Autumn’s Grief – Dead By The Dawn – Album Review
Autumn’s Grief – Dead By The Dawn
Herkunft: Finnland
Release: 09.12.2022
Label: Inverse Records
Dauer: 40:12
Genre: Melodic Metal / Symphonic Metal
Autumn’s Grief sind eine junge Band aus Finnland, die melodischen Metal, Doom Metal sowie Pop-artige Hooklines miteinander kombiniert. Das Resultat ist träumerischer und atmosphärischer Symphonic Metal mit Nordeuropäischem Ambiente, der sich teilweise wie der Soundtrack eines Films oder auch Videospiels anhört, ohne in reines Hintergrundrauschen abzudriften.
Auf dem zweiten Album Dead By The Dawn verfolgt die Band ihren eingeschlagenen Weg konstant weiter und präsentiert uns zehn neue Songs, die musikalisch gleichermaßen an Evanescence mit weniger voluminösem Gesang, aber auch an Combos wie The Birthday Massacre oder I:Scintilla erinnern.
Balladeskes Gesamtkunstwerk
Autumn’s Grief haben vor allem ein gutes Gespür für Balladen, wie die Lieder Hanging In Midair sowie der Titeltrack beweisen. Dazwischen gehen sie aber auch gerne einmal geradliniger und rockiger zu Werke, beispielsweise HIER in The Sea Of Apathy.
Insgesamt bilden sämtliche Songs ein Konglomerat, den einen großen Hit sucht man dafür vergebens. Die Soundtrack-artige Herangehensweise mit Fokus auf atmosphärischen Klanglandschaften erfordert aber ohnehin, dass die Nummern zusammenspielen und erst als Gesamtheit ihre volle Wirkung entfalten. Und das tun sie letztendlich auch, denn Autumn’s Grief verstehen ihr Handwerk hörbar.
Die Produktion mindert das Hörvergnügen
Der größte Minuspunkt von Dead By The Dawn ist leider die Produktion. Das Schlagzeug, vor allem die Becken, klingt mitunter nämlich etwas zischend. Dadurch entsteht ein leicht verwaschener Höreindruck, was wirklich schade ist. Denn mit klarerem Mix würden die Songs ihre Wirkung bestimmt wesentlich besser entfalten können.
Dasselbe gilt übrigens für die Backing Vocals und die Lautstärke der sinfonischen Elemente, wie man vor allem den Liedern The Clearing sowie They Talk To Me deutlich anhört. Kurzum: Hier leiden gute Songwriting-Ansätze unter der dumpfen Produktion, was ihnen leider den Anstrich von Belanglosigkeit anstelle von Epik verleiht. Wenn man über diese Mankos im Sound hinweg sieht, haben Autumn’s Grief mit ihrer Herangehensweise zu atmosphärischem Metal aber durchaus viel Potenzial.
Fazit
Dead By The Dawn ist eine starke Symphonic Metal Scheibe, die leider unter der dumpfen Produktion leidet. Autumn’s Grief liefern uns darauf zehn atmosphärische Songs zwischen straightem Rock, Ballade und Soundtrack, die vor allem für Genre-Fans interessant ist. Mit besserer Produktion könnte man das auch für andere Zielgruppen behaupten, so bleiben insgesamt sehr wohl gemeinte 7 / 10 für eine junge Band, von der wir in Zukunft sicher noch öfter hören dürften.
Line Up
Noora Virtanen – Gesang
Ville Skön – Keyboard
Santtu Rosén – Gitarre, Bass
Tracklist
01. The Tide
02. The Sea Of Apathy
03. Under The Belt Of Orion
04. Hanging In Midair
05. The Clearing
06. The Dragonfly
07. In The Presence Of The Sun
08. There Was A Light
09. They Talk To Me
10. Dead By The Dawn
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Bandcamp Autumn’s Grief
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