Grand Magus – Sunraven – Album Review

Grand Magus – Sunraven
Herkunft: Schweden
Release: 18.10.2024
Label: Nuclear Blast Records
Genre: Metal


GrandMagus2024e
Foto Credit: Johan Baath

Nicht alle Einwohner von Trveheim tragen Make-Up oder hängen sich Pentagramme als Deko ins Wohnzimmer. Es gibt auch im guten, alten Heavy Metal etliche Bands, die für ihre Musik leben und darin eine Lebenseinstellung sehen. Grand Magus aus Stockholm zählen zweifelsohne zu dieser Kategorie, auch wenn es in den vergangenen Jahren ruhig wurde um das nordische Metal-Trio.

Der Grund? Wie so oft die Pandemie. Nachdem die Band eine Zeit lang nicht touren oder Alben aufnehmen konnte, hat sie sich vorübergehend zurückgezogen. Aber nun servieren uns die Schweden mit Sunraven erstmals seit fünf Jahren neue Musik.

„Auf dem Album geht es um Beowulf und Grendel. Im Grunde genommen ist Sunraven Beowulf, und das ist meine eigene Erfindung“, erklärt Sänger JB Christoffersson. „Aber einige der Songs sind über und aus der Perspektive von Beowulf geschrieben, und einige der Songs sind über und aus der Perspektive von Grendel geschrieben, dem Monster, dem er in Dänemark gegenübersteht.“ Beowulf ist ein frühmittelalterliches Heldengedicht, sei hier am Rande bemerkt.

Bekannte Stärken

Wie klingt der Sonnenrabe nun? Fans von Grand Magus können beruhigt sein, denn viel hat die Band nicht verändert. Alle neun Songs auf dem Album sind ein Mix aus Heavy Metal, einer Prise Doom und einer Portion epischer Melodien, die erdig und oldschool aus den Boxen dröhnen. So weit, so bekannt also. Wer genauer wissen möchte was gemeint ist, der sollte sich HIER den Opener Skybound anhören.

Je nach persönlichem Geschmack kann man das nun als altbacken oder als authentisch bezeichnen. Ihr Gespür für klassischen Metal kann man der Band aber in keinem Fall absprechen. Die Schweden wechseln nämlich gekonnt zwischen Epicness und stampfendem Metal hin und her, wie wir ihn meist von englischen Combos oder US-Bands kennen. The Black Lake erinnert beispielsweise an Black Sabbath, aber auch an Gitarrenhelden wie Black Label Society. Aber eben alles typisch nordisch, also straight und ohne Spielereien vorgebracht.

Gesamtkunstwerk

Wie so oft bei Grand Magus gilt auch auf dem neuesten Album, dass es als Gesamtwerk betrachtet werden sollte. Den einen großen Ohrwurm sucht man vergebens, viel eher ergänzen sich die Songs und wirken wie eine kohärente Einheit. Das hat den Nachteil, dass es keine Nummer gibt, die für besonders viel Aufmerksamkeit sorgt. Aber die Schweden wollen anscheinend auch keine dieser Bands sein, von denen man zwei bis drei Songs kennt und deren restliches Schaffen eher unbekannt ist.

Sunraven meinte es also genau so ernst wie alle Alben zuvor und richtet sich an Genre-Fans und Enthusiasten, die sich auch tatsächlich mit einer Platte beschäftigen wollen und nicht nur nach einem weiteren Song für ihre übergroße Spotify-Playlist suchen. Zurück zur Frage: Altbacken oder authentisch? Wir entscheiden uns für Zweiteres und heben die Hörner für dieses gelungene Konzeptalbum.


Fazit
Grand Magus sind wie ein guter Wein, von dem man eine Kiste im Keller stehen hat – wenig überraschend im Geschmack, aber trotzdem greift man immer wieder gerne zu. Das ändert sich auch mit Sunraven nicht. Man weiß als Fan, was man erwarten kann, und genau das bekommt man auch. Authentisch, wummernd, melodisch, nordisch und vor allem: Metal as Fuck. 8 / 10.

Line Up
JB Christoffersson – Gitarre, Gesang
Fox Skinner – Bass
Ludwig Witt – Schlagzeug

Tracklist
01. Skybound
02. The Wheel of Pain
03. Sunraven
04. Winter Storms
05. The Black Lake
06. Hour of the Wolf
07. Grendel
08. To Heorot
09. The End Belongs to You

Links
Webseite Grand Magus
Facebook Grand Magus



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