Alt und Neu aus meinem Plattenschrank – Meine Empfehlung für Sonntag – Kolumne
Alt und Neu aus meinem Plattenschrank ist eine wiederkehrende Kolumne, in der unsere Redakteure jeweils ein Album zur näheren Besprechung und Vorstellung auswählen. Die perfekte Sonntagslektüre mit dem bestimmt ein oder anderen bisher unbekannten Musiktipp.
Es ist Sonntag Morgen und ich freue mich unbeschreiblich, euch wieder eine meiner Lieblingsplatten aus meinem Plattenschrank vorstellen zu dürfen.
In der letzten Woche durfte ich mit Zenith von A Swarm Of The Sun ein hochkarätiges remastertes Post Rock Album rezensieren. Dieses Album war es auch, das mich zu dieser heutigen Kolumne inspirierte.
Also werfe ich mich vor meinem geliebten, bis an die letzte Ecke angefülltes Kallax auf die Knie um genau DIESES Album rauszunehmen. Neben mir stehen ein Meter neunzig Mann, die mich vorwurfsvoll anschauen. Ich kann in seinen Augen lesen, dass er am liebsten sofort beginnen würde, Ordnung in meine chaotische Lagerhaltung des Plattenregals zu bringen.
Ein Juwel des zeitgenössischen Postrock
Doch das ist nicht nötig. Ein einziger Handgriff reicht aus, denn ich weiß, wann ich sie gekauft habe und dementsprechend wo sie sich im Regal befindet. Die Rede ist von S/T. Das 2014 erschienene, zweite Album von This Patch of Sky, das ich letzten Mai nach dem Konzert am Merch kaufte. Inklusive Plaudern mit der Band.
Es ist so ziemlich genau ein Jahr her, seit sich die Band von heute auf morgen aufgelöst hat und ich werde ein wenig melancholisch beim Gedanken daran, dieses cineastische Erlebnis der sechsköpfigen Kombo aus Oregon, US, nicht mehr erleben zu können. Zumindest nicht so kraftvoll und in der Konstellation, wie wir es am 24. Mai 2019 im Viper Room Wien durften. An diesem Konzertabend schienen die Jungs, pardon, ich vergass, dass mit Katya auch eine Frau am Schlagzeug saß, einzig und alleine für mich zu spielen. Es war eines dieser völlig unterbewerteten Konzerte, zu denen sich eine Handvoll Menschen verirrt, die sich dann zu den besten Konzerten des Jahres mausern, weil die Band alles gibt.
We play music without words to communicate without language.
Die Band um Kopf Kit Day vermochte es mich wie kaum eine andere Post Rock Band abzuholen mit ihrer Musik. Es ist diese außergewöhnliche Kombination von hartem Riffing von Kits und Joshuas Gitarren, Alex Abrems Cello und dem sonoren Bass von Joel. Dazu die Frauenpower von Katya am Schlagzeug, die einer Moe (Anmerkung der Redaktion: Schlagzeugerin der legendären Band The Velvet Underground) um nichts nachstehen müsste, wäre ein direkter Vergleich möglich.
S/T ist ein Musteralbum des Genre und jeder, der atmospärisch elegante Soundlandschaften sucht, ist hier richtig aufgehoben. Versuchts mal!
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