Unanimated – Victory in Blood – Album Review
Unanimated – Victory in Blood
Herkunft: Schweden
Release: 03.12.2021
Label: Century Media Records
Dauer: 47:09
Genre: Black/Death Metal
Nach 12 Jahren gibt es endlich ein neues Album der schwedischen Teufelsjünger um Jojje Bohlin. Als kleiner Appetizer zwischendurch diente die 2018 erschiene EP Annihilation, welche schon eine gewisse Zielstrebigkeit durchblicken ließ. Richard Cabeza, Bassist und Mitbegründer, hat uns wissen lassen, dass am Album jedes Bandmitglied mitgeschrieben hat und somit ein ganz besonderer Spirit geherrscht hat. Mit drei Alben, die durchaus als Klassiker des Black/Death Metals bezeichnet werden können, liegt die Messlatte für Victory in Blood in luftiger Höhe und somit kommt die Frage auf, kann Uanimated noch bösartig und hochklassig Musik machen?
Im Namen des Teufels
Ja, verdammt, sie können und zwar noch bösartiger und aggressiver als jemals zuvor. Micke Broberg spuckt mit seinen fiesen Growls und diabolischem Gekeife, Gift und Galle. Damit passt er perfekt ins Songwriting, welches noch schwärzer und brutaler als in der Vergangenheit ausgefallen ist. Natürlich bestehen die Songs noch im Hauptteil aus melodischen Gitarrenriffs, der von Cabeza angesprochene neue Spirit ist durchaus wahrzunehmen. Die neu hinzugewonnene Energie ist schon im Opener Titeltrack Victory in Blood zu hören. Ein richtiges Brett aus den Untiefen der Hölle, gespickt mit klassischen Elchtodmomenten gespielt in wahnwitziger Geschwindigkeit.
Zusammen ans Ziel
Das Quintett aus dem hohen Norden präsentiert sich in prächtiger Spiellaune und zaubert einige Death/Black Hymnen aus dem Hut, die es in sich haben. Da wären zum Beispiel das majestätische Seven Mouth of Madness, was durchaus das Zeug zum Klassiker haben könnte. Der schwarz angehauchte Gassenhauer The Devils Rides Out, mit einem überragenden Refrain mit Wiedererkennungswert.
Darüber hinaus finden auch Folk-Elemente, wie im kurzen Zwischenspiel With a Cold Embrace und dem düsteren Heavy Metal Kracher XIII, ihren Weg. Hier experimentiert die Band mit Chorgesang und ich muss sagen, es passt konzeptionell zusammen.
Vielseitiger als zuvor
Vom Songwriting bin ich sehr begeistert. Jeder Song klingt anders, so unverbraucht und total direkt. Die Riffs strotzen nur so vor guten Melodien. Hört euch das Saiten-Feuerwerk auf The Golden Dawn of Murder HIER an und ihr wisst was ich meine. Divine Hunger besitzt so viel Black Metal Energie, die einen förmlich überrollt. Hammer! Schon Bathoryeske geht es in The Poetry of the Scared Earth zur Sache und beendet glorreich den Reigen an tollen Songs. Leider kommt mir der Sound ein wenig zu dumpf rüber und daher gibt es ein wenig Abzüge in der B-Note.
Fazit
Unanimated zeigen mit Ihrem vierten Streich, dass sie eindeutig zur belle Etage des schwedischen Extreme Metal gehören. Victory in Blood ist ein wütendes Biest mit Schaum vorm Mund. Die Riffs sind zum Niederknien und die Energie und Spielfreude packt dich von Anfang bis zum Ende. Zum Ende des Jahres ein Premium Death/Black Metal Album, was noch mehrmals auf dem Plattenteller rotieren wird. 9 / 10
Line Up
Richard Cabeza – Bass
Jojje Bohlin – Gitarre
Jonas Derouche – Gitarre
Anders Schultz – Schlagzeug
Mikael Broberg – Gesang
Tracklist
01. Victory in Blood
02. Seven Mouths of Madness
03. As the Night Takes us
04. The Devil Rides Out
05. With a Cold Embrace
06. Demon Pact (Mysterium Tremendum)
07. XIII
08. Scepter of Vengeance
09. Chaos Ascends
10. The Golden Dawn of Murder
11. Divine Hunger
12. The Poetry of the Scared Earth
Links
Facebook Unanimated
Instagram Unanimated
Außerdem auf Soundmagnet.eu
EP Review – Nekrovault – Nachhut: Toward the Towering Tomb
Interview – Der Weg einer Freiheit – Nachgefragt bei Nikita Kamprad
Album Review – The Lurking Fear – Death, Madness, Horror, Decay