Criminal – Sacrificio – Album Review

Criminal – Sacrificio
Herkunft:
Chile
Release:
17.09.2021
Label: Metal Blade Records
Dauer:
42:09
Genre:
Thrash- / Death Metal


Foto Credit Cristian Carrasco

Diese Band entstammt aus der der Ursuppe einer legendären südamerikanischen Death Metal Band. Die Rede ist von Pentagram und deren Sänger Anton Reisenegger. Ihre Einstellung, Missstände des chilenischen Establishment und der dortigen Regierung offen anzusprechen, wurde vor allem in der Gründungszeit enorm vom Volk gefeiert und sie waren so gesehen schon kleine Volkshelden. Vorerst wurde von den Jungs vorzüglicher ursprünglicher Grindcore fabriziert. Anfang der 2000er hat sich ihr Stil mehr in die Thrash/Death mit jede Menge Groove entwickelt. Herausgekommen. Entstanden sind neun Alben in 30 Jahren und nun erscheint Nummer 10 namens Sacrificio, die den Geist alter Tage erwecken soll.

Alte, neue Zeit

Criminal lassen auf dem Album keine Zeit für lässige Ruhepausen. Was sofort auffällt ist ein natürlich-mächtiger Sound, der sowohl Platz für modernen Metal, als auch Klänge aus Ihren Anfangstagen, lässt. Ich bin wirklich erstaunt, wie stimmig dieses Album ist. Ein Schlag ins Gesicht und ein Grindcore Monument mit Thrash-Einschlag ist der treibende Opener Live On Your Knees. Dieser Song zeigt schon die ganze Klaviatur ihres Könnens und das von Reisenegger als Sänger besonders.

Befeuert von Unruhen im Heimatland

Harmonisch verschmelzen die pfeilschnellen Riffs mit druckvollen Schlagzeugsalven. Darüber hinaus steckt in den Songs der typisch südamerikanische Groove, für den so viele Extrem-Metal aus dieser Region bekannt wurden. Ein Beispiel ist hierfür das überragende Zona De Sacrificio. Hier stecken Hooklines zum niederknien drin. Dieses Album lässt einen die Wut über die Regierung, über die aktuelle Lage in Chile spüren. Zum Teil wird dies in Landessprache und in Englisch herausgebrüllt, regelrecht geschrien.

Der Groove, bei dem man mit muss…

Für jeden Fan der auf extremen Metal steht, ist es etwas dabei. In Dark Horse kommen Fans von alten Sepultura und Machine Head voll auf Ihre Kosten. Der harte Groove nimmt dich am Genick und schleudert dich im Quadrat umher.

Theocrazy und Sistema Criminal sind meine absoluten Favoriten. Phänomenal, welch unbändige Energie in diesen Songs steckt. Solche Thrash-Granaten sind dieses Jahr fast konkurrenzlos. Mich fasziniert Album besonders, die unbändige Härte in Verbindung mit dem harmonischen Groove, den man aus den 1990ern kennen und lieben gelernt hat. Für noch mehr Abwechslung sorgt die spielerische Dampfwalze von Ego Killer. Bei das Gefühl aufkommt, von einem 40-Tonner überfahren zu werden, weil das gewaltige Schlagzeug dich erdrückt und der Mantra-gleiche Refrain zugleich paralysiert.


Fazit
Sacrificio ist für mich die Überraschung des Jahres und Criminal haben sich mit dem Album Ihren Michelangelos David geschaffen. Die in Europa lebenden Chilenen zelebrieren fantastisch, groovenden Thrash/Death Metal, der die Energie der alten Tage transportiert und doch frisch, unverbraucht klingt. Eine kompromisslose Platte mit Potential zum Album des Jahres und daher eine 9,5 / 10

9,5

Line Up
Anton Reisenegger – Gesang/Gitarre
Sergio Klein – Gitarre
Danny Biggin – Bass
Danilo Estrella – Schlagzeug

Tracklist
01. Live on your Knees

02. Caged
03. The Whale
04. Zona de Sacrificio
05. After me, the Flood
06. Dark Horse
07. Theocrazy
08. Sistema Criminal
09. Zealots
10. Age of Distrust
11. Hunter and the Prey
12. Ego Killer

Links
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