Pagan Metal ist tot – Drei Beispiele, die das Gegenteil beweisen – Kolumne
Pagan Metal ist der stille Exote der Metalszene und nur wenige kennen Vertreter. In der heutigen Kolumne wird ein Blick ins Genre geworfen und anhand dreier Beispiele gezeigt, weshalb Pagan Metal nicht tot ist
Im ersten Teil der Kolumne hatte ich bereits mit Hanal Pixan, Plemya und Tengger Cavalry drei Bands vorgestellt, die Extreme Metal mit Folk Metal vermischen und sich von der breiten Masse abgrenzen. Mit der Zeit bin ich ab und zu wieder auf Bands gestoßen, die ebenfalls auf diesen Pfaden unterwegs sind. Davon möchte ich euch heute drei weitere vorstellen.
Die erste Band kommt dabei gar nicht von weit her, sondern aus dem Saarland. Bei meiner Vorbereitung auf das Mead and Greed sind mir Akando aufgefallen. Die Band startete 2014 als Soloprojekt von Cheveyo, dessen Name im deutschen so viel wie Glaubenskrieger bedeutet. Später schlossen sich Adahy, Wind und Niyol, der Mann der in den Bäumen wohnt, an. Im vergangenen Jahr erschien mit Attack From Ambush das erste Album der Band. Wie die Künstlernamen der Musiker vermuten lassen, stammen die Folk Einflüsse von den Indianern. Ebenfalls die Texte handeln von Geschichten der Ureinwohner Nordamerikas und ein Teil der Texte ist auf einer Sprache der Indianer. Des weiteren fließen Flöten, Shamanentrommeln, sowie Tier,- und Naturgeräusche in die Musik ein. Zu den folkigen Einflüssen kommen Melodic-Death und Thrash Metal, sowie einige Power Metal Elemente hinzu. Akando haben für mich einen eigenen Mix und ich freue mich wahnsinnig auf deren Auftritt in Oberhausen. Reinhören könnt Ihr HIER.
Die zweite Band kommt aus einer Gegend, in der Metal Musik einen eher geringeren Stellenwert hat und man auch in anderen Bereichen noch weit hinterm Mond wohnt. Al Namrood kommen aus Saudi Arabien und wie man jetzt vermuten kann, spielt die Band mit arabischen Einflüssen. Die Texte sind ebenfalls auf arabisch. Der Name stammt vom babylonischen König Nimrod. Mit jetzt zwölf Jahren Bandbestehen zählen sie zu einer der erfahrensten Bands meiner Reihe. In den Jahren haben die Araber sieben Alben, zwei EPs und zwei Splits veröffentlicht. Ich bin auf die Band über einen Sampler einer bekannten deutschen Printzeitschrift gestoßen und habe mich faszinieren lassen. Getragen von arabischen Melodien mit harten Metalsounds und dem markanten Gesang von Humbada ist Al Namrood eine Band, die durchaus einzigartig ist und meiner Meinung mal ein Versuch wert sein sollte. Den könnt Ihr direkt HIER starten.
Bereits im letzten Mal hatte ich mit Hanal Pixan eine Band vom amerikanischen Kontinent dabei. Dieses Mal handelt es sich bei den Einflüssen nicht um die Yucatan Mayas, sondern um die Wayuu. Die Wayuu sind ein indigenes Folk im Norden von Südamerika und sind hauptsächlich auf der Guajira Halbinsel heimisch, welche zu Venezuela und Columbien gehört. Mmapakat, was übersetzt so viel heißt wie Mutter Erde, haben sich im Jahre 2015 das Ziel gesetzt, extrem Metal mit einheimischen Folk Elementen zu kombinieren. So finden neben E-Gitarre, Schlagzeug, Bass und Gesang, auch die Quena-Flöte sowie die Siku-Flöte, eine Form der Panflöte, Gehör. 2018 folgte via Metal Attack Records die Debüt EP. Im selben Jahr gönnte sich die Band eine künstlerische Pause, um 2019 neu formiert wieder angreifen zu können. Aktuell bringt die Band Ankündigungen für neues Material auf ihrer Facebookseite. Die erste EP könnt Ihr HIER hören.
Links:
Facebook Akando
Facebook Al Namrood
Facebook Mmapakat