Inner Missing – Dead Language – Album Review
Inner Missing – Dead Language
Herkunft: Russland
Release: 25.02.2022
Label: Inverse Records
Dauer: 35:46
Genre: Gothic Metal / Doom Metal
Inner Missing sind alte Hasen in der russischen Szene, denn das Duo ist seit 2008 aktiv und hat in dieser Zeit bereits acht Studioalben veröffentlicht. Anfänglich noch dem doomigen Death Metal zuordenbar, hat sich die Combo im Laufe der Jahre eher in Richtung Gothic Metal entwickelt. Außerdem widmet sich das Duo unter dem Namen Stellar Void auch dem Symphonic Metal.
Album Nummer Neun namens Dead Language ist laut dem Sänger und Gitarristen Sigmund stark von Aleister Crowley beeinflusst. Außerdem ist es eine Hommage an die Kunst an sich: „Dieses Album ist ein allegorisches Requiem für alle Formen der Kunst, die bereits verschwunden sind, und an alle Formen der Kunst, die in Zukunft verschwinden werden.“ Daher auch der Albumtitel, denn Poesie ist in der Vorstellung von Inner Missing eine tote Sprache.
Erzählungen aus Russland
Aufmerksame LeserInnen haben es bestimmt schon erraten: Dieses Album verbreitet keine Partystimmung. Dafür gibt es aber sechs Songs voller atmosphärischer Gothic-Stimmung zu hören, die zwischen Midtempo und doomiger Geschwindigkeit angesiedelt sind.
Über allem thront die warme und tiefe Stimme von Sigmund, dessen Gesangslinien den Charakter eines Geschichtenerzählers aufweisen. Und genau das scheinen Inner Missing auch zu bezwecken: Hier geht es um Stories, welche die gesamte Aufmerksamkeit des Hörers erfordern.
Reise durch gotische Gefilde
Der Song The Quest ist ein gutes Beispiel für den Sound von Dead Language. Hier treffen atmosphärische Passagen inklusive Keyboard-Teppichen auf knackige Riffs und fesselnden Gesang, der dem Hörer als Ankerpunkt in der düsteren Klanglandschaft dient. Du kannst dir das Video HIER anschauen.
Nach knapp 36 Minuten ist die Reise durch die gotischen Gefilde von Inner Missing auch schon wieder vorbei. Eine Reise, die man vielleicht nicht immer und zu jeder Zeit antreten möchte, denn dafür ist der Sound ganz einfach zu spezifisch. Aber insgesamt haben wir es hier mit einem Album zu tun, welches Genre-Fans ansprechen dürfte. Und wer mit Gothic Metal bis jetzt nichts am Hut hatte, bekommt damit einen guten Einstiegspunkt serviert, der vor allem an trüben Tagen oder bei weniger ausgelassener Stimmung einen Ehrenplatz am Plattenteller verdient hat.
Fazit
Inner Missing bringen mit Dead Language ihre russische Heimat erneut auf die internationale Landkarte des Gothic Metal. Diese Album ist von Genre-Kennern für Genre-Kenner konzipiert, aber dennoch auch für Neulinge nicht zu überfordernd. 7 / 10
Line Up
Sigmund – Gesang, Gitarre
Melaer – Keyboard, Bass
Tracklist
01. Dead Language
02. The Quest
03. Empty Rooms
04. Long Odds
05. Mute
06. At Sea
Links
Facebook Inner Missing
Bandcamp Inner Missing
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