Agrypnie – Metamorphosis – Album Review

Agrypnie – Metamorphosis
Herkunft:
Deutschland
Release:
30.07.2021
Label: AOP Records
Dauer:
01:08:06
Genre:
Avantgarde Black Metal / Post Black Metal


Foto Credit: syn2 / Marco Klein

Thorsten Hirsch hat es mit jedem Album seines avantgardistischen Post Black Metal Projekt Agrypnie geschafft, neue Fans zu gewinnen und alte Fans zu begeistern.

Seit 2004 hat sich die Band um den charismatischen Frontmann trotz stetigen Line-Up Wechseln weiter entwickelt. Das Resultat dieser Entwicklung war das 2018er Meisterwerk Grenzgänger, welches von allen Medien durchwegs gefeiert worden ist und die Messlatte für folgende Alben sehr hoch gehängt hat.

Da Mastermind Thorsten aber von Ideen nur so übersprudelt, haut er mit neuem Line-Up und vier genrebekannten Gastsängern, nach gerade mal drei Jahren einen neuen Longplayer heraus. Weshalb es ein neues Album voller Magie wird, möchte ich euch in den nächsten Zeilen zeigen.

Dunkle Kreativität; und das seit 17 Jahren

Die Band bleibt ihrem Stil treu und somit können alle Anhänger aufatmen. Jeder Song ist ein musikalisches Potpourri aus unterschiedlichen Genrerichtungen. Ein prägnantes Beispiel ist der Song Skulptur aus Eis. Bei diesem Stück bringt sich Gastsänger C.S.R, seines Zeichen Frontmann von Schammasch, mit seinem theatralischen, heiseren Gesang ideal mit ein. Hier reichen sich Doom Metal und Post Rock die Hand, verschmelzen zu einem intensiven Monolithen. Sehr ausgeprägt und dominant ist auch das Schlagzeug vom neuen Schlagzeuger Flo, der auch bei Theotoxin die Felle vertrimmt.

Kein Stillstand bei voller Stiltreue

Darüber hinaus zieht sich das Melodie Thema aus dem Prolog Wir Ertrunkenen durch das Album. Den knallharten Track dazu könnt ihr euch HIER ansehen. Dieser Song ist wie ein Adrenalin Stoß ins Herz. Verboten gute Riffs und waghalsiges Schlagzeugspiel sind die Betonpfeiler, die diesen Track so standhaft und massiv machen. Traumwandlerische Melodien mit inkludierter Raserei beheimaten die Songs Verwüstung und der Zweitteiler Am Ende der Welt welches durch hervorragendes Songwriting zum besten Track des Albums avanciert. Die Gefühle und Schmerzen werden durch Thorstens leidenden Gesang perfekt interpretiert und nur so kann man diese Musik wiedergeben.

Viel Tiefgang und innige Atmosphäre

Im zweiten Teil von Am Ende der Welt gibt sich Travos von Thormesis als Gastsänger die Ehre und rundet einen ohne sich schon sehr guten Song mit seinen markanten Schreien nochmal ab. Wahnsinn was die beiden hier abliefern!
Agrypnie stand schon immer für Abwechslung, von daher überrascht auch eine etwas ruhigere atmosphärische Nummer wie 3327 überhaupt nicht. Steffen Bettenheimer von The Cold Room erzeugt hier mit seinen Schreien Gänsehaut Momente. Eine Ausnahmenummer darf sich auch Melatonin nennen. Unaufhaltsam bohrt sich der Song mit seinen melodiösen Riffs in die Gehirnwindungen und verharrt dort eine Weile. Dieses Talent zeichnet die Band einfach aus. Monumentale Songs, die auch bei x-tem Abspielen immer neue Facetten aufzeigen und keine Langeweile erzeugen. Darüber hinaus ist die Produktion satt und absolut auf dem Boden geblieben. Der Schlagzeugsound ist phänomenal.


Fazit
Erneut hat es Thorsten mit Agrypnie geschafft mich vollends zu überzeugen. Metamorphosis brennt sich gnadenlos in den Kopf und übermannt dich mit seiner extremen Atmosphäre. Das Album steht für modernen extremen Metal mit abwechslungsreichem Songwriting und erhält von mir eine grandiose 9 / 10.

Line Up
Torsten – Gesang, Gitarre, Keyboard, Programming
Flo – Schlagzeug
Marc – Bass
Gastsänger
C.S.R
Travos
Steffen Bettenheimer
Steve „Nachtgarm“

 

Tracklist
01. Wir Ertrunkenen – Prolog
02. Wir Ertrunkenen
03. Verwüstung
04. Am Ende der Welt – Teil 1
05. Skulptur aus Eis
06. Metamorphosis
07. 3327
08. Melatonin
09. Untergang
10. Am Ende der Welt – Teil 2
11. Wir Ertrunkenen – Epilog

Links
Facebook Agrypnie 
Instagram Agrypnie


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