VRSA – Saltwater Circadian – Album Review

VRSA – Saltwater Circadian
Herkunft: USA
Release: 30.03.2024
Label: Eigenproduktion
Dauer: 39:42
Genre: Doom / Sludge / Post Metal


Die 2007 gegründeten VRSA, Vancomycin-resistant Staphylococcus Aureus, aus New Haven in Connecticut hauen dieser Tage ihr neues Album Saltwater Circadian raus, das inspiriert von der Küste Long Islands nautische Mythen behandelt und den Hörer mit schweren Riffs in die finstersten Untiefen des Meeres hinabzieht.

Die Platte wurde in den bandeigenen Last Bastion Studios aufgenommen, von Paul Pavao gemischt, von Alan Douches in den West Westside Music gemastert und wird von einem zum Thema passenden Gemälde von Michael Miglietta geziert.

Der Titeltrack Saltwater Circadian HIER steigt mit fetten kratzigen Doom-Riffs in das Album ein, dann ziehen VRSA das Tempo ein wenig an und kehlige Growls schreien einem aus dem Abgrund der Tiefsee direkt ins Gesicht. Aber auch hellere Vocals kommen zum Einsatz und der verträumte Mittelteil mit seinem tollen Solo bringt Abwechslung in das Stück.

Von Stürmen, der Nautilus und den Söhnen der See

Gar nicht passend zu seinem Titel startet Hurricane Song mit langsamen Akustikgitarren und sanftem tiefen Gesang, vielleicht ist es aber nur die Ruhe vor dem Sturm? Etwas später gesellen sich tiefe Gitarrenriffs und Growls dazu. Obwohl der Song kraftvoll rüberkommt, ist man doch etwas enttäuscht, dass hier nicht zwischenzeitlich der Sturm losbricht und das Tempo etwas flotter wird, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

Shellbacks überzeugt mit coolen Riffs und Melodien, einem interessanten Text, der nautische Mythen wie die Nautilus oder Davy Jones aufgreift,  und der Gesang wechselt zwischen rauem Geschrei und helleren melodischeren Parts. Aufgelockert wird das Stück durch sphärische Akustikparts mit zweistimmigen Klargesängen und Spannung aufbauenden Drums, und im Mittelteil wird sogar von aggressiven Growls untermalt die Prog-Keule ausgepackt, indem Bass und Gitarre vertrackte Parts raushauen, dass einem Hören und Sehen vergeht.

Mit Meeresrauschen und Möwengeschrei endet dieser geniale Song, und VRSA punkten danach in Thirst vor allem durch die Gesangsparts und ein Wechselspiel aus ominöser Ruhe und enthemmter Aggression.

Bis zum Boden des Ozeans

Der mit etwas über neun Minuten längste Song Born on the Tide beginnt doomig langsam und verträumt mit abgespacetem Solo und Akustikgitarren, bevor eine helle rauhe Stimme einsetzt, die mich ein wenig an alte Amorphis zu Elegy / Tuonela Zeiten erinnert. Die Vocalparts hier sind wirklich extrem gelungen, und das Lied ist trotz seiner Länge schön abwechslungsreich und keineswegs langweilig. Zum Schluss kommt dann noch mit Ocean Floor eine wunderschöne Doom-Ballade, die dieses tolle Album perfekt beendet.


Fazit
VRSA haben mit Saltwater Circadian ein kleines Meisterwerk des nautischen Doom veröffentlicht, das mit einigen Sludge-Parts, aber auch atmosphärisch-verträumten Momenten für Abwechslung sorgt. Genre-Fans können hier bedenkenlos zugreifen! 8 / 10

Line Up
Joshua – Gesang, Gitarre
Andrius – Gitarre
Matt – Bass, Gesang
Walt – Schlagzeug

Tracklist
01. Saltwater Circadian
02. Hurricane Song
03. Shellbacks
04. Thirst
05. Born on the Tide
06. Ocean Floor

Links
Facebook VRSA
Bandcamp VRSA



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