Anvil – One And Only – Album Review

Anvil – One And Only
Herkunft: Toronto / Kanada
Release: 28.06.2024
Label: AFM Records
Dauer: 45:47
Genre: Heavy Metal


Foto Credit: W. Cliff Knese

Anvil sind über vierzig Jahre im Auftrag des Metal unterwegs. Dabei ist es ihnen gelungen mit den ersten drei Alben den Nerv der damaligen Zeit so gut zu treffen, dass wir auch heute noch von Kultalben reden und aufhorchen, wenn die Kanadier ein neues Album vorstellen. Um die zwanzig Studioalben gibt es vom Trio mittlerweile und diese erschienen zuletzt regelmäßig im zweijährigen Takt.

Ähnlich wie bei den US-Veteranen von The Rods wird wohl kein Musikfreund die Erwartungshaltung haben, dass Anvil das Genre noch einmal umkrempelt. Trotzdem hofft man insgeheim auf ein gutes Album, welches ein oder zwei Granaten bereithält. Wovon man bei den Kanadiern immer ausgehen kann, ist eine große Portion Spaß, welche bei jedem Album aus den Boxen tönt.

Denn sie sind, wie sie sind

Anvil eröffnen mit dem stampfenden Titeltrack One And Only. Der Song klingt typisch für das Schaffen der Band. Das bedeutet, dass die Einen behaupten werden, dass Anvil sich wiederholen, während die Anderen sich zufrieden zurücklehnen und mit dem Fuß wippend den Lautstärkeregler hochdrehen. Ohne das Fazit vorweg nehmen zu wollen, kann man sagen, dass keine Komposition auf dem aktuellen Studioalbum neu und modern klingt. Wir bekommen genau das, was uns die Haudegen des Metal zu geben gewillt sind: zu hundert Prozent die guten, alten Anvil.

Das Trio klingt authentisch und zeitweise, besonders bei den Stücken im Midtempo etwas altbacken und wie immer noch in den 1980ern gefangen. Das sich das Album mit seinen zwölf Stücken trotzdem gut weghört, liegt vor allem an der Kürze der Stücke und der Durchmischung der Songs. Auf One And Only tun besonders die schnelleren Stücke wie Fight For Your Rights, Dead Man Shoes und das abschließende, treibende Blind Rage gut.

Wenn das Riff aufmarschiert

Nicht immer gelingt jeder Midtempo-Stampfer. Truth Is Dying in bester AC/DC-Manier groovt ordentlich und das folgende Rocking The World lässt uns zum Riff mitmarschieren. Aber es gibt auch Nummern, die nicht voll überzeugen. Dazu gehören World Of Fools, welches schon gehört und bekannt klingt und auch Heartbroken rockt einen nicht aus den Socken.

Dafür gibt es gegen Ende noch ein dunkles und dadurch anders klingendes Condemned Liberty und besagtes Blind Rage, dass einem mit viel Energie und zufrieden aus dem Album haut.


Fazit
Anvil erfinden nichts neu, haben aber noch hörbar Spaß am Spielen. Das sie einfach bei ihrem Stil bleiben, kann jeder nachvollziehen. Die zwölf Nummern klingen immer dann am Besten, wenn die Kanadier eine Schippe drauflegen und den Kessel kurzzeitig richtig unter Dampf setzen. Es gilt die Faustregel: Wer Anvil liebt, der wird auch One And Only mögen. 7,5 / 10


Line Up
Steve Lips Kudlow – Gesang, Gitarre
Chris Robertson – Bass, Gesang
Robb Reiner – Schlagzeug

Tracklist
01. One And Only
02. Feed Your Fantasy
03. Fight For Your Rights
04. Heartbroken
05. Gold And Diamonds
06. Dead Man Shoes
07. Truth Is Dying
08. Rocking The World
09. Run Away
10. World Of Fools
11. Condemned Liberty
12. Blind Rage

Links
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