Alice Cooper – Detroit Stories – Album Review
Alice Cooper – Detroit Stories
Herkunft: USA
Release: 26.02.2021
Label: earMusic
Dauer: 47:25
Genre: Rock’n’Roll / Hard Rock / Blues Rock
Der Altmeister des Schockrocks ist zurück, mit seinem Album Detroit Stories zu Ehren seiner Heimatstadt Detroit und der glorreichen goldenen Ära des Detroiter Rocks.
Soundtechnisch geht das Album zurück in diese Zeit und erinnert an Frühwerke wie School’s Out oder Billion Dollar Babies.
Alice Cooper tat sich wieder mit seinem Produzenten Bob Ezrin zusammen, mit dem er 1970 auch seinen Hit I’m Eighteen aufgenommen hatte und sie beschlossen, einfach nur einige gute Songs zu schreiben, diese auch direkt in Detroit auf ein Album zu bannen, gemeinsam mit namhaften Gastmusikern, die fast alle ebenfalls aus der Stadt stammen.
Von Rock’n’Roll bis Funk’n’Soul
Ohne Umschweife steigt Alice Cooper direkt mit der kraftvollen Velvet Underground Coverversion Rock & Roll ein, einem Song, der seinem Namen alle Ehre macht.
Seine markante Stimme hat nichts von ihrem Charme und ihrer Kraft verloren, der Song atmet einfach den Spirit des Rock’n’Roll, ein klasse schnörkelloser Opener, der mit einem tollen Solo endet!
Go Man Go geht richtig gut nach vorne, ein kurzer knackiger Rocksong, indem sich der Meister mit dem Backgroundchor einen Gesangsbattle zu liefern scheint.
Mit positiven Vibes und entsprechenden Melodien wartet Our Love Will Change The World auf, der Chorus ist ein schöner Ohrwurm, insgesamt ein fast schon poppiger kleiner Hit, wobei die Lyrics eine ganz andere Geschichte erzählen und somit einen düsteren Kontrast zum Klang des Songs bieten, aber hört und seht selbst im tollen Lyric Video HIER.
Social Debris mit seinem griffigen Riff, den prägnanten Vocals und tollen Solo-Einlagen bietet eine gelungene Abwechslung zum fröhlichen Song davor, außerdem sind hier die drei noch lebenden Mitglieder der originalen Alice Cooper Band zu hören, nämlich Gitarrist Michael Bruce, Bassist Dennis Dunaway und Drummer Neal Smith.
Richtig schön funky beginnt $1000 High Heel Shoes, komplett mit souligen Background-Vocals sowie Orgel und Blasinstrument-Unterstützung, ein toller Song, der mich ein wenig an den Blues Brothers Soundtrack erinnert.
Detroit forever
Mit Hail Mary wird wieder etwas mehr die Axt ausgepackt, und Alice Cooper rockt sich zu treibenden Gitarrenläufen durch einen klasse Boogie-Hardrock-Song.
Generell merkt man jedem Song an, mit welcher Leidenschaft und Spielfreude sich der Meister und seine Mitmusiker der Musik hingeben, Songs, die einfach Laune machen.
Detroit City 2021 ist eine coole Huldigung an die Heimatstadt der Rocklegende, die live auch gut zum Mitgröhlen animieren kann, und ein wirklich cooles Solo zu bieten hat.
Mit schweren langsamen Blues-Rhythmen beginnt Drunk And In Love, später gesellt sich noch ein Mundharmonika hinzu und der Gesang bringt den wirklich augenzwinkernden Text perfekt zur Geltung.
Independence Dave ist wieder ein hunderprozentiger Rock’n’Roll Song, mit Shuffle-Rhythmen auf dem Schlagzeugs, und mehrstimmigem Gesang und Mundharmonika im Refrain.
Auf I Hate You liefert sich Mr. Cooper einen Battle mit seinen ehemaligen Mitstreitern, die auch schon auf Social Debris zu hören waren. Ein wirklich cooler Song!
Niemals aufgeben!
Wonderful World ist ein smoother bluesiger Rocker, dessen Refrain ein richtiger Ohrwurm ist, der einem nicht mehr aus dem Kopf geht.
Der mit fast fünf Minuten längste Song Sister Anne boogie-rockt dann wieder mit tollen Mundharmonika und Gitarrensoli drauflos, einfach ein Gute-Laune-Party-Song.
Die kraftvolle Halbballade Don’t Give Up ist der aktuellen Corona-Situation gewidmet, und Alice Cooper gibt uns mit seinen Worten und dem eingängigen Refrain Kraft, auch diese Zeit zu überstehen und sich nicht aufzugeben. Eine tolle Idee ist übrigens, dass am Ende des Songs die Telefonnummer der Suizid-Hilfe durchgegeben wird.
Der kürzeste Song Shut Up and Rock ist ein punkiger Rock’n’Roller, der einem nochmal markant und zügig die Gehörgänge freipustet, schon fast mehr Statement als Song.
East Side Story bildet ein schönes Finale, mit seinem Mitsing-Refrain, den tollen Orgelparts und geilen Gitarrensoli.
Fazit
Alice Cooper lässt auf Detroit Stories auf fulminante Weise die musikalische Glanzzeit dieser Stadt aufleben. Eine tolle Zeitreise, die einen in die Anfangstage der Band zurückführt, ohne altbacken zu klingen, dazu steckt einfach zuviel Herzblut und Spielfreude in diesem Album. Von mir gibt’s für dieses kurzweilige Rock’n’Roll Sahnestück 9 / 10!
Line Up
Alice Cooper – Gesang
Paul Randolph – Bass
Wayne Kramer – Gitarre
Johnny „Bee“ Badanjek – Schlagzeug
Tracklist
01. Rock & Roll
02. Go Man Go
03. Our Love Will Change The World
04. Social Debris
05. $1000 High Heel Shoes
06. Hail Mary
07. Detroit City 2021
08. Drunk And In Love
09. Independence Dave
10. I Hate You
11. Wonderful World
12. Sister Anne
13. Don’t Give Up
14. Shut Up And Rock
15. East Side Story
Links
Webseite Alice Cooper
Facebook Alice Cooper
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