Firtan – Marter – Album Review

Firtan – Marter
Herkunft:
Deutschland
Release:
30.09.2022

Label: AOP Records
Dauer:
58:14
Genre:
Black Metal / Pagan Metal / Post Black Metal


Foto Credit: Oliver König

Im tiefsten Baden-Württemberg gibt es ein Pagan-Black Metal Quartett, welches wohl mit zu den vielversprechendsten Bands des Genres gehört.

Gegründet 2010, zauberten Firtan zwei Longplayer aus dem Hut, die es wirklich in sich hatten. Der stetige Drang sich weiterzuentwickeln, war schon in diesen beiden Alben zu hören. Nun steht ihr dritter Longplayer parat und ist bereit die Geschichte der Lörracher positiv weiterzuführen. 

Absolute Isolation

Seit ihrem letzten Album sind vier Jahre vergangen. Diese Jahre haben die Jungs um Frontmann Phillip Thienger sinnvoll genutzt um die Songs noch ausgefeilter klingen zu lassen. Marter klingt sehr frisch und abwechslungsreich. Trotzdem behält es die notwendige Energie, welches ein Black Metal Album einfach ausmacht. Diese Kraft ist schon beim Opener Faðir zu spüren. Hier folgen den überragenden Screams ein abwechslungsreiches Gitarrenspiel und markante Riffs, die typische Pagan Metal Trademarks enthalten. Zusätzlich sorgt ein ordentlicher Blastbeat für satten Wumms. Starkes Ding!

Flexibel und Progressiv

Im nächsten Track Amor Fati sorgen Post Metal, Prog Elemente und ein abstrakter Synthiesound für eine besondere Atmosphäre. In Verbindung mit der Spielgeschwindigkeit entsteht ein intelligenter Avantgarde Black Metal Song, der eine hypnotische Form annimmt und dich in den Bann zieht. Damit ihr nachvollziehen könnt, was ich meine, könnt ihr es euch HIER anhören. Labsal überfährt mich regelgerecht mit seinen fantastischen Gitarrenharmonien und seiner ungezähmten Wucht. Zusätzlich verwendet die Band wohlklingende Akustikgitarren und spielt erneut mit den Grenzen des Genres. In dem sie mitten im Song mit Pink Floyd Momenten den Hörer in eine Traumwelt schicken.
Feine Nummer!

Legenden ebnen den Weg

Mein aktueller Favorit des Albums ist Lethe. Dieser Song hat ein Feuer, welches man nicht zu löschen vermag. Die klar zu hörenden Helrunar Vibes zu Sol-Zeiten machen den Track zu einer fantastischen Black Metal Nummer. Das ganze Album strotzt nur so vor gelebter Variabilität, jeder Song ist ein musikalisches Kunstwerk für sich und lässt einfach keine Langeweile aufkommen. Darüber lässt ein wirklich großartiger Sound aus den Klangschmiede Studio E unter der Regie von Markus Stock, alle Songs natürlich und saftig klingen.


Fazit
Firtan
hat mit Marter für mich nochmal einen schritten Schritt nach vorne gemacht. Dieses Album besitzt eine große Qualität, es zündet sofort und das Gefühl der Euphorie nimmt nicht ab. Ihre Stilinterpretation von Black Metal ist ohne Konvention und von hohem musikalischem Wert. Für mich ist es ein Meisterwerk ohne Schwächen und daher eine geschmeidige 9,5 / 10

9,5

Line Up
Oliver König – Bass
Phillip Thienger – Gesang, Gitarre
David Kempf – Schlagzeug
Chris S. – Gitarre
Klara Bachmair – Violine

Tracklist
01. Faðir
02. Amor Fati
03. Labsal
04. Lethe
05. Parhelia
06. Odem
07. Menetekel
08. Peraht
09. Medomai (Bonus Track, Boxset/LP)

Links
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