Mastic Scum – Icon – Album Review

Mastic Scum – Icon
Herkunft:
Österreich
Release:
07.10.2022
Label: MDD Records
Dauer:
39:28
Genre:
Brutal Death Metal


Mastic ScumMastic Scum sind eine der bekanntesten Death Metal Bands aus Österreich. Die Combo ist seit 1992 aktiv und ein gern gesehener Gast auf europäischen Bühnen, auch wenn ihr letztes Studioalbum bereits neun Jahre zurück liegt.

Nach mehreren EPs und Split-Veröffentlichungen folgt mit Icon nun Album Nummer Sechs der heute in Wien ansässigen Band. Die Trademarks von Mastic Scum sind die selben geblieben, denn wiederum gehts auf der Scheibe sehr brachial, aber technisch auch sehr hochwertig zu.

Wie ein Uhrwerk

Die Gitarrenriffs auf Icon sind meist abgehackt und wahnsinnig präzise. Harry Gandler arbeitet am Sechssaiter wie ein Schweizer Uhrwerk, aber auch die kurzen, schreienden Solos fügen sich perfekt in den heftigen Gesamtsound mit ein. Das Fundament wird von donnernden Schlagzeugsalven und groovenden Basslinien gebildet, wodurch ein fieser Hybrid aus technischem Death Metal und Deathcore-Anleihen entsteht.

Sänger Maggo Wenzel growlt die Lyrics währenddessen gewohnt brachial und voluminös ins Mikrofon. Damit muss er sich auch im Vergleich mit den Frontmännern von international weitaus bekannteren Bands, beispielsweise Misery Index oder Aborted, nicht zu verstecken. Digital Dementia, der vorab veröffentliche Track und Opener des Albums, liefert den Beweis. Hier wird wütend und technisch präzise geschreddert, getrommelt und gegrowlt, das jeder Fan extremerer Metal-Spielarten sofort hellhörig werden sollte. Du kannst dir den Song HIER anhören.

Eingängig und komplex

Insgesamt ist Icon eher im groovigen Midtempo verhaftet und wird dabei immer wieder von schnellen Passagen aufgelockert. Mastic Scum stehen hörbar auf Tempo- und Rhythmenwechsel, auch innerhalb einzelner Songs, und sorgen damit für genügend Abwechslung im todesmetallischen Dauerfeuer. Monotonie kann sich einfach deswegen nicht einstellen, weil ständig etwas anderes aus den Boxen dröhnt.

Virtual Irreality 3.0 ist ein gutes Beispiel für den beschriebenen Sound, ebenso wie das vertrackte Twice The Pain. Wer eher auf klar strukturierte Songs mit linearem Aufbau steht, der wird hingegen am Ende des Albums mit Retribution bedient. Der Rausschmeißer ist für Genre-Verhältnisse schon beinahe atmosphärisch ausgefallen und entlässt den Hörer damit versöhnlich aus einem Album, das ansonsten wie eine Walze über den geneigten Fan hinweg rollt.


Fazit
Mastic Scum sind wieder da und liefern uns mit Icon ein hochwertiges Death Metal Dauerfeuer, das sich gnadenlos in die Gehörgänge hämmert. Brachial, groovig und technisch versiert wie eh und je zeigen die Österreicher erneut, wo der todesmetallische Bartl den Most holt. 8,5 / 10

Line Up
Maggo Wenzel – Gesang
Harry Gandler – Gitarre
Man Gandler – Schlagzeug
Pati Jay – Bass

Tracklist
01. Digital Dementia
02. Room 23
03. Slavebreed
04. Front Toward Enemy
05. Doomsayer
06. Virtual Irreality 3.0
07. Twice The Pain
08. Negation
09. Create And Destroy
10. Retribution

Links
Webseite Mastic Scum


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