Green King – Hidden Beyond Time – Album Review
Green King – Hidden Beyond Time
Herkunft: Finnland
Release: 16.12.2022
Label: The Sign Records
Dauer: 33:56
Genre: Heavy Metal
Green King veröffentlichen mit Hidden Beyond Time eigentlich ihr Debütalbum. Trotzdem hat der Vierer aus Helsinki in den letzten Jahren schon gut vorgelegt und zwei kurze Demos und im Februar 2022 eine EP mit vier Tracks auf den Markt gebracht. So war das erste Album nur eine Frage der Zeit. Kurz und knackig hauen uns Green King sechs heavy Nummern und zwei Instrumentals um die Ohren.
Trotz dem der Bandname und das Cover den Duft von Stoner Rock versprühen, geht es bei den Finnen eher in die traditionelle Heavy Metal Richtung. Der einzig hörbar gegenläufige Trend ist die Stimme vom Sänger Eliel Salomaa. Er schreit uns die Lyrics mit kehligem Brustton grob und unverfälscht entgegen.
Ein Kniefall vor der Gitarrenharmonie
Ab dem Opener Gates of Annihilation ist eine gedoppelte Gitarrenarbeit angesagt, was hörbare Parallelen zu Bands wie Iron Maiden und auch Thin Lizzy aufkommen lässt. Trotzdem klingen die Finnen nicht wie ein Abklatsch der großen Vorbilder aus den goldenen Zeiten des Heavy Metals, sondern haben sich einiges an Harmonie und Songwriting einfallen lassen.
Einen wichtigen Unterschied macht auch der Gesang aus, an den ich mich bei den ersten Durchläufen langsam gewöhnen musste. Hier kommt wahrscheinlich der Bezug zum Stoner her, denn die Stimme des Sängers trägt schon etwas gewöhnungsbedürftiges und versoffenes in sich.
Auch bei Godkiller, welches ihr HIER anhören könnt, wird an der traditionellen Marschrichtung nichts geändert. Die Gitarren haben viel Platz sich darzustellen und der Bass ist durch die Produktion gut herausgearbeitet. Die Harmonie der Kompositionen werden eigentlich nur durch den rüden Gesang gekontert.
Als ich Green King schon in eine Schublade stecken wollte, überrascht die Band mit dem kurzen, psychedelischem Instrumental namens Prelude to Massacre. Doch noch einmal geht es mit Steel On Ice in die Maidenecke. Doch das soll nicht so bleiben.
Die dunkle Seite der Finnen
Das keltisch anmutende und auf akustischen Gitarren gespielte Taunter’s Theme läutet einen Stilwechsel ein. Das folgende Tervakiituri ist ein dunkles Riffmonster, welches mit der rauen Stimme schon wesentlich besser korrespondiert, als der harmonische Albumeinstieg. Weiter im harten Bereich bleibt Green King mit dem schnellen Where Speedian Dwells. Der Song rockt ohne Ende und die Gitarren jagen sich im Solopart.
Den Abschluss bildet ein Hybrid aus dem bisher Gehörten. Dunkel groovt der Song Lifetakers und Eliel Salomaa röhrt dazu in Hochform. Die Nummer hat es in sich. Wie ein wildes Tier stampft der Track und gibt erst im Mittelteil den Weg für die Gitarrenharmonien frei. Aufgrund der achteinhalb Minuten Länge wird viel in den Song hineingepackt. Für die Einen vielleicht etwas zu verspielt, aber für Anhänger der Stromgitarre genau passend.
Ein Album mit zwei Seiten
Ja, was haben wir gehört? Ich bin nach dem x-ten Durchlauf immer noch unschlüssig. Ich würde Hidden Beyond Time schon eher in die Heavy Metal Ecke stellen und sehe nur minimalistische Ansätze für Stoner Rock. Der erste Teil der LP ist gitarren- und harmonieverliebt. Der zweite Teil ist dunkel, rau und groovt wie die Hölle. Über allem steht die versoffene und ungehobelte Stimme des Sängers, welche zum zweiten Teils des Albums besser passt, als zu den zarten Melodien zu Beginn.
Fazit
Hidden Beyond Time klingt zweigeteilt und hinterlässt den Eindruck, dass Green King viel Talent, Ideen und große Vorbilder haben. Die endgültige Entscheidung über die musikalische Richtung scheint noch nicht fest zu stehen. Das macht das aktuelle Release abwechslungsreich und lässt alle Optionen für das nächste Album offen. 7,5 / 10
Line Up
Eliel Salomaa – Gesang, Gitarre
Lauri Lyytinen – Gitarre
Heikki Nyman – Bass
Otto Bigler – Schlagzeug
Tracklist
01. Gates of Annihilation
02. Godkiller
03. Prelude to Massacre
04. Steel On Ice
05. Taunter’s Theme
06. Tervakiituri
07. Where Speedian Dwells
08. Lifetakers
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