War Dogs – Only The Stars Are Left – Album Review
War Dogs – Only The Stars Are Left
Herkunft: Spanien
Release: 15.10.2024
Label: Fighter Records
Dauer: 48:42
Genre: Epic Heavy Metal
Spanien bedeutet für viele Menschen einfach nur Sonne, Sommer und Urlaub. Doch für metallische Musikliebhaber steht das Land am südlichen Rand von Europa als die Heimat von vielen heißblütigen, enthusiastischen und treuen Metalfans und deren Bands.
So verwundert es nicht, dass War Dogs tief im guten alten Heavy Metal verankert sind und auch mit ihrer zweiten Scheibe nicht aufhören, den 1980er Jahren Tribut zu zollen. Das Quartett hat sich 2015 zusammengetan und seit dem eine EP und 2020 ihr vielbeachtetes Debüt Die By My Sword veröffentlicht.
Wer die Band bisher schon schätzen gelernt hat, der kann sich getrost Only The Stars Are Left auf den Plattenteller legen. Eigentlich spielen die Spanier Heavy Metal, der bedingt durch die Art und Weise des Gesangsvortrags in Richtung epischer Metal tendiert. Thematisch lässt man auch nichts anbrennen und bedient lyrisch die ganze Bandbreite an verbalem Muskelspiel, Schlachtengeschichten und Gesängen über soldatisches Heldentum.
Zwischen Epik und Gitarrenfeuer
Wenn es um das Tempo der Songs auf Only The Stars Are Left geht, decken War Dogs vom epischen, hin zum klassischen und auch Speed Metal alles ab. Damit der Hörer ordentlich Abwechslung erlebt, durchmischt man die Songs beginnend mit langsamen, epischen Nummern über einen Midtempo Song hin zu einer schnellen Nummer.
Dieses unauffällige Beschleunigen kann man nach mehrmaligem Zuhören gut nachvollziehen. Nach dem kurzen folkloristisch angehauchten Intro The Hour Of Fate marschieren War Dogs ordentlich mit The Prosecution los. Auffällig sind die perfekt eingebauten Gitarrensolos, die in ihren Harmonien an Genregrößen wie Iron Maiden, Manilla Road oder beim großartigen Riders Of The Storm auch an die Britten von Wytch Hazel erinnern, wie man HIER anhören kann. Während der Gesang genretypisch eher unspektakulär klingt, brennen die Gitarren und die Rhythmusgruppe ein Feuerwerk nach dem anderen ab. Die Breaks und Neuansätze lassen Riders Of The Storm schnell zu einem der Höhepunkte des Albums wachsen.
Dynamik bricht sich den Weg
Nach diesem ersten Höhepunkt hat es Heaven’s Judgement schwer das Niveau zu halten. Über eine Minute gibt es akustische Kost, ehe sich die Dynamik den Weg bricht. Doch die vom Vorgängersong dargeboten Vielfalt wird nicht erreicht. War Dogs geben uns neue Energie mit dem schnellen Astral Queen und schalten auf das stampfende Fallen Angel zurück, welches auf dem Album vielleicht etwas untergeht. Doch der folgende Ruf nach Blutrache kann kein harmloser sein. Deshalb geht es mit Vendetta wieder in Richtung Geschwindigkeit.
Wenn ein Song den Albumtitel trägt, kann er keine blasse Nummer sein. Only The Stars Are Left kann auf ganzer Linie überzeugen. Die Band hat den Song mit Ideen und Energie vollgepackt. Es scheint, als ob jeder Musiker sich etwas für diesen Song aufgespart hat und nun alles einbringt. Noch einmal gibt es bei The Seventh Seal Powerplay satt. Doch War Dogs fassen sich hier kürzer als noch bei Vendetta und das Stück kommt genau auf den Punkt und bekommt so mehr Biss.
Ein standesgemäßes Finale
Welche Art von Songs stehen meist am Albumende? Es sind häufig die großen Kompositionen, sowie die längsten oder auch die ungewöhnlichsten Stücke. War Dogs präsentieren uns mit The Vengeance of Ryosuke Taiwara gleich alles zusammen. Wir werden in die fast siebenminütige Nummer durch ein gesprochenes Intro eingeführt. Eine königliche Geschichte von Mord, Unterdrückung und dem unbeugsamen Widerstand eines Helden wird eingeleitet.
Nach einem dynamischen Teil folgt dann die Überraschung in Form von psychedelisch angehauchten Gitarren. Die Band gibt sich zwischendurch verträumt, drückt uns plötzlich ein klasse Break auf die Ohren. Wieder geht die Post ab und Gitarrenduelle fliegen uns um die Ohren. Viel zu kurz scheinen die sieben Minuten und können nur durch die Repeat-Taste wieder zurückgeholt werden.
Fazit
War Dogs bieten auf ihrem zweiten Album bestes Ohrenfeuerwerk für die True Metal Fraktion. Songs wie Riders Of The Storm, Only The Stars Are Left und das abschließende The Vengeance Of Ryosuke Taiwara sind oberste Liga und zeigen, dass die Spanier noch einiges an Qualität für uns bereithalten werden. 8 / 10
Line Up
Alberto Rodríguez – Gesang, Gitarre
Edu Antón – Gitarre
Manuel Molina – Bass
José V. Aldeguer – Schlagzeug, Keyboard
Tracklist
01. The Hour Of Fate (Intro)
02. The Prosecution
03. Riders Of The Storm
04. Heaven’s Judgement
05. Astral Queen
06. Fallen Angel
07. Vendetta
08. Only The Stars Are Left
09. The Seventh Seal
10. The Vengeance Of Ryosuke Taiwara
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