Europe Tour 2023 – Cannibal Corpse, Dark Funeral, Ingested, Stormruler, 29.03.23, Arena Wien – Live Review
Cannibal Corpse, Dark Funeral, Ingested, Stormruler – Europe Tour 2023
Veranstaltung: 29.03.23, Arena Wien
Herkunft: USA, Schweden, Großbritannien
Ticket: € 28,-
Genre: Black Metal, Death-/Black Metal, Deathcore, Brutal Death, Death Metal
Wir schreiben Mittwoch den 29.03.2023, draußen ist es kalt und windig in Wien. Genau das richtige Wetter für ein ausverkauftes Konzert in der Arena. Es wartet ein fettes Package bestehend aus den Amis Stormruler, den Briten Ingested, den Schweden Dark Funeral und den legendären Cannibal Corpse. Sozusagen eine grobe Kelle vom bunten Extrem-Metal Teller.
Wieder einmal möchte ich uns für unsere Pünktlichkeit loben und zusätzlich auch das Team der Arena für den problemlosen Einlass. Wie immer ist das ganze Team sehr freundlich und man fühlt sich gleich sehr wohl. Da die Halle schon jetzt richtig voll ist, wurde der Merchstand direkt in die kleine Halle verlegt. Jede Band hatte ausreichend anzubieten und deswegen gab es auch großen Andrang vor den Verkaufsständen. Für uns war es Zeit zur ersten Band zu latschen. Ich wollte mir unbedingt die aus Missouri (USA) stammenden Melodic Blackened Deather Stormruler anschauen.
Die beiden ersten Alben haben mich einfach nur neugierig gemacht und die Band enttäuschte meine Erwartungen nicht. Jesse (Schlagzeug), Jason (Gitarre, Gesang) und ihre Livemusiker Derek Engemann (Bass), Nick Burks (Gitarre), haben sich in ihre schönste Lederkleidung gespickt mit Nieten geworden und zocken gleich vom ersten Track weg ordentlich auf. Der Sound ist klasse und die Band, insbesondere Jason, zeigen wie technisch versiert sie sind. Insgesamt werden dem Publikum Black Death auf allerhöchstem Niveau präsentiert. Zusätzlich ist den Jungs der Spaß anzusehen, weil sie auch sehen, wie positiv der Großteil der Menge auf die Musik und ihrem souveränen Bühnenpräsenz reagiert. Für einen Opener war das wirklich großes Kino mit Sternchen. Wer die Amis noch nicht gesehen hat, sollte dies nachholen. Gespielt wurden die Tracks: Reign of the Winged Duke, Sacred Rites & Black Magick, In the Shaded Vlasian Forest, Upon Frozen Shores, Internal Fulmination of the Grand Deceivers
Nach einer kurzen Umbaupause folgten Ingested, Deathcorler mit dem Hang zum brutal-groovigen Death Metal aus Manchester, England. Ich muss tatsächlich sagen, dass ich mich bis jetzt mit den Jungs noch nicht beschäftigt hatte um so mehr überrascht war ich von der beeindruckenden Live-Performance. Die Engländer sorgen für enorm viel Bewegung im Pulk und die scharf gesetzten Breakdowns entfachen explosive Moshpits. Die variantenreichen Pig-Squels, tiefen Growls und Scream von Gesangsmeister Jay, lassen die Wände der Arena erzittern. Zugleich überzeugt die Band mit ihrem dominanten Auftreten und peitscht die Masse an. Mir haben besonders die brutalen Slamparts mit hohem Groovefaktor unheimlich gut gefallen. Eine Zugabe hätten sie mehr als verdient, wenn man die prächtige Stimmung als Maßstab nehmen würde. Fantastischer Gig und definitiv mein Gewinner des Abends. Insgesamt gabe es die foglenden sieben Tracks: Rebirth, No Half Measures, Shadows in Time, I, Despoiler, Impending Dominance, Invidious und Echoes of Hate
Die vielleicht unpassendste Band in diesem Package ist für mich Dark Funeral. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nicht als großer Fan der Black Metal Veteranen aus Schweden gelte. Häufig live gesehen und oft einen mittelmäßigen Sound erlebt. Zu Beginn dachte ich, ok es geht so weiter, wie ich sie kenne. Ab dem überzeugenden My Funeral wurde es eindeutig besser und die Band konnte mich tatsächlich abholen. Bei Klassikern wie The Secrets of the Black Arts macht Heljarmadr am Mikro einen guten Job. Von den neueren Songs ist Unchain my Soul eine Livegranate und wird von dem heute klaren Sound perfekt unterstützt. An der Reaktion des Publikums merkt man zwar, wie groß der Respekt vor der Band ist, aber die Ausgelassenheit der vorherigen Bands war nicht da. Dennoch war es für mich der beste Auftritt der Schweden, den ich bis jetzt gesehen habe. Die Setlist im Detail: We Are the Apocalypse, Vobiscum Satanas, My Funeral, The Secrets of the Black Arts, When I´m Gone, Nail Them to the Cross, Unchain My Soul, Let the Devil I, Where Shadows Forever Reign.
Es wird heißer und noch ein Stück voller im Innenraum der Arena. Ein Zeichen dafür, dass Cannibal Corpse bereit sind, die Hütte abzureißen. Ich bin gespannt, welches Set die Ami-Legenden zusammengestellt haben. Mit Source of Iron geht es schon mal stattlich los und die Mannen um den gut gelaunten Corpsegrinde haben eine ordentliche Portion gute Spiellaune mitgebracht. Der Sound knallt und man merkt das der Schuppen ausverkauft ist, weil man so schon so enganeinander steht, dass die Band getrost einen Klammerblues spielen könnte. Von wegen – spätestens zum Bandklassiker Fucked With a Knife wird ausgelassen gebangt und entfacht einen umfangreichen Moshpit.
Ich werde auch nicht jünger, deswegen habe ich mich zu I Cum Blood in den ersten Stock der Arena verzogen und mir den Rest gemütlich von der oberen Etage am Balkon angeschaut. Die Menge war begeistert vom Auftritt und George Fisher, konnte mit humorvollen Ansagen punkten. Die Krönung folgte zum Schluss, die Songs, die bei keinem Corpse-Konzert fehlen dürfen: A Skull Full of Maggots, Stripped, Raped and Strangled und Hammer Smashed Face. Alles in Allem, wieder mal ein gelungener Auftritt mit ausreichend Spielzeit der Death Metal-Götter, auch wenn ich mir noch zwei Song mehr vom letzten Album gewünscht hätte. Ich und unsere Fotografin resümieren, dass es sich mehr als gelohnt hat und verlassen beide mit einem fetten Grinsen die Arena.
Die Setlist von Cannibal Corpse im Detail:
01. Scourge of Iron
02. The Time to Kill Is Now
03. Inhumane Harvest
04. Code of the Slashers
05. Fucked With a Knife
06. The Wretched Spawn
07. Gutted
08. Kill or Become
09. I Cum Blood
10. Eviscreation Plague
11. Death Walking Terror
12. Condemnation Contagion
13. Necrogenic Resurrection
14. Unleashing the Bloodthirsty
15. Devoured by Vermin
16. A Skull Full of Maggots
17. Stripped, Raped and Strangled
18. Hammer Smashed Face
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Cannibal Corpse – Violence unimagined
Empfehlung der Redaktion – PRLLNKRCHN – Technical Death Metal aus Österreich
Live Review – Archspire, Psycroptic, Benighted, Entheos – Tech Trek Europe 2023