The Dead Daisies – Radiance – Album Review
The Dead Daisies – Radiance
Herkunft: USA
Release: 30.09.2022
Label: Steamhammer / SPV
Dauer: 36:49
Genre: Hard Rock
Der Trend von Supergroups, bei denen Musikern von bekannten anderen Bands zusammen Musik machen, hat sich längst auch in der Hardrock-Branche durchgesetzt. So ist es auch kein Wunder, dass Musiker von Größen wie Deep Purple, Whitesnake und Dio unter dem Namen The Dead Daisies Songs aufnehmen. Und dass dies perfekte Ergebnisse bringt, dürfte wohl auch nicht überraschen.
Bei Erstlauschung ihres neuen Werks Radiance fragt man sich aber natürlich, wie genau der Stil dieser Ex-Mitglieder von doch unterschiedlichen Bands klingen mag. Und was soll ich sagen: Auf jeden Fall sehr differenziert; man merkt förmlich die Erfahrung der Musiker. Der Opener Face Your Fear baut direkt mit Synthbeats Spannung auf, sodass die Gitarren dann genial im Stil vom Southern 80s Hard Rock einsteigen können. HIER könnt ihr euch selbst davon überzeugen.
Die Scheibe entwickelt sich
Während Hypnotize Yourself durch einen einfachen Riff noch Ähnlichkeit zu AC/DC, ist die erste Hälfte des Albums durch zurückhaltende Gitarren und Gesang im Vordergrund für mich noch etwas langatmig, mit Ausnahme von genialen Soli! In der zweiten Hälfte pegelt sich ihr Stil aber dann etwas in Richtung der frühen Black Sabbath ein, also Songs mit etwas langsameren, fuzzigen, massiven und bassigen Riffs. Jeder Musiker wird beim Hören von Songs wie Cascade direkt den gesamten Körper bewegen und sein Gesicht auf positive Weise verziehen müssen. Die Daisies zeigen musikalische Versiertheit und kreiern sehr griffige Songs!
Und nebenbei bringen sie auch noch Vibes der 1970er Jahre auf die Platte. So kommt bei Kiss The Sun eine klassische Talkbox zum Einsatz, wie man sie sonst bei Rockklassikern wie zum Beispiel Sweet Emotion von Aerosmith aus dem Jahre 1975 kennt.
Eine glorreiche Zusammenkunft
Doch wen wundert, wie bereits eingangs erwähnt, diese Klasse, bei diesen Musikern? Da ist ein Glenn Hughes, der in den 1970ern bei Deep Purple und in den 1980er bei Black Sabbath für Erfolge sorgte, zusammen mit Doug Aldrich und Brian Tichy, die beide bereits für Whitesnake auf der Bühne standen. Ersterer war sogar schon Mitglied in der Band der Rocklegende Ronnie James Dio.
Nachdem sich die vier 2012, noch in anderer Besetzung, zusammengefunden haben, begann eine lange Geschichte, die vor allem von genialen Liveauftritten geprägt ist: Als Highlights muss man zum einen das Concert for Peace 2017 in Polen nennen, das sie mit einem 60-köpfigen Orchester vor 300.000 Leuten spielten. Außerdem waren sie die erste Band, die 2015 nach Aufhebung des Embargos in Kuba spielten. Ich persönlich durfte sie in diesem Jahr noch als Vorband der Metallegenden Judas Priest erleben und kann sagen: Das war verdammt gut!
Fazit
Auf Radiance zeigen The Dead Daisies wieder einmal ihre musikalischen Wurzeln in weltbekannten Bands. So überzeugt vor allem der zweite Teil des Albums durch griffiges Songwriting, was die Fans an altbekannten Hardrock des letzten Jahrhunderts erinnert. 8 / 10
Line Up
Glenn Hughes – Gesang, Bass
Doug Aldrich – Gitarre
Brian Tichy – Gitarre
David Lowy – Schlagzeug
Tracklist
01. Face Your Fear
02. Hypnotize Yourself
03. Shine On
04. Radiance
05. Born to Fly
06. Kiss The Sun
07. Courageous
08. Cascade
09. Not Human
10. Roll On
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