High On Fire – Cometh The Storm – Album Review

High On Fire – Cometh The Storm
Herkunft: Oakland / USA
Release: 19.04.2024
Label: MNRK Heavy 
Dauer: 57:49
Genre: Sludge / Stoner Metal


High On Fire waren noch nie leicht zu hören, aber mit Cometh The Storm gibt es einen sperrigen und massiven Brocken. Der Höreindruck nach dem ersten Durchlauf kann einfach nur mit anfangs brachial und ab dem Mittelteil abwechslungsreicher bezeichnet werden.

Dabei sind die Amerikaner mit über 25 Jahren Berufserfahrung keine Anfänger. Der Vorgänger Electric Messiah hat bei den Grammy- Awards 2018 die Auszeichnung als Best Metal Performance erhalten. Deshalb liegen die Erwartungen und auch die Messlatte für das neue Album sehr hoch.

Eine schwitzende Viertelstunde

Doch High On Fire scheinen 2024 nicht mehr bei dem vor sechs Jahren abgelieferten Motto „Stoner trifft auf Motörhead“ zu sein. Der Start von Cometh The Storm scheint einfach pure massive Energie zu sein. Nach dem ersten Höreindruck fällt es schwer die Stücke Lambsbread, Burning Down und Trismegistus im Nachhinein zu trennen und zu analysieren.

Es ist eine fünfzehnminütige massive Wand, die auf und über uns rollt. Erst bei weiteren Hördurchläufen gelingt es die Strukturen in den brachialen Stücke zu erkennen. Aus meiner Sicht bleibt das stampfende Burning Down mit einem schönem Gitarrensolo im Mittelteil noch am ehesten im Ohr hängen.

Orientalische Kost

Doch dann wandelt sich das Album. Nach dem dreifachen Schlag in die Magengrube gibt es HIER mit dem Titelstück angenehmere und überschaubare Kost zu hören. Cometh The Storm ist langsamer und doomiger als der Start. Es beinhaltet eine abwechslungsreiche Rhythmusarbeit und kommt trotzdem intensiv rüber.

Was dann bei Karanlık Yol passiert, ist schon ein krasser Stilbruch. Der Song bringt uns nahöstlichen Volksmusikklänge. Die Basis für diesen musikalischen Ausflug ist wohl das Studium des Zupfinstruments Bağlama durch den Bassisten Jeff Matz. Seine neuen musikalischen Eindrücke stoppen für einen Moment die Brachialität und lassen uns zuhören und durchschnaufen.

Zwischen zäher Kost und Zwischensprint

Danach gehen wir auf eine Achterbahnfahrt. Sol’s Golden Curse ist eine sludgige zähe Nummer, die von einer brachialen Thrashgranate The Beating abgelöst wird. Es gibt zweieinhalb Minuten massives Vollgas mit treibendem Drumming und shreddernden Gitarren. Dieses Konzept des Auf und Ab wird beibehalten. Tough Guy grooved als frustrierter Tieftöner, während das folgende Lightning Beard wütend davon sprintet. Der für Einsteiger wohl verträglichste Song ist das Hunting Shadows, welches soundmäßig noch an das Vorgängeralbum erinnert.

Aber High On Fire wollen es uns nicht einfach machen. Nach den gerade gehörten verträglichen Tönen werfen sie uns mit einer sperrigen, bösen Nummer mit aller Macht in den Schlamm auf dem Festivalgelände. Darker Fleece ist ein zehnminütiges Dreckfressen zum Abschluss. Langsam tönt es sich zu einem Song. Die Soundwände dröhnen hoch und der Rhythmus schwankt stampfend herein. Nach all den lockeren Songs im zweiten Albumteil ist der Abschluss einfach kompromissloser Sludge Metal, der uns nur im Mittelteil durch ein Gitarrensolo etwas Abwechslung gönnt.


Fazit
High On Fire
lassen uns mit temporären Verschnaufpausen ständig Achterbahn fahren. Cometh The Storm klingt nie homogen, sondern gewollt dunkel, sperrig und massiv. Ein mehrfaches Anhören ist Pflicht, sonst funktioniert das Album nicht. 7 / 10

Line Up
Jeff Matz – Bass
Coady Willis – Schlagzeug
Matt Pike – Gesang, Gitarre

Tracklist
01. Lambsbread
02. Burning Down
03. Trismegistus
04. Cometh The Storm
05. Karanlık Yol
06. Sol’s Golden Curse
07. The Beating
08. Tough Guy
09. Lightning Beard
10. Hunting Shadows
11. Darker Fleece

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