Dødsdrift – Ødnis – Album Review

Dødsdrift – Ødnis
Herkunft:
Deutschland
Release:
15.10.2021

Label: Vendetta Records
Dauer:
41:49
Genre:
Black Metal


Wenn sich an der Ostsee ein Sturm zusammenbraut und über die komplette See zieht und das endlose ruhige Wasser, in einen unbändigen Strom verwandelt. Dann kann man dieses Ereignis durchaus mit der Intensität der Nordostdeutschen Dødsdrift vergleichen.

2019 haben die Jungs, deren Namen nicht bekannt sind, ein aufsehenerregendes Debüt gefeiert. Ihre treibende Mischung  aus atmosphärischen Black Metal mit führenden Melodiestrukturen und dominantem Schlagzeugspiel erinnert an Bands wie Der Weg einer Freiheit und Agrypnie. Jetzt folgt ihr neues Werk Ødnis und wir sind gespannt, ob die Band ihre Qualität fortführen kann.

Wild wie die Ostsee im Winter

Den Songs ist die Norddeutsche Kühle deutlich an zu hören. Auch sind die Spielzeiten der Songs, für diese Musikrichtung mit durchschnittlich vier Minuten relativ kurz gehalten. Dies hat auf die Charakteristik der jeweiligen Lieder eine immense Auswirkung und lässt sie kälter und intensiver klingen. Es muss nicht immer ein achtminütiger Epos mit Pianomomenten sein um eine dichte Atmosphäre zu erzeugen. Bestes Beispiel ist hierfür Herbsluft, welcher mit viel Druck am Schlagzeug gespielt wird und einprägende Gitarrenriffs, die für notwendige Harmonie und ein intensives Gefühl sorgen.

Black Metal Welle aus dem Norden Deutschlands

Jedes Instrument erhält seine Geltung. Im abwechslungsreichen Ruß wird gekonnt der Bass gezupft und ist wichtiges Fragment des Tracks. Ich mag hier besonders den Wechsel zwischen langsamen und ultraschnellem Rhythmus. Ein toller Song, der mit zum Prunkstück des Albums gehört. Zu diesen sind auf jeden Fall der straighte Opener Fährde, bei dem ich zwar eine paar atmosphärische Momente vermisse, trotzdem in seiner ganzen Struktur den Hörer mitreißen kann. Selbst überzeugen könnt ihr euch HIER.

Trio Infernale steht für Klasse

Absolute Favoriten des Albums sind bei mir die letzten drei Songs. Diese legen die ganze Qualität von Dødsdrift dar und zeigen auf, was noch kommen könnte. Heimkehr überzeugt mit einer immensen Dynamik und einem sehr guten Songwriting. Atmosphärisch und melodiös überragt Adern des Abgrunds. Von dieser Finesse und ausprägten Sinn für Erhabenheit, hätte ich mir noch mehr im restlichen Album gewünscht. Ein lebensbejahender Song.

Den krönenden Abschluss des Trios macht das längste Stück Enthauptet. Ähnlich wie beim vorherigen, spielen hier die sphärischen Gitarrenmelodien eine wichtige Rolle. Produktionstechnisch hätte man noch eine Schippe drauflegen können, da hier und da der Sound etwas dumpf aus den Lautsprechern kommt.


Fazit
Komplett mitreißend ist Ødnis für mich nicht gewesen, da ich mich ein paar Mal dabei erwischt habe, die Songs im Gedanken weiter zu spinnen. Trotzdem ist es ein handwerklich gutes Black Metal Album mit erstklassigen Gesang und fähigen Musikern welches nach mehrmaligem Durchlauf bei mir Anklang gefunden hat. Auf Grund dieser Tatsache erhalten Dødsdrift eine anständige 7,5 / 10



Line Up

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Tracklist
01. Fährde
02. Schattenschafott
03. Ruß
04. Herbstluft
05. Laere
06. Der letzte Pfad
07. Moorbrand
08. Heimkehr
09. Adern des Abgrunds
10. Enthauptet

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