Laudare – Requiem – Album Review
Laudare – Requiem
Herkunft: Leipzig / Deutschland
Release: 11.10.2024
Label: Moment of Collapse Records
Dauer: 42:15
Genre: Post Metal
Das Quartett Laudare ist musikalisch schwer zu fassen. Eine Mischung aus Neoklassik und Post Metal beschreibt die Leipziger noch am ehesten. Über zwei EPs sowie einige Liveauftritte spannte man die Bögen zum ersten Longplayer Requiem, der nun das Licht der Welt erblickt. Sollte man also den Eindruck einer schweren Geburt bekommen?
Schwer und wehmütig ist das Gebotene allemal. In zehn, auf lateinisch dargebotenen Songs lässt man seiner poetischen Ader freien Lauf und das aggressive Post Metal Gewand wird zusammen mit dem schweren Cello und dem schönen weiblichen Gesang zur Violent Poetry.
In neoklassizistischen Song wie Lacrimosa zeigen Laudare ihre volle musikalische Bandbreite und das Cello wird hervorragend in einen symphonischen Prog Metal hineingearbeitet. Die Songs sind allgemein kurz gehalten, was eine hohe Variabilität und ein umfassendes Spiel mit Stimmungen und Atmosphäre verspricht und zumeist auch einhält.
Der Prog Faktor im Metal ist erfreulich hoch, das Album ist metrisch erfreulich abwechslungsreich und es gibt ausgedehnte Instrumentalpassagen. Diese stellen schon einen emotionalen Kontrast zu den ruhigeren Passagen dar, das beworbene wütend und wild sollte man allerdings eher in Relation sehen.
Poetischer Post Metal mit Prog Anleihen
Auch fällt es dem Hörer anhand lateinischer Texte eher schwer, sich emotional in die Aussagen hinein zu finden. Die Poesie wird also größtenteils von der Instrumentierung und der Klangfarbe der Gesangstimmen transportiert, dieses allerdings sehr überzeugend und nachfühlbar. Die Produktion ist klar und druckvoll. Das Cello kommt klar und düster rüber. Musikalisch, das heißt in diesem Fall rhythmisch und instrumental, können Laudare Akzente setzen und hinterlassen schon einen sehr reifen Eindruck.
Neben dem genannten Song kann HIER das gesamte Album kostenfrei angehört und bei Gefallen natürlich an offizieller Stelle auf Vinyl oder CD erworben werden. Dieses möchte ich interessierten Post Metal Fans mit Hang zu klassizistischen Extras auch wärmstens an das Wetter bedingt langsam auskühlende Herz legen.
Fazit
Mit zwei EPs und dem jetzigen Longplayer gehören Laudare noch zu den Newcomern in der mit großartigen Bands gesegneten Post Metal Szene, fallen aber zu jenen an keiner Stelle ab. Gerade Requiem dürfte ein enormes Maß an Wertschätzung finden. 8 / 10
Line Up
Jakob – verschiedene Instrumente
Almit – Cello
Oliver – Schlagzeug
Tracklist
01. Introitus
02. Dies Irae
03. Quid Sum Miser
04. Rex Tremendae
05. Quaerens Me
06. Lacrimosa
07. Offertorium
08. Hostias
09. Sanctus
10. Agnus Dei
Links
Facebook Laudare
Webseite Laudare
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Empfehlung der Redaktion – Gairo – Post Metal aus Italien
Album Review – Where’s My Bible – KAVE
Album Review – Agrypnie – erg