Metal Inferno Wiener Neustadt – Black Curry / Nordblut / Karner – Live Review
Metal Inferno Wiener Neustadt
Bands: Black Curry / Nordblut / Karner
10.09.22 – Wr. Neustadt, Mäx Wr. Neustadt, Singergasse 6-8 2700 Wiener Neustadt
Am 10. September hat der Schrafl Pass zum ersten – hoffentlich von nun an alljährlichen – Metal Inferno nach Wiener Neustadt geladen. Selbstverständlich konnten wir da nicht anders als einen Blick zu riskieren und haben uns mitten ins Getümmel gestürzt.
Da Wiener Neustadt jetzt nicht unbedingt als Metal Hochburg bekannt ist, waren wir natürlich erstmal auf die Location gespannt. Das MÄX macht dabei auf Anhieb einen guten Eindruck. Ausreichend Platz aber dabei nicht zu groß, sodass hier auch bei einer überschaubaren Anzahl von Besuchern schnell Konzertstimmung aufkommen kann. Bei ausschließlich freiwilligen Spenden als Eintrittspreis sowie Bier, Hot Dogs und großen alkoholfreien Getränken um je EUR 3,50 würde der Akademiker von einer sozial verträglichen Preisgestaltung sprechen. Die ersten fünf Minuten vor Ort überzeugen schon mal.
Los gehts! Wir wollen die Bands sehen!
All diese positiven Aspekte werden allerdings unwichtig, wenn das Wichtigste an dem Abend nicht passt. Die Bands und der Sound. Die Feuertaufe diesbezüglich vollzogen die Lokalmatadore von Black Curry, die ihrem im österreichischen Dialekt gehaltenen Hard Rock zu überzeugen wussten. Beim ersten Song wird bereits klar. Es ist richtig laut. Gehörschutz schadet hier sicher nicht, aber die Akustik an sich ist ein Träumchen. Hier können sich manche größeren Locations, die an dieser Stelle nicht namentlich genannt werden (Kenner wissen, wen wir meinen), eine große Scheibe abschneiden. Der Band hat man jede Sekunde angemerkt, dass sie Spaß daran hatten, hier auf der Bühne zu stehen und diese Euphorie ist zu einem guten Teil auch auf die Besucher übergesprungen.
Bei der zweiten Band wurde mit den Pagan Metallern von Nordblut ein härtemäßig ganz anderes Kaliber aufgefahren. Die Newcomer des Abends spielten ihr komplettes Album Av Liv Og Kamp durch und trotz kleinerer Aussetzer, die einem kurzfristigem Wechsel am Mikrofon geschuldet sind, sodass der neue Mann lediglich anderthalb Wochen Zeit hatte die Songs zu lernen, ebenfalls ein äußerst ansprechender Auftritt. Am Ende des Sets ist die Menge kurzfristig eskaliert, als die Band auf die Zugaberufe mit dem Anfang von Blood For The Blood God antwortete, dieses aber nicht weiterspielte. Auf Nachfrage war hier einfach keine Zeit mehr das Lied einzuüben, aufgrund der Sängerthematik im Vorfeld.
Den Abschluss machte mit Karner eine Black Metal Band mit Texten auf kärntnerisch. Und hier lässt sich im Wesentlichen sagen, dass die Band ein mehr als würdiger Headliner war. Mit dem wohl längsten Set des Abends bei dem durchgehend eine Stimmung gemacht wurde, wie sie authentischer nicht sein könnte. Dabei machte die Band den Eindruck, als ob sie seit Jahren nichts anderes machen würde als auf den Bühnen dieser Welt zu stehen.
Das Metal Inferno kann somit tollen Sound, faire Preisgestaltung, richtig guten Bands und noch besserer Stimmung für sich auf der Haben Seite verbuchen, während die Soll Seite leer bleibt.
Foto Credit Karner, Nordblut: Meryem – Atelophobia Arts
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