Alt und Neu aus meinem Plattenschrank – Meine Empfehlung für Sonntag – Kolumne
Alt und Neu aus meinem Plattenschrank ist eine wiederkehrende Kolumne, in der unsere Redakteure jeweils ein Album zur näheren Besprechung und Vorstellung auswählen. Die perfekte Sonntagslektüre mit dem bestimmt ein oder anderen bisher unbekannten Musiktipp.
Es ist ein neuer Sonntag mitten im schrägsten Sommer aller Zeiten und wieder bin ich es, die das Sonntagsthema beisteuern darf. Natürlich krame ich dafür liebend gerne in meinem Plattenschrank, um euch ein Schätzchen daraus vorzustellen.
Lange brauche ich nicht zu kramen; es ist ein leichtes, wenn man täglich durch neue Promotionen inspiriert wird, seine Lieblingskünstler und Lieblingsplatten immer vor Augen hat und einen Blick in die Zukunft werfen kann, bevor es die breite Hörerschaft darf.
Im heutigen Fall ist es Justin Greaves mit seiner zumeist achtköpfigen Band Crippled Black Phoenix, die mir in den Sinn kommt. Vor kurzem wurde das neue Album der aus Bristol, UK, stammenden Band via Season Of Mist angekündigt.
Ellengæst wird es heißen und allerhand bekannte Gesichter wird es neben Multiinstrumentalist Justin beherbergen. Doch es ist der Vorgänger, den ich euch heute hier vorstellen möchte.
Great Escape als Hoffnungsträger im Kampf gegen Depression
Great Escape, erblickte am 18.09.2018, also vor ziemlich genau zwei Jahren das Licht der Welt. Nur wenige Monate später, im Frühjahr 2019 war es mir vergönnt, einige Songs des Albums während der Tour, die Crippled Black Phoenix auch in die Wiener Arena brachte, live zu hören.
Ich war hin und weg von To You I Give, das so sehr die Hoffnung auf das Gute in der Welt spiegelt und bei jedem Hören noch mächtiger in meinen Ohren nachhallt. Doch nicht nur dieser eine Song steht ein für das Leben, das es jeden Tag wert ist, gelebt zu werden. Auch pessimistisch anmutende Rockhymnen wie Rain Black, Reign Heavy geben schlussendlich dem Leben, dem Überleben eine Stimme.
Nomen est Omen als Schlüssel des Entkommens aus dem finsteren Tal
Und so steht das Album Great Escape für das große Entkommen aus dem schwarzen Tal der erkrankten Psyche, dem Entfliehen aus der Depression, ist ein Zuspruch für das Leben, ein Loblied ans Sein.
Das Album ist musikalisch gesehen ein Wonderland an Rockmusik, die geschickt durch Synth, Keyboard und die wunderbare Stimme der Belinda Kordic in Symbiose geht.
Schlichtweg ist Great Escape aus allen Blickwinkeln betrachtet ein Meisterwerk. Die schwere und so zeitgenössische Thematik der Hoffnungslosigkeit während einer Depression wird musikalisch mit imposanten Stilmitteln abgebildet und gleichzeitig mit denselben Techniken bekämpft und schlussendlich besiegt.
Ein Album für jeden, der per se eine Definition von zeitgenössischer und moderner Rockmusik sucht.
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