The Death Wheelers – Divine Filth – Album Review

The Death Wheelers – Divine Filth
Herkunft:
Kanada
Release:
11.09.2020
Label: RidingEasy Records
Dauer:
42:01
Genre:
Instrumental Stoner Metal / Doom Metal


The Death Wheelers-BandfotoThe Death Wheelers aus Kanada liefern uns mit Divine Filth ihr zweites Album. Und sie mögen es Oldschool: Das Werk wurde innerhalb von zwei Tagen in einem Live-Setting aufgenommen, so wie anno dazumal.

Inhaltlich sind die Musiker von alten Bikesploitation-Filmen beeinflusst. Das Album ist daher ein Soundtrack zu einem B-Movie über eine Motorradgang. Unter anderem geht es in den Songs also um Verbrechen, halluzinogene Drogen und Zombies. Warum auch nicht?

Der Soundtrack zum B Movie

Der kurze Opener Welcome to Spurcity kommt sehr trocken daher und zeigt mit Motorradgeräuschen bereits, wo es langgeht. Ditchfinder General wirft Stoner-Doom und Sleazy Rock in einen Topf, wodurch der Song anfangs chaotisch wirkt. Daraus ergeben sich aber einige sehr überraschende und gelungene Rhythmuswechsel. In der zweiten Hälfte erinnert das Lied an alte Spaghetti Western.

Track Nummer Drei, DTA (Suicycle Tendencies), beginnt mit einer Gebrauchsanleitung für Drogen. Das Lied klingt wie ein Mix aus Quentin Tarantino-Melodien, Motörhead und Black Sabbath. Im nächsten Lied, Divine Filth, treffen langsame Stoner-Klänge auf einen flotten Sludge Rock-Part.  Zu dem Song gibt es ein B-Movie-Musikvideo, das aber nichts für schwache Mägen ist. Das Video kannst du HIER finden.

Lobotomobile ist hingegen eine Verschnaufpause im Midtempo-Bereich. Die Hookline hat Ohrwurmcharakter und macht seltsamerweise Lust auf alte Action-Filme. Im Unterschied dazu beginnt Corps Morts wie eine alte Rob Zombie-Nummer. Der Bass wummert dahin und die Gitarrenfraktion liefert dazu Klänge wie aus den goldenen Prog Rock-Zeiten. Leicht psychedelisch und dennoch straight – keine einfache Sache, aber The Death Wheelers bekommen das wunderbar hin.

Das nächste Lied, Murder Machines – Biker Mortis, startet in klassischer Stoner Metal-Manier. Circa zur Hälfte des Songs wechselt der Sound zu 1980er Jahre Hard Rock. Gegen Ende gibt es wieder eine flirrende Hookline, die dieses Mal durch den eingesetzten Effekt sehr spacig klingt. Motörgasm setzt hingegen auf Midtempo und Wah Wah-Pedalklänge. Gegen Ende des Liedes gibt es ein kreischendes Gitarrensolo zu hören.

In Chopped Back To Life ist wieder richtig viel los. Die Gitarristen zeigen, dass sie ihre Instrumente beherrschen. Ständige Tempowechsel und kurze Soli halten den Song spannend, machen ihn aber auch etwas anstrengend. Road Rite hingegen lässt sich als Experiment beschreiben: Wenn Lemmy Kilmister auf dem Black Sabbath-Album Vol.4 Bass gespielt hätte, würde sich dieses Album vermutlich genau so anhören wie dieser Song.

Zum Ende wird es noch einmal etwas flotter. Nitrus beginnt wie ein Mix aus Motörhead und Accept, bevor wieder die Sleazy Rock-Keule ausgepackt wird. Ein Schlagzeugsolo lockert den Song in der Mitte auf, ebenso wie die immer wieder eingestreuten Classic Rock-Parts. Zusammengefasst ein gelungener Abschluss für die Scheibe.


Fazit
The Death Wheelers wollen uns einen B-Movie-Soundtrack liefern und genau das haben sie geschafft. Das Album Divine Filth hört sich weniger wie ein packendes Metal-Album an, sondern wie die Untermalung für etwas anderes. Und genau dazu eignet sich die Scheibe auch, beispielsweise als musikalische Ergänzung für Autofahrten.

Wie bei allen guten Soundtracks erinnert man sich nach dem Hören nicht wirklich an die Songs, sondern an bestimmte Melodien, Hooklines oder andere Teile der Lieder. Das ist einerseits schade, denn die Musiker beherrschen ihr Handwerk perfekt. Andererseits eignet sich das Album dadurch für (fast) alle Stimmungen und Situationen. Das ist mir 7,5 / 10 wert.

Line Up
Max „The Axe“ Trembley – Bass
Sy „Wild Rye“ Bertacchi – Gitarre
Ed „Back from the Dead“ Desaulniers – Gitarre
Richard „The Bastard“ Turcotte – Schlagzeug

Tracklist
01. Welcome to Spurcity
02. Ditchfinder General
03. DTA (Suicycle Tendencies)
04. Divine Filth
05. Lobotomobile
06. Corps Morts
07. Murder Machines – Biker Mortis
08. Motörgasm (Carnal Pleasures Pt. 1)
09. Chopped Back To Life
10. Road Rite
11. Nitrus

Links
Facebook The Death Wheelers
Bandcamp The Death Wheelers


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