Allen Olzon – Army of Dreamers – Album Review

Allen Olzon – Army of Dreamers
Herkunft:
Schweden, USA
Release:
09.09.2022
Label: Frontiers Music
Dauer:
53:48
Genre:
Melodic Metal


Anette Olzon
Foto Credit: Patric Ullaeus

Allen Olzon sorgten 2020 mit ihrem Debütalbum Worlds Apart für Aufsehen in der Melodic Metal Szene. Kein Wunder, bei der Band handelt es sich nämlich unter anderem um Sängerin Anette Olzon, ex-Nightwish, The Dark Element, Sänger Russell Allen, Symphony X, sowie Multiinstrumentalist Magnus Karlsson, Primal Fear.

Das Debüt kam damals sehr gut an, nun legt die Combo mit Army of Dreamers ihre zweite Platte nach. Die elf neuen Songs sind wieder irgendwo zwischen Power Metal und Symphonic Metal angesiedelt, wobei sämtliche Lieder trotz allem Genre-typischen Bombast einen melodischen Hard Rock Kern besitzen.

Die Schöne und das Biest der Schöne

Russell Allen

Das Gesangsduo Allen und Olzon hält wieder, was es verspricht. Die beiden haben ganz einfach das nötige Stimmvolumen für rockige als auch ausladende Gesangslinien und wer das immer noch nicht glauben will – man denke an die ewigen Diskussionen zu Olzon als Frontfrau von Nightwish-, der erhält auf Army of Dreamers einen weiteren Beweis dafür. Beispielsweise mit dem Song So Quiet Here, den du dir HIER anhören kannst.

Überhaupt tut der Mix aus Hard Rock und metallischer Epicness der Platte sehr gut, denn dadurch entwickeln Allen Olzon ihren eigenen Sound und sind mehr als eine weitere Neuauflage von abwechselndem Gesang im engen Genre-Korsett des Power Metal – was offen gesagt wirklich niemand benötigt hätte.

Die Band erfindet den Melodic Metal zwar nicht neu, aber sie interpretiert ihn auf ihre eigene Art. Und das wir es hier mit sehr talentierten Musikern zu tun haben liegt sowieso auf der Hand, denn auch Magnus Karlsson ist nicht einfach irgendein Komponist, sondern hat sich schon vielfach bewiesen.

Ausladend zu Beginn und erdig im Abgang

Insgesamt betrachtet wird Army of Dreamers vermutlich wieder für Diskussionsstoff sorgen. Die elf Songs sind zwar allesamt stark umgesetzt und liefern beste Genre-Kost, aber „All-Star-Bands“ können ja nie allen Ansprüchen gerecht werden. All Alone beispielsweise wird etliche Fans und auch Gelegenheitshörer erfreuen, andere wiederum werden den Song als zu generisch betrachten oder ihn tot analysieren – im Kreise selbsternannter Metal-Kenner ja ein beliebtes Hobby. Deine eigene Meinung dazu kannst du dir übrigens HIER bilden.

Wer es rasanter und rockiger mag, der sollte sich stattdessen Look At Me anhören, denn das Lied ist durch die wirklich gelungene Dynamik in der Instrumentalisierung und dem Gesang eines der Highlights der Scheibe. Die zweite Hälfte von Army of Dreamers ist tendenziell spannender anzuhören, da hier stärker auf Spannungsbögen und erdige Riffs gesetzt wird als auf allzu ausladende Klangbilder. Aber das ist natürlich rein subjektiv – andere werden die ausladende, erste Hälfte der Gesamtspielzeit lieber mögen.


Fazit
Allen Olzon liefern mit Army of Dreamers wieder erstklassigen Melodic Metal mit einem rockigen Kern. Genre-Fans werden bestens bedient, aber auch Gelegenheitshörern wird genug Abwechslung und Spannung geboten. 8 / 10

Line Up
Russell Allen – Gesang
Anette Olzon – Gesang
Magnus Karlsson – Gitarre, Bass, Keyboard
Anders Köllerfors – Schlagzeug

Tracklist
01. Army Of Dreamers
02. So Quiet Here
03. Out Of Nowhere
04. A Million Skies
05. Carved Into Stone
06. All Alone
07. Look At Me
08. Until It’s Over
09. I Am Gone
10. Are We Really Strangers
11. Never Too Late

Links
Facebook Allen Olzon


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