A Pale Horse Named Death – Infernum In Terra – Album Review

A Pale Horse Named Death – Infernum In Terra
Herkunft:
USA
Release:
24.09.2021
Label: Long Branch Records
Dauer:
54:31
Genre:
Doom Metal


A Pale Horse Named Death-Band
Foto Credit: Mischa Linares

Der Herbst zieht ins Land. Die Tage werden kälter und kürzer, die Bäume verlieren ihre Blätter und viele Täler sind in dichten Nebel gehüllt. Anders ausgedrückt: Die perfekte Zeit für Doom Metal.

Sal Abruscato ist vielen Genre-Fans sicher bekannt, der Musiker war ja bereits bei Life Of Agony sowie Type O Negative aktiv. Seine aktuelle Band A Pale Horse Named Death hat aber auch schon ihr viertes Album am Start. Die Scheibe trägt den freudvollen Titel Infernum In Terra, was im Deutschen etwa so viel wie „Hölle auf Erden“ bedeutet. Es geht also wieder gewohnt stimmungsvoll zu.

Stärke oder Schwäche?

Das Vorgängeralbum When The World Becomes Undone wurde ja eher mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Einerseits kam der Mix aus Doom Metal, Grunge und Type O Negative-Vibe sehr gut an, andererseits wurde der Band zu wenig Lebendigkeit und zu starke Orientierung an altbekanntem Material attestiert. Spoiler: Dauernörgler werden die US-Amerikaner auch mit Infernum In Terra nicht überzeugen können.

A Pale Horse Named Death gehen ihren Weg nämlich unbeirrt weiter. Der melancholische Vibe der Vergangenheit, insbesondere des 1990er Grunge und der legendären Combo um Pete Steele, haftet der Band nach wie vor an. Genau das ist auch die größte Stärke oder die größte Schwäche der Band – je nachdem, wie man’s sehen will.

Flashback mit dem Blick nach vorne

Die Nummern auf Infernum In Terra sind allesamt gut abgemischt und alles andere als überproduziert. Die Musik kommt dadurch dröhnend, aber glasklar und mit einem gewissen Retro-Charme aus den Boxen. Die Band konzentriert sich auf das, was sie kann und wofür sie bekannt ist, große Überraschungen sucht man vergebens. Aber mal ehrlich: Wer will auf einem Doom Metal Album, das nun einmal von seiner Atmosphäre lebt, denn wirklich Stilbrüche hören? Das passt ohnehin nicht so ganz zum Konzept dieses Genres.

So ist das Album eine qualitativ hochwertige Doom Metal Scheibe, die auch gerne einmal in Richtung Grunge oder Gothic Metal schielt. Ein gutes Beispiel dafür ist das Lied Believe In Something (You Are Lost), zu dem du HIER ein Video findest.

Insgesamt bilden aber alle Songs der Scheibe eine kohärente Einheit, wodurch es schwer ist, Favoriten heraus zu picken. Am ehesten stechen noch Slave To The Master und Devil’s Deed hervor. Ersteres durch seinen melancholischen Rock’n’Roll-Vibe, der ein wenig an End Of Green erinnert, und zweiteres wegen seinem Mix aus wummernden Riffs und lässiger Blues-Atmosphäre.


Fazit
A Pale Horse Named Death liefern auf Infernum In Terra das Doom-Pendant zu guter Hausmannskost ab. Man weiß was man bekommt, aber deswegen ist das Gebotene noch längst nicht langweilig. Im Gegenteil: Die Band agiert auf hohem Niveau, wobei sie auf alte Glanztaten zurückblickt, ohne dabei zu einer reinen Kopie zu verkommen. Dafür gibt es 7 / 10

Line Up
Sal Abruscato – Gesang, Gitarre
Eddie Heedles – Gitarre
Joe Taylor – Gitarre
Oddie McLaughlin – Bass
Chris Hamilton – Schlagzeug

Tracklist
01. Infernum
02. Believe In Something (You Are Lost)
03. Cast Out From The Sky
04. Shards Of Glass
05. Lucifer’s Sun
06. It Is Done
07. Two Headed Snake (Propofol Dreams)
08. Slave To The Master
09. Devil’s Deed
10. Reflections Of The Dead
11. Souls In The Abyss

Links
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