Crystal Spiders – Morieris – Album Review
Crystal Spiders – Morieris
Herkunft: USA
Release: 01.10.2021
Label: Ripple Music
Dauer: 45:30
Genre: Doom / Stoner Rock
Für sein Anfang Oktober erscheinendes zweites Album Morieris hat sich das Doom/Stoner-Rock-Duo Crystal Spiders aus North Carolina erst einmal den Produzenten und Kumpel Mike Dean im Studio als Unterstützung an der Gitarre dazugeholt.
Herausgekommen ist dabei eine faszinierende Mischung aus an Black Sabbath, Kyuss, Uncle Acid and the Deadbeats und Year of the Cobra erinnernden doomig-psychedelischen Stoner Rock, der auch eine punkige Attitüde und die Emotionalität des Blues nicht vermissen lässt.
Der faszinierende Gesang von Brenna Leath und schön fuzzy dröhnende Gitarrenriffs leiten das Album im Opener und Titeltrack Morieris ein. Die leicht entrückten Vocals, die wabernde Gitarre und die lässig groovende Rhythmik des Songs heben einen direkt in andere Sphären, raus aus dem grauen Alltag und der Realität dieses sterbenden Planeten.
Sabbath Worship
Septix beginnt mit tiefem Bass-Grollen unter einer hypnotischen Gitarrenmelodie, die Vocals schweben gefühlvoll über der Szenerie und explodieren dann in einem energetischen Scream. Dann groovt der Song richtig los, und Brennas entfesselter Gesang ist einfach nur kraftvoll und abwechslungsreich. In der Mitte des Songs wird das Tempo schön doomig gedrosselt, die variablen Vocals überzeugen auf einer Palette von sanft bis kratzig-rau. Großartig!
Schleppend beginnt Harness, die Sabbath-Einflüsse sind hier nicht zu überhören, und steigert sich dann in einen treibenden Rythmus, der packend direkt in die Muskulatur geht. Der Mittelteil bringt einen erneuten Tempowechsel mit abgefahrenem Solo von Studio-Gitarrist und Produzent Mike Dean, der auch Bass bei Corrosions of Conformity und Gitarre in Brennas anderer Band Lightning Born spielt.
Offering lässt schön böse Orgelklänge und den Tritonus erklingen, stampfender Bass und Drums mit eingängigem Riffing unterlegt gehen geradlinig rockend nach vorne. Im Refrain kloppt Drummer Tradd Yancy gut auf sein Kit ein, und Brennas Stimmbänder liefern ebenfalls Höchstleistungen ab.
Punkige Energie und tonnenschwere Lava
Der kürzeste Tracks des Albums ist das rotzige Pandora, das schön punkig drauflos scheppert, aber dennoch seinen eigenen rohen Charme hat. Der längste Song folgt im Anschluss, und zwar das über acht Minuten dauernde En Medias Res. Brenna singt hier in hoher sphärisch anmutender Stimme, und die Gitarre driftet schleppend wie ein einsames Floß auf einem endlos-schwarzen Lava-Ozean dahin. Doom pur!
Was passt besser zu einem schwarzen Ozean, als der Maelstrom, der einen noch tiefer hinabzieht? Dieser Track ist aber erst einmal mitnichten im langsamen Doom verhaftet, sondern geht mit ordentlich Schmackes nach vorne! In der Mitte gibt es dann eine Geschwindigkeitsdrosselung, inklusive magischer Vocals und verspielter Gitarrensoli.
Golden Paw beendet das Album dann einem Rahmen gleich, denn das Stück erinnert von seiner Atmosphäre und Rythmik her an den Opener.
Fazit
Die Crystal Spiders sollte man als Doom oder Stoner Rock Fan definitiv auf dem Zettel stehen haben, mit Morieris ist ihnen ein wirklich schönes Album gelungen, bei dem vor allem der kraftvolle und variable Gesang von Brenna Leath hervorsticht! Von mir dafür 8 / 10
Line Up
Brenna Leath – Bass/Gesang
Tradd Yancey – Schlagzeug/Gesang
Mike Dean – Gitarre (nur Studio)
Tracklist
01. Morieris
02. Septix
03. Harness
04. Offering
05. Pandora
06. En Medias Res
07. Maelstrom
08. Golden Paw
Links
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Bandcamp Crystal Spiders
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