Party.San Metal Open Air 2024 – Schlotheim – Tag 2 – Festival Review
Party.San Metal Open Air, Schlotheim, Flugplatz Obermehler – Tag 2
Ticket: 139,- VVK, 150,- AK
Genre: Death Metal / Black Metal
Der nächste Tag
Nach einem sowohl erfolgreichen als auch anstrengendem ersten Tag gings am Freitag in alter Frische aus dem Zelt und nach dem morgendlichen Instant Kaffee – bewaffnet mit dem ersten Wegbier des Tages – wieder in Richtung Mainstage. Und was gibts besseres zum wach werden als eine ordentliche Tracht Prügel in Form von Brutal Death / Grindcore aus dem Hause Stillbirth? In der Tat nicht allzuviel, denn passend zum allgemein eher schwülen Wetter brachten die Jungs gleich noch die entsprechenden Sommervibes mit.
Anschließend versuchte die selbsternannte Pussy Band des Festivals – Obscurity – das Publikum mit ihren lausigen 120 bpm einzuschläfern. Das gelang aber nur mäßig, denn stattdessen feierte die Kapelle einen Abriss, der – speziell gemessen an der Uhrzeit – durchaus seines gleichen sucht. Für Pagan Liebhaber auf jeden Fall eines der Highlights des Tages und auch alle anderen anwesenden hatten durchaus Ihren Spaß. Etwas düsterer aber nicht unbedingt gemäßigter gings weiterhin auf der Main Stage bei Enthroned zu. Die belgischen Black Metal Urgesteine ließen auch nach über 20 Jahren Bandgeschichte keinen Anschein von Müdigkeit zu und lieferten eine ebenfalls mehr als solide Show ab.
Und weiter gings mit Afsky, die in den letzten Jahren einen kometenhaften Aufstieg verzeichnen durften. Und wem die Band bisher noch nicht allzu bekannt war, dürfte spätestens an diesem Tag festgestellt haben, warum das so ist. Ohne großes Brimborium überzeugte die Band fast ausschließlich durch die Musik, was auch absolut ausreicht wenn auch der Soundguy weiß was er tut – an dieser Stelle auch mal ein Lob an die Technik. Im Anschluss gings dann aber doch mal ins Zelt, wo Cloak die Bühne eröffneten und mit ihrem Black Metal, bei dem man wohl nicht umhin kann diverse Thrash Einflüsse zu orten zu überzeugen wussten.
Viel zu viele gute Bands auf einmal
Auch an diesem Tag war die kleine Zeltbühne gespickt mit Geheimtipps und jungen Bands bei denen es sich absolut lohnte mal hinzuschauen. So wie etwa bei den, mit durchaus aufwendiger Bühnenshow ausgestatteten Vorga oder den Argentiniern von Los Males Del Mundo. Bands wie Nervo Chaos und Varathron hingegen, dürften den meisten inzwischen ein Begriff sein und über das „kleine“ Nebenprojekt von Kanonenfiebers Noise Non Est Deus, bei dem das Zelt trotz starker Konkurrenz auf der Hauptbühne zum Bersten voll war muss man wahrlich keine Worte mehr verlieren.
Auf der Main Stage gab sich währenddessen das Who Is Who der Extreme Metal Szene die Klinke in die Hand. Seien es die schwedischen Veteranen von Sacramentum oder ihre Landsmänner von Bewitched, die bereits ähnlich lange und erfolgreich dabei sind. Zwischendurch ging es zwar mit Kraanium etwas moderner zu aber Incantation hielt die Old School Flagge nochmal ganz weit nach oben. Langsam ging es in Richtung der Tagesheadliner und so durfte man sich über Batushka freuen, die auf dieser großen Bühne durchaus beeindruckend daherkamen.
Etwas ruhiger aber nicht weniger mystisch dafür umso rockiger kamen dagegen die Isländer von Solstafir daher, ehe der Tagesheadliner in Form von Behemoth die Bühne stürmte. Und hier ging nochmal richtig die Party ab. Musikalisch vom feinsten, Licht und Feuershow bis ins letzte Detail ausgefeilt und einfach nur wunderschön anzusehen. Eigentlich ein perfekter Gig und normalerweise das Highlight auf absolut jedem Festival – wäre da nicht am Vortag ein gewisser Abbath gewesen der die Show seines Lebens gespielt und die Polen diesbezüglich auf den zweiten Rang verdrängt hat.
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