor allem sommerlichem Sonnenlicht und der entsprechenden Wärme. Diese verleiht dem ruhigen Gesang und der stillen Instrumentierung auch emotional die entsprechende eigene Temperierung. Im einleitenden I Fix My Gaze nimmt Sängerin Emily Cross den Hörer an die durch ihren ruhigen Gesang vermittelte Hand und verspricht der geschundenen Alltagsseele jegliche Art der akustischen Wiedergutmachung.
Flucht vor dem Alltag
Im besten Fall lotet Musik jeden Winkel des eigenen Körpers und Bewusstsein aus. Um das am eigenen Körper zu verfahren, sollte sich dem Titeltrack Don’t Shy Away, HIER das offizielle Video dazu, in passender Stimmung mit einem Getränk seiner Wahl widmen und hautnah erfahren, wie es sich, wenn sich die Umwelt und das limbische Zentrum zusammentun und eins werden.
Perfekt produzierte, songorientierte Ambientmusik im Artrockspektrum? Oft wird in diesem Zusammenhang ein bestimmter Name genannt. Und in der Tat, LOMA wurden persönlich von Brian Eno für ihr erstes Album geadelt. Und auch hier hatte er an der ein oder anderen Stelle seine Finger im Spiel. So mancher Fan von Eno wird an diesem sensiblen Zwischenspiel von Rock, Ambient und Art Pop seine wahre Freude haben. Gerade, wenn auch so ein unglaublich feinfühliger Gesang mit einhergeht.
Für mich das ist das viel, viel mehr als Musik. Eine Erfahrung, die wesentliche Teile des menschlichen Seins positiv beeinflusst. Don’t Shy Away hatte mich von der ersten Sekunde an und wird noch sehr oft seinen Weg in mein Ohr finden.
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