Torch – Reignited – Album Review
Torch – Reignited
Herkunft: Eskilstuna / Schweden
Release: 25.09.2020
Label: Metalville
Dauer: 42:10
Genre: Heavy Metal
Manche Bands kann man anhand gewisser optischer Merkmale sofort wiedererkennen. Bei den Schweden Torch gehören sowohl das etwas spezielle Artwork, als auch das sperrige Logo dazu. Musikalisch hatte die Band durchaus auch große Ambitionen in den 1980ern. Von ihrer ersten MLP Fire Raiser!! bis zur Auflösung 1986 dauerte es allerdings nur vier Jahre. Trotzdem kennt fast jeder Metalhead das Debütalbum Torch von 1983, das für die Qualität Ihres kurzen Schaffens spricht.
Ein zu kurzes Gastspiel
Deshalb wird es nicht wenige erfreuen, dass die Jungs nun die Fackel des Heavy Metal neu entfacht haben und das in fast originaler Besetzung. Lediglich der Posten an der Gitarre wurde, unter anderem auch schon für Liveauftritte, an einen alten Weggefährten namens Håkky vergeben. Wer akustisch immer noch nichts mit der Band anfangen kann, der bekommt HIER eine kleine Erinnerungsstütze.
Importierter Teutonenstahl
Der perfekte Einstieg gelingt mit dem schnellen Knuckle Duster. Alles klingt frisch, modern und ist gut produziert. Dass da einiges nach Udo von Accept klingt, kann an den musikalischen Vorbildern von Torch liegen oder auch am Produzenten Jacob Hansen, der schon für Volbeat, die Pretty Maids und eben U.D.O. tätig war.
Auch beim folgenden Collateral Damage und dem Stampfer All Metal, No Rust tippt man eher auf guten, alten Teutonen-Metal als auf einen schwedischen Ursprung. Ob diese Einschätzung so stimmt, könnt ihr HIER anhören.
Feed The Flame ist aus Sicht einer Liveband geschrieben. Vor dem geistigen Auge sieht und hört man die Massen den Refrain singen.
Doch ab der Mitte droht das Album beliebig zu klingen. Hier rettet Dan Dark mit seiner gereiften und rauhen Stimme, das schwächelnde Album vor dem Abrutschen. Was fehlt, sind ein paar überraschende musikalische Ideen, die der modernen Produktion gerecht werden. Auch nach dem mehrfachen Durchläufen des Materials werde ich das Gefühl nicht los, dass ich hier ein vergessenes 1980er Jahre Album von Accept höre.
Ein versöhnender Abschluss
Erst das über sieben minütige To the Devil His Due enthält überraschende Elemente, wie längere, verspielte Soli, auflockernde akustischen Passagen oder das gesprochenen Outro.
Fazit
Ein Album für Traditionalisten und Accept-Liebhaber. Torch machen nichts falsch, aber es fehlen die eigenen, knackigen Ideen. Live dagegen wird bei Knuckle Duster und Feed The Flame die Post abgehen. Insgesamt gute 6,5 / 10.
Line Up
Dan Dark – Gesang
Chris J. First – Gitarre
Håkky – Gitarre
Ian Greg – Bass
Steve Streaker – Schlagzeug
Tracklist
01. Knuckle Duster
02. Collateral Damage
03. All Metal, No Rust
04. Feed The Flame
05. In The Dead Of Night
06. Cradle To Grave
07. Snake Charmer
08. Intruder
09. To the Devil His Due
Links
Webseite Torch
Facebook Torch
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Leather Synn – Warlord – EP Review
Album Review – Grave Digger – Fields Of Blood – Album Review
Kolumne – Brauchen wir Re-Recordings?