Overhead – Telepathic Minds – Album Review

Overhead – Telepathic Minds
Herkunft: Finnland
Release: 31.03.2023
Label: Eigenverlag
Dauer: 01:29:04
Genre: Progressive Rock

Wenn es um Retroprog aus nordischen Landen geht, so schweift der Blick meist Richtung Norwegen oder Schweden. Dass auch Akteure aus Finnland diese Subszene bevölkern, weiß der geneigte Fan spätestens seit dem Erscheinen von Overhead.

Seit über 20 Jahren veröffentlichen die Finnen qualitativ hochwertige Alben und spielen live zusammen mit Szenegrößen wie Spock’s Beard, Anathema oder Nick Mason’s Saucerful of Secrets und treten zudem auf namenhaften Prog Festivals auf. Für das sechstes Album Telepathic Minds holt man sozusagen zum Doppelwumms aus. Und das auf Doppel Vinyl, Doppel CD oder digital.

Moderner Retroprog in seiner schönsten Form

In der Tat ist das neue Werk ein Doppelalbum geworden. Overhead haben die pandemische Auszeit gut genutzt und Telepathic Minds bietet mit knapp anderthalb Stunden qualitativ hochwertigen Retroprog. Nahezu jeder Titel ist zum Miniepos geraten, angefangen mit dem hervorragenden Opener War To End All Wars, das ihr HIER hören könnt.

Besonders nahrhaft sind natürlich ebenfalls die anderen Longtracks wie Ghost From The Future oder der Titeltrack und Anspieltipp Telepathic Minds, der in seiner Länge viele musikalische Themen anreißt, schlüssige Übergänge der Einzelteile bietet und wie der Rest der Platte glasklar produziert ist, moderne Keyboardsounds sowie herzzerreißende Gitarrensoli bietet und lyrisch die wilden Zeiten reflektiert, in denen das Album produziert wurde.

Thematisch dennoch am Puls der Zeit

Conditioned minds, repeat the same lines heißt es im kurzen Tuesday That Never Came, das ihr HIER hören könnt. Obwohl Overhead klar Retroprog zelebrieren, so sind sie doch am Puls der Zeit. Sie musizieren sehr ausgewogen, kein Instrument steht lange im Vordergrund.

Schön ist der exzessive Einsatz der Querflöte, die Telepathic Minds ein wenig in die Nähe von Jethro Tull rückt. Melodisch überzeugt mich das Album auf ganzer Länge, man umschifft bravourös jeglichen Hang zu übermäßigen Eingängigkeit. Zum Schluss gibts nochmal mit Almost Always Near The End einen Rausschmeisser, der furios ein Spektrum zwischen Pink Floyd und Kansas abdeckt. Höchst melodisch schmeckt er Telepathic Minds fein ab.

Fazit
Mit Telepathic Minds werfen Overhead ein randvolles Retroprog Doppel Epos ohne Längen auf den Markt. Das Werk ist musikalisch stimmig und deckt ein breites Spektrum von lieblich bis rockig ab. Ein Progressive Rock Highlight fürs Frühjahr. 10 / 10

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Line Up
Alex Keskitalo – Gesang, Flöte
Jaakko Kettunen – Gitarren, Keyboards
Ville Sjöblom – Schlagzeug
Janne Katalkin – Bass
Jere Saarainen – Keyboards

Tracklist
01. War To End All Wars
02. Ghosts From The Future
03. Sail Across The Universe
04. The Pilot’s Not Fit To Fly
05. Sleep Tight Sweetheart
06. Telepathic Minds
07. Tuesday That Never Came
08. Planet Of Disorder
09. Sheep Stay Silent
10. Almost Always Near The End

Links
Facebook Overhead
Webseite Overhead

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