Brothers of Metal – Fimbulvinter – Album Review

Brothers of Metal – Fimbulvinter 
Herkunft: Schweden 
Release: 01.11.2024 
Label: AFM Records 
Dauer: 57:43
Genre: Power Metal


Foto Credit: Kim Larsson, Marit Woxmark

Brothers of Metal sind ein besonderes Phänomen in der Metal-Szene. Mit acht Bandmitgliedern erschaffen sie seit 2012 True-Viking-Metal aus Asgaard höchstpersöhnlich.  Mit ihren eingängigen Songs sowie einem martialischen Outfit huldigen sie sowohl dem Heavy Metal als auch den nordischen Göttern. 

Mit ihren beiden ersten Veröffentlichungen Prophecy of Ragnarök und Emblas Saga konnten sie sich bereits einen guten Ruf einbringen. Jetzt wollen sie eins nachlegen. Doch nicht einfach eine Kopie, sie kommen mit neuen Elementen und werden komplexer. 

Das Album startet mit Soliwo, einer positiv gestimmten Metalhymne zum Mitsingen. Der Opener ist der perfekte Einstieg in eine kriegerische Reise voller Selbstsicherheit und Mut. Flight of the Ravens ist deutlich energiegeladener und abwechslungsreicher. Wo am Anfang noch eine mit Doppelpedal eingestimmte Strophe war, folgt ein bezaubernder Refrain, der dich einladet, mit den Raben mitzufliegen. Eine deutliche Weiterentwicklung im Vergleich zu den früheren Songstrukturen. 

Weiter gehts mit Giantslayer, ein typischer Power-Metal-Song. Schnell, eingängiger Refrain und mit der gleichen Prise Ohrwurm, die Songs wie Prophecy of Ragnarök so besonders machen. Anders als bei Nummer Vier, Heart of Stone, die mit schleppendem Tempo und einer guten Heavyness dahinzieht. Leider ist dieser Mitgrölsong zu gut gemeint. Er wirkt ein bisschen zäh und hat zu viel Zeit auf der Uhr. 

Nach den ganzen harten True Metal Songs tut etwas Gemütliches mal ganz gut. Rivers of Gold durchströmt die Flüsse der neuen Musikelemente. Eine sehr experimentelle Halbballade mit Akustikpassagen bis zu zweistimmigen Backgroundmelodien vom Feinsten. Sie klingt wie kein anderer Song davor, passt aber zu unseren Metalbrüdern wie die Faust aufs Auge.  

Ähnlich vom Tempo, doch gleichzeitig auch so verschieden ist die nächste Nummer. Blood Red Sky ist eine kriegerische Hymne, die wieder sehr viel in sich hat. Zum einen eine wie immer sehr gute Sängerin, doch in diesem Song drückt Ylva Errikson ihrer Stimme einen neuen Stempel auf. Es sind viele Gesangsspuren von ihr übereinander zu einem Chor gestimmt. Klar singen Joakim Lindbäck Eriksson und Mats Nilsson auch manchmal mit, doch dieser Song ist eindeutig ihrer. Doch das sind nicht alle musikalischen Besonderheiten. Dudelsack, Streicher und Trommeln reizen dich für einen finalen Tanz und ermutigen dich für die bevorstehende Schlacht. 

Als nächstes kommt Ratatos, das Eichhörnchen des Weltenbaums. Dazu passt auch die etwas schräg klingende Orchestereinlage am Anfang. Der Beginn erinnert an ein herumspringendes Eichhörnchen, dass die Höhen und Tiefen hin und herrennt, um Botschaften zu übermitteln. Doch halten wir uns beim Song fest. Er klingt bis auf den Anfang wie ein typischer schneller True Metal Song a la Ride of the Valkyries. Doch von der Stimmung und der Atmosphäre kann man ihn mit keinem vergleichen. Dieser Song klingt wieder ein bisschen fremd und ist deswegen wieder genial. Es sind die Veränderungen, die ihre Songs so grandios werden lassen. 

Chasing Lights ist ein popiger Power-Metal-Song, der wie immer super ins Ohr geht und beim ersten Mal sofort zum Mitsingen anregt. Ein klassische Siegeshymne in Manier echter Krieger. 

Anders hingegen ist Heavy Metal Viking, der sich am meisten von ihren bisherigen Merkmalen abgrenzt und auch auf diesem Album am meisten heraussticht. Dazu gibt es auch ein Musikvideo, dieses findet ihr HIER. In dem Video sind die Krieger angezogen wie die ärgsten Glamrocker und mit so viel Leder wie nur geht. Ein ironischer Song, in dem mit sehr vielen Klischees gespielt wird. “Der Song hat eine Art Achtziger-Jahre-Southern-Hardrock-Feeling, was weit von dem entfernt ist, was man von uns erwarten würde”, meint Sänger Mats Nilsson dazu. Wir können daraus schließen, dass es wieder ein brillanter Song ist, der mit seiner Einsilbigkeit wieder alle Erwartungen sprengt, die wir von den Brothers erwartet hätten. 

The Other Son of Odin ist kurz und prägnant und gibt den Fans das, was sie so sehr lieben: Ein schneller Power Metal Song a la Chain Breaker, der sofort ins Ohr geht und dich automatisch Kopfnicken lässt. Der nächste Song enthält genau so viel Power, er ist nur noch härter. Und mit härter meine ich viel, viel härter als man es Wikingern zugetraut hätte. Berserkir ist mit seinen tief gestimmten Gitarrenriffs düsterer und gefährlicher als alles davor Existierende der Band. Er zeigt uns, dass wir uns dem Ende nähern.  Ja, ihr habt richtig gelesen. Zwei Songs verweilen nur mehr. Der vorletzte Track ist wieder eine Ballade, doch diesmal nicht mit neuen Elementen, sondern ganz im typischen Stil der Norweger. Das tut auch gut, wenn ein Song mal wieder voll nach Yggdrasil klingt. Bei Nanna’s Fate lehnt man sich zurück und genießt einfach.  

Und nun sind wir auch schon am Ende angelangt. An letztes kommt der ewige Winter, der Fimbulvinter. Der Titeltrack lässt uns noch ein letztes Mal headbangen. Ein grandioses, episches Endstück, dass das Album perfekt vollendet. Dazu gibt es auch ein frostiges Video, das findet ihr HIER. Und mit der Kälte endet das Album.


Fazit 
Ich bin geflasht von der Musik, denn es gibt keinen einzigen Füller. Die Vielfältigkeit der einzelnen Songs beindruckt aber am meisten. Jeder Song klingt anders. Ein Album, dass mit weitaus mehr Qualität ausfällt, als sich die Fans erwartet haben. Für mich eine klare 9,5 / 10
9,5

Line Up 
Ylva Eriksson – Gesang 
Joakim Lindbäck Eriksson – Gesang 
Mats Nilsson – Gesang
Dawid Grahn – Gitarre 
Pähr Nilsson – Gitarre 
Mikael Fehrm – Gitarre 
Emil Wärmedal – Bass 
Johan Johansson – Schlagzeug 

Tracklist 
01. Soliwo 
02. Flight of the Ravens 
03. Giantslayer 
04. Rivers of Gold 
05. Blood Red Sky 
06. Ratatosk 
07. Chasing Light 
08. Heavy Metal Viking 
09. The Other Son of Odin 
10. Berserkir 
11. Nanna’s Fate 
12. Fimbulvinter 

Links 
Facebook Brothers of Metal 
Instagram Brothers of Metal
Webseite Brothers of Metal
 


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