Deep Purple – Turning To Crime – Album Review

Deep Purple – Turning To Crime
Herkunft:
UK / USA
Release:
26.11.2021
Label: earMUSIC
Dauer:
50:09
Genre:
Hard Rock / Blues Rock


Foto Credit: Ben Wolf 

In den über 50 Jahren ihres Bestehens haben Deep Purple die Rockszene maßgeblich beeinflusst. Ja, zusammen mit anderen Akteuren ihrer Zeit haben sie sogar das Genre das Hard Rock mit geschaffen.

Mit zu ihrer Legendenbildung trägt natürlich auch bei, dass sie mit ihrer seit fast drei Dekaden bestehenden Besetzung im letzten Jahr einen mehr als erfreulichen Bestseller wie Whoosh! auf die Fanschaft entlassen konnten. Dieses sollte zudem auch das Abschiedsalbum der fünf Hard Rock Veteranen werden.

Nun erscheint mit Turning To Crime ihr nächstes Album. Wird man sich etwa untreu? Nein, denn das neueste Album ist ein lupenreines Coveralbum. Auf diesem huldigen die Haudegen ehemaligen Weggefährten und / oder Vorbildern. Zu letzteren gehören sicherlich die Proto Rocker Love, dessen 7 Is 7, das ihr HIER in einem Video sehen könnt, sogleich den Einstieg in dieses retrospektive Zeitdokument bildet.

Verneigung vor den Vorbildern

Vom Bluesrock wie Jenny Take a Ride von Mitch Ryder über Proto Hardrock wie Shape Of Things von den Yardbirds oder Honky Tonky Hymnen wie The Battle of Orleans von Johnny Horton verneigen sich Deep Purple vor den teilweise längst verschiedenen Musikern und halten ihr Schaffen im kollektiven Gedächtnis ihrer Hörerschaft.

Dabei schaffen sie es zu jeder Zeit, den Geist der Vorbilder und Spirit der 1960er aufrecht zu halten. Zu jener Zeit spielten Keyboards noch keine große Rolle. Im Grunde genommen haben Deep Purple diese mit der Hammond Orgel erst in die Rockmusik gebracht. Lucifer von Bob Seger ist da eine Ausnahme. Ansonsten ist hier keineswegs müder Altherrenrock angesagt. Im Gegenteil, die Songs sprühen nur so vor dem Spaß an der Sache.

Bluesrock von den Pionieren des Hardrock

Sie sind authentisch und dabei modern und transparent produziert. Mein persönlicher Favorit ist Oh Well, im Original von Fleedwood Mac, das ihr HIER im Video sehen könnt und einen astreinen und dabei keineswegs banalen Bluesrocker darstellt. Den Abschluss bildet mit Caught In The Act ein Jam, der maßgeblich von Booker T. & the M.G.’s beeinflusst wurde.

Die Songs für Turning to Crime sind sehr gut gewählt und bis auf White Room von Cream oder Watching the River Flow von Bob Dylan eher selten gespielt.


Fazit
Der Spaß an der Freude und dem Schwelgen in musikalischen Erinnerungen stehen auf Turning to Crime sowohl für Deep Purple als auch die Hörerschaft im Vordergrund. Wer die Musik seiner Großväter in mitreißenden Versionen neu erleben möchte, muss hier unbedingt zugreifen. 8 / 10

Line Up
Ian Gillan – Gesang
Roger Glover – Bass
Don Airey – Keyboards
Ian Paice – Schlagzeug
Steve Morse – Gitarre

Tracklist
01. 7 And 7 Is
02. Rockin Pneumonia and the Boogie Woogie Flu
03. Oh Well
04. Jenny Take A RideDateien hochladenMediathek
05. Watching The River Flow
06. Let The Good Times Roll
07. Dixie Chicken
08. Shapes Of Things
09. The Battle Of New Orleans
10. Lucifer
11. White Room
12. Caught In The Act

Links
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