Aftermath – There is Something Wrong – Vieles richtig gemacht – Album Review
Aftermath – There is Something Wrong
Herkunft: Chicago / USA
Release: 15.02.2019
Label: Zoid Entertainment / The Label Group
Dauer: 47:23
Genre: Progressive Thrash Metal
Das letzte Studioalbum der Alt-Thrasher von Aftermath ist ja schon eine Weile her. In den letzten Jahren machte man eher mit Reissues des nicht sehr umfangreichen Backkatalogs sowie durch Live Aufnahmen auf sich aufmerksam. Umso erfreulicher, dass man nun endlich ein neues Studiorelease an den Mann bzw. die Frau bringt, und dazu auch noch ein Konzeptalbum.
Schon der Titel There Is Something Wrong lässt ahnen, was der geneigte Hörer zu erwarten hat, nämlich beißende Systemkritik. Die aggressiven Gitarren, das harte und schnelle Schlagzeug sowie die abwechselnden Gesangspassagen spiegeln diese Mischung aus Zerrissenheit und Aufforderung sehr gut wieder.
Manchmal ist der (Sprech-)Gesang von Kyriakos Tsiolis aggressiv und hart, manchmal unterschwellig bedrohlich, wie in False Flag Flying. Die einzelnen Stücke werden bei diesem Konzeptalbum durch gesprochene, teils elektronische Dialog-Sequenzen ein- bzw. ausgeleitet, wodurch der Zusammenhang recht deutlich wird. Das als Single ausgekoppelteDiethanasia, das ihr HIER hören könnt, ist knackig, zeigt Konsistenz und ist der Titel, an dem Thrash-Fans sehr viel Freude haben werden, so auch Scientists and Priests, das dessen abwechslungsreiches Gitarrenspiel mir auf der ganzen Platte noch am besten gefällt, rhythmisch auch mal ein Breaks einstreut und im Mittelteil ein gehöriges Maß an Progressivität zeigt. Das als Single ausgekoppelte Smash Reset Control ist wieder kurz, knackig, sehr thrashig und bildet einen guten und passenden Übergang zu Gaslight, das wie auch das relativ lange Pseudocidedie hohe Bandbreite zeigt. Ebenso macht dies auch der folgende Titeltrack, der mit großer Bandbreite, das schon erwähnte Wechselspiel zwischen hart anklagend und langsam unterschwellig und seine Wirkung in keinster Weise verfehlt. Das abschliessende Expulsion ist mehr oder weniger eine Ansammlung von elektrischen Effekten und Rezitaten und schließt das Konzept gut ab.
Fazit:
Insgesamt ist das kritische Konzept von allen Bandmitgliedern gut dargebracht, die nötige Aggressivität, Dramatik und Bedrohlichkeit kommt sowohl beim Gesang als auch im Gitarrenspiel und bei der mal langsam bedrohlich und dann wieder knüppelnd schnell spielenden Rhythmusfraktion sehr gut zur Geltung. Mir könnten gerade die kürzeren Songs ein bisschen abwechslungsreicher gestaltet sein, die längeren Songs in der zweiten Albumhälfte sind klar die besseren. Mich überzeugt das Album, da es auch abzüglich der ganzen Zwischensequenzen, In- und Outros relativ kurz geraten ist. Das macht bei mir 7.5/10.
Line Up
Kyriakos „Charlie“ Tsiolis – Gesang, Konzept
George Nektarios Lagis – Bass
Ray Schmidt – Schlagzeug
Steve Sacco – Gitarren
Tracklist
Can You Feel It
False Flag Flying
Diethanasia
Scientists and Priest
Smash Reset Control
Gaslight
A Handful of Dynamite
Temptation Overthrown
Pseudocide
There’s Something Wrong
Expulsion
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