Skindred – Smile – Album Review

Skindred – Smile
Herkunft:
Newport, Wales
Release:
04.08.2023
Label: Earache Records
Genre:
Metal / Rock / Reggae / Crossover


Skindred by Dean Chalkley
Foto Credit: Dean Chalkley

Seit mehr als 25 Jahren weiß niemand, welche Art von Musik Skindred eigentlich machen. Denn Metal, Punk und Reggae sind nur einige der Einflüsse, welche den unnachahmlichen Sound der walisischen Band mehr als hervorstechen lässt. Dass das nicht jedem gefällt, versteht sich von selbst. Das ist der Band aber weiterhin herzlich egal, wie sie uns mit ihrem bereits achten Longplayer Smile erneut beweist.

„Wenn ich in die Menge schaue, sei es in einem kleinen Raum oder auf einem Festival, fällt mir vor allem eines auf: das Lächeln“, erklärt Frontmann Benji Webbe den Albumtitel. Und: „In unseren Leben geht es darum, zu hören, dass unsere Musik Menschen ermutigt und sie durch dunkle Zeiten gebracht hat. Aber selbst wenn wir fertig sind und nicht mehr leben, werden die Leute immer noch diese Musik hören. Dieser Gedanke lässt mich lächeln.“ Nun denn, bleibt die Frage: Welchen Geischtsausdruck zaubert Smile dem weltoffenen Metalhead ins Gesicht?

Love is in the Air

Relativ simple und mitgröhlbare Live-Kracher dürfen auch auf diesem Album nicht fehlen. Skindred sind ja seit je her dafür bekannt, positive Vibes zu verbreiten und dabei nicht unbedingt tief in der rhetorischen Grabbelkiste zu wühlen. Gimme That Boom schlägt genau in diese Kerbe, wie du HIER selbst hören kannst.

Die Band hat aber noch erheblich mehr zu bieten, mit L.O.V.E. (Smile Please) verbreitet sie beispielsweise eine wohlige One-Love-Atmosphäre in bester Bob Marley Manier. Nur eben ein wenig fetziger als es der weltberühmte Rastafari einst getan hat. This Appointed Love fängt ähnlich an, schwenkt aber gelegentlich auf den metallischen Sound-Anteil der Walisen um.

Positive Vibes

Mit Black Stars und dem rührseligen Mama lassen sich zwei Highlights des Albums erst relativ spät in der Tracklist finden. Ersteres vermengt den Shaggy-Gesangsstil von Benji Webbe mit US-amerikanischem Punk und Alternative Rock, zweiteres hingegen würde auch auf jedem Cannabis-umnebelten Reggae-Festival für Begeisterung sorgen.

Insgesamt betrachtet ist Smile also ein sehr vielfältiges, aber gerade deswegen auch irgendwie typisches Album der Ausnahmekünstler von Skindred. Das bedeutet: Wem ihr Stil bis jetzt nicht gefiel, der muss sich auch weiterhin woanders umschauen. Fans und Gelegenheitshörer aber wird die Scheibe vollends überzeugen können, denn die Walisen schaffen es erneut, ausnahmslos für positive Stimmung zu sorgen, ohne dabei auf Dauer nervend oder infantil zu wirken – selbst nach vielen Durchläufen. Und das alleine ist schon sehr großes Kino.


Fazit
Smile beweist, dass die Welt mehr positive Musik und Emotionen braucht. Denn all die aktuellen Krisen lassen sich mit Wut und Trauer eben auch nicht lösen. Vielen Dank an Skindred für die Erinnerung an diese simple, aber wichtige Wahrheit. Wenn die dazugehörige Musik dann nicht nur groovt, sondern auch so anständig rockt wie auf diesem Album, dann können sich Rastafaris und Metalheads eigentlich nur noch freudig in den Armen liegen. 8 / 10

Line Up
Benji Webbe – Gesang
Mikey Demus – Gitarre
Daniel Pugsley – Bass
Arya Goggin – Schlagzeug
Dan Sturgess – DJ, Sampling

Tracklist
01. Our Religion
02. Gimme That Boom
03. Set Fazers
04. Life That’s Free
05. If I Could
06. L.O.V.E. (Smile Please)
07. This Appointed Love
08. Black Stars
09. State Of The Union
10. Addicted
11. Mama
12. Unstoppable

Links
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