XCIII – Void – Album Review

XCIII – Void
Herkunft:
Frankreich
Release:
14.01.2022
Label: Anesthetize Productions
Dauer:
41:58
Genre:
Avantgarde / Prog Rock / Coldwave


Diese Rezension beginnt mit einer großen Entschuldigung von mir an Guillaume Beringer, den Mann hinter XCIII und dem vorliegenden Album Void. Eine Entschuldigung, weil der Musiker, Künstler und Komponist Beringer kein Unbekannter ist und mir dennoch verborgen blieb bisher.

Das 2009 gegründete Projekt darf nämlich auf eine EP, ein Split Album und insgesamt acht full length Alben blicken, bei denen Beringer seine Finger im Spiel hatte. Wie konnte er mir nur entgehen! Lasst uns reinhören! 

Den Reigen des neun Track starken Albums, auf dem allerhand GastmusikerInnen zum Zug kommen, macht iR. Der Opener ist vom ersten Moment an voll da und des Hörers Aufmerksamkeit wird durch eine sprechende Frauenstimme gefesselt, die von einem kräftigen Rhythmus vom Piano begleitet wird, bevor der verhältnismäßig aggressive männliche Gesang einsetzt. Die männliche Stimme hat eine punky Attitüde und verbindet das eigentlich fragile Piano perfekt mit der Gitarre. Der Opener kann sich schon mal hören lassen! 

Der Folgetrack Red Light ist etwas vertrackter, modern und sehr kreativ gestaltet. Maélise Vallez steuert wie auf einigen Songs mehr den Gesang bei, der hervorragend zum Avantgarde Style des Songs passt. Einen Eindruck könnt ihr euch HIER machen.

Hannah überzeugt mit Ambivalenz – elektronisch und akustisch 

Auch in Hannah überzeugt die Sängerin voll und ganz mit der Stimme und dem verbundenen Wiedererkennungsmerkmal. Die Phrasierungen sind wirklich einzigartig, der Sound originell, manchmal gar psychedelisch.

At Last One Never Exists eröffnet mit einem akustischen Gitarren Intro, jedoch nur um den Hörer auf die Weiten des Tracks einzustimmen, der vielschichtig und atmosphärisch überzeugt. Genau so macht es auch Re, das zwar gedämpfter und sanfter aus dem Lautsprecher kommt, jedoch nicht weniger interessant ist. Piano oder Keyboard,…so sicher bin ich mir nicht immer. Die Abmischung ist perfekt und Steve Kitch, den wir unter anderem von The Pineapple Thief kennen, hat hier sein bestes beigetragen. 

In Rosemary gesellt sich mit Giulia Filippi eine weitere Gastmusikerin auf das Album. Ihre Stimme gibt dem Song eine unglaublich ansprechende Weiche, der Track selbst mutet modern und doch eingängig an.

„…In my lunchbox, on a Monday, I put my hopes and all my hunger…“

Pompöser, aber auch elektronischer und mit vielen Überlagerungen präsentiert sich Lunchbox. Hier begegnet uns die Gesangsstimme von Beringer nochmal anders als bisher in perfekter Kohärenz mit Maélise Vallez. Definitiv mag ich diesen Song am meisten vom Album. Die Lyrics sind auch hier tiefgründig wie auf dem gesamten Album, doch die Dualität ist besonders ansprechend und die Hook bleibt lange im Gedächtnis. 

Tapeworm bereitet den Hörer als längsten Song, mit rund sieben Minuten, atmosphärisch und beinahe hypnotisch auf den Closer VS vor, das dann nochmal in knapp zwei Minuten einen Querschnitt durch die gesamte Technikbreite des Komponisten zeigt. 


Fazit
Void, das alles verkörpert, was ich an einem guten Album so mag, steht für Avantgarde, Prog Rock, aber auch für Psychedelic Rock und Coldwave. Beringer und seine Projekte werde ich sicher genauer beobachten und vergebe 7,5 / 10 

Line Up
Guillaume Beringer – alle Instrumente, Gesang
Maélise Vallez – zusätzlicher Gesang auf Track 2, 3, 5, 7
Mathieu Devigne – zusätzliches Piano auf Track 6

Giulia Filippi – zusätzlicher Gesang auf Track 6
Neemias Teixeira – zusätzliches Piano auf Track 2
Oisava – zusätzliche Violine auf Track 9

Tracklist
01. iR
02. Red Lights
03. Hannah
04. At Last One Never Exists
05. Re
06. Rosemary
07. Lunchbox
08. Tapeworm
09. VS

Links
Facebook XCIII
Webseite XCIII

 


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