Iotunn – Kinship – Album Review
Iotunn – Kinship
Herkunft: Dänemark / Färöer Inseln
Release: 25.10.2024
Label: Metal Blade Records
Dauer: 01:08:28
Genre: Epic Metal / Melodic Death Metal / Doom Metal
Groß vorstellen muss ich die Senkrechtstarter aus Dänemark und den Färöer Inseln wohl nicht. Wahrscheinlich gibt es nur noch wenige Musikkenner, die diese großartige Band noch nicht kennen. Hier kurz und knackig die Eckdaten: 2021 überrollte das Debütalbum Access All Words die Metalwelt. Dieses Album steckt voller elegischer Melodien, die mit sich einer wuchtigen Inbrunst ins Gedächtnis einprägten. Außerdem hat diese Band Jón Aldará mit am Bord, welcher für mich zu den Top 3 Sängern in der Metal-/Rockwelt zählt. Schon alleine seine Anwesenheit macht diese Band und das Debüt so unverwechselbar gut. Für das neue Album haben sich meine Erwartungen immens in die Höhe geschraubt. Aber sollte man mit diesem wirklich Gefühl an ein Album rangehen? Kann die Band nach nicht einmal drei Jahren, solche Über-Songs erneut auf den Tisch bringen?
Gesangsgott in neuen Sphären
Die Antwort darauf lautet kurz und knapp: Ja, ja und ja! Iotunn hat erneut ein Album aus dem nordischen Ärmel geschüttelt, dass es nur so rauscht. Mittlerweile spielt Kinship bei mir auf andauernder Wiederholschleife und ich entdecke immer neue Momente, die mir eine dicke Hühnerpelle verpassen. Dieses Album erzählt die Geschichte über das Verhältnis des Menschen zu seinem Körper und Geist. In der Musik spiegelt sich die enorme Emotionalität, Tragik und auch Freude des Themas wider. Somit entstehen wunderschöne Songs, die alle Stärken und auch neuere Seiten der Band aufzeigt.
Monumentale Musik für Kenner
Gleich der Opener Kinship Elegiac offenbart die ganze Klasse der Gräs-Brüder und ihrem überragenden Sänger Jón Aldará. Für mich klingt es wie eine moderne Form von Bathory. Hier möchte man sofort die Atmosphäre greifen und mit der ergreifenden Melodie für ewig in seine Kopfhörer versinken. Einfach nur fantastisch. Epische Melancholie gepaart mit glorreich-wuchtigen Gitarrenriffs sind die Eckpfeiler für das geniale Mistland. In dieser breiten Soundwand findet sich auch ein ergreifender Ruhepol, der tief unter den Hautlappen geht. Iridescent Way HIER ist eine gefühlvolle Ballade, in dem Jón sein ganzes Gesangstalent zeigen kann.
Sound zum Verlieben
Krönender Abschluss des Albums ist The Anguished Ethereal, welcher durch ein starkes Grundriff und mir durch seine Intensität nicht mehr aus dem Sinn gehen möchte. Wahrscheinlich einer meiner Songs des Jahres. Produziert wurde dieses Glanzstück in den bekannten Hansen Studios, die dem Album einen glasklaren, aber natürlichen Sound verpasst haben. Ein Traum für jeden audiophilen Fetischisten. In diesem Sinne, lass ich dieses Stück großartige Musik noch drei-, viermal laufen und schwebe zur Riffmelodie von The Anguished Ethereal ins Land der Träume. Danke Iotunn!
Fazit
Kinship überflügelt meiner Meinung nochmal das Debüt, weil es für mich noch reifer klingt. Iotunn haben ein Meisterwerk des modernen epischen Metals erschaffen, worüber man noch in 15 Jahren redet. Kein Durchhänger, kein Lückenfüller! Ein Album, was genreübergreifend sehr großen Anklang finden wird und bei mir mit großer Verneigung eine 10 / 10 erhält.
Line Up
Jón Aldará – Gesang
Jens Nicolai Gräs – Gitarre
Jesper Gräs – Gitarre
Eskil Rask – Bass
Bjørn Wind Andersen – Schlagzeug
Tracklist
01. Kinship Elegiac
02. Mistland
03. Twilight
04. I Feel The Night
05. The Coming End
06. Iridescent
07. Earth to Sky
08. The Anguished Ethereal
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