Dusk – Wheels of Twilight – Album Review

Dusk – Wheels of Twilight
Herkunft:
Österreich
Release:
06.10.2023
Label: Argonauta Records
Dauer:
35:04
Genre:
Occult Retro / Heavy Rock


Die österreichische Band Dusk stellt uns mit Wheels of Twilight ihr Debüt vor. Trotzdem ist das Album nicht das erste Lebenszeichen, denn gab es mit High Radiation und The Toll bereits zwei EPs zu hören. Zwischendrin gab es reichlich Liveauftritte unter anderem mit den Schweden von Lucifer, die man auf den ersten Blick auch als musikalischen Vergleich für die Stilrichtung heranziehen kann.
Geboten wird inhaltlich dunkle und okkult angehauchte Mucke, die musikalisch in den Bereich Retro und Heavy Rock passt.

Wichtigstes Erkennungsmerkmal dürfte ab dem ersten gesungenen Ton die Stimme von Frontfrau Denika Denkmair sein. Sie überzeugt auf ganzer Linie und sorgt für hörbare Parallelen zu ähnlich gearteten Bands, wie die oben bereits genannten Lucifer oder gerne auch Coven.

Das Vergehen des Schönen

Natürlich ist es nicht nur die Singstimme allein, die Wheels of Twilight ausmacht. Alles beruht und steht mit der soliden Rhythmusgruppe, die meist recht zügig agiert und nie ein Gitarrensolo vergisst. Für einen ersten Höreindruck würde ich Wendigo auswählen, das ihr HIER anhören könnt. Neben dem musikalischen Eindruck gibt es auch Hinweise in welche Richtung die Lyrics laufen. Es sind keine offensichtlichen antichristlichen Texte, sondern Geschichten und Mythen rund um des Entstehen und Verderben der Menschheit.

So ist der Wendigo ein uralter, der indianischen Kultur entstammender Dämon. Er dringt in die Menschen ein, verdirbt sie, indem er ihren Charakter ändert und zum Zerstören umfunktioniert.
Schlussendlich treibt er die Menschen durch die Besessenheit in den Wahnsinn. Wendigo ist eine Parabel auf die Zerstörung des Schönen und Ursprünglichen durch die Gier der Menschen, die nur durch die Auslöschung des Befallenen gebremst werden kann.

Ein dunkles, goldenes Tuch

Einen einzelnen Track besonders hervorzustellen ist auf Wheels of Twilight nicht einfach, denn das Album ist nicht hitorientiert. Zu geschlossen ist die Gesamtleistung und die Produktion des Albums wirkt nochmals wie ein geschlossener Kreis, der alle Songs abrundet. Nicht nur die Kompositionen an sich haben ein Retrofeeling. Auch die Produktion hat etwas trockenes und goldenes. Vielleicht kennt ihr das Gefühl als Kind auf den Dachboden hochzuklettern und in der warmen und staubigen Trockenheit des Halbdunkels die Sonnenstrahlen durch die Dachluke fallen zu sehen? So empfinde ich die Produktion. Sie ist trocken, im positiven Sinne alt und liegt wie ein großes Tuch über den sieben Kompositionen.

Schlussendlich muss ich aber nach mehrmaligen Hören sagen, dass es trotz aller Geschlossenheit ein Gefälle gibt. Der Anfang erscheint dynamischer und zügiger, was bis Empress of the Emptiness an den kürzeren Kompositionen liegen kann. Die Bilder, welche die Songs hinterlassen werden ab Shapeshifter / Driving My Love Away intensiver. Deshalb fallen für mein Ohr die abschließenden Inquisitors of the Mountain Cult und The Wan Four auch freier und einen Ticken großzügiger aus. Wunderbar verspielt sind die letzten drei Minuten von The Wan Four, in denen die Vocals sich mit der Band und da speziell mit der Gitarre ergänzen, überdecken und die Zeit vergessen.


Fazit
Dusk haben für Freunde des Retro und Heavy Rocks ein gelungenes Album geschaffen, welches durch das Gesamtbild und die Produktion anfangs sehr ausgeglichen wirkt. Bei mehrmaligem Hören teilt sich jedoch Wheels of Twilight in einen zügigeren Anfang und einen intensiveren und großzügigeren zweiten Teil, von dem man auf Dauer nicht genug bekommen kann. 7,5 / 10

Line Up
Denika Denkmair – Gesang
Christian Pichler – Bass
Stefan Höfler – Schlagzeug
Sebastian Raubitzek – Gitarre

Tracklist
01. Wheels of Twilight
02. Wendigo
03. The Dagger
04. Empress of the Emptiness
05. Shapeshifter / Driving My Love Away
06. Inquisitors of the Mountain Cult
07. The Wan Four

Links
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