Waldgeflüster – Dahoam – Album Review

Waldgeflüster – Dahoam
Herkunft: München / Deutschland 
Release: 24.09.2021
Label: AOP Records
Dauer: 49:20
Genre: Atmospheric Black Metal


Waldgeflüster waren in der letzten Zeit sehr fleißig und kommen nach Mondscheinsonaten und Stimmen Im Wald 2020, eine Neueinspielung der ersten Demo, dieses Mal mit echten Drums und Bass, mit dem dritten Album im dritten Jahr.
Dahoam ist insgesamt das nun siebte Album. Zur Discographie gehört ebenso ein Split mit Panopticon. Auf Grund ihrer regelmäßigen guten Alben und guten Auftritte in Erfurt und auch als eines der, wenn nicht sogar dem Highlight auf dem Fimbul Festival 2020, bin ich sehr auf das neue Album gespannt. 

Ja, es gibt bayrische Texte

Um direkt den Elefanten im Raum anzusprechen: Nicht nur der Titel des Albums ist auf Bayrisch, sondern auch ein Großteil der Texte. Ich finde das gar nicht so störend, wie ich es beim Lesen des Promotextes erst befürchtet hatte. Dadurch, dass die Band generell einen naturbezogenen Stil prägt und auch auf Songs wie Im Ebersberger Forst teils ins paganische geht oder beim finalen Am Wendelstoa sogar Anleihen eines Volksliedes hat, ist das diesbezüglich passend.

Vorallem weil bei letzt genannten sogar ein Mitklatschen zu hören ist. Zum Glück verwendet man auch nicht einen brutalen Dialekt, wie man ihn teils noch in ländlichen Regionen hört, bei dem man so schon beim Reden seine Probleme hat, die Inhalte zu verstehen. Dennoch sinkt dadurch schon die Verständlichkeit der Lyriks etwas.
Ausnahmen bei bayrischen Lyriks gibt es dann doch bei den Gästen auf dem Album. So singt Austin Lunn bei Mim Blick Aufn Kaiser seinen Part auf Englisch. Auch wenn ich nicht der größte Fan von Sprachwechseln und vor allem von Sprachwechseln in einem Song bin, überwiegt hier doch die Erleichterung, dass ein Amerikaner nicht probiert auf Bayrisch zu singen. Neben dem Feature kann ich bei dem Song einfach nicht den sehr guten Gitarren-Lead verschweigen, wobei das ganze Album im Riffing und Melodik nur sehr wenige Wünsche noch offen lässt. Auch J.J. singt bei Am Tatzlwurm nicht bayrisch. Richtig überzeugen kann mich bei circa vier Minuten der wahnsinnig gute ruhige verträumte Part, welcher durch Regengeräusche unterstützt wird.

Wie oben bereits geschildert, zeichnet sich der Stil von Waldgeflüster durch diverse folkige Einflüsse aus. Neben diversen akustischen Gitarren Parts, Naturgeräuschen, epischen cleanen Parts hat auch in gewisser Form die bayrische Sprache eine unterstützende Wirkung. Erfolgreich unterstützend ist da Nostarion am Cello bei In Da Fuizn. Die Band hat erneut drei Stücke mit über zehn Minuten dabei, die dank Vielseitigkeit sehr kurzweilig sind.


Fazit
Zum Glück stört beim aktuellen Waldgeflüster Album die bayrische Sprache weniger als befürchtet und ist in mancher Hinsicht sogar fördernd. Die Band schafft es gut die gewünschte Waldstimmung zu transportieren und kann qualitativ an die Vorgängeralben anschließen. Von mir gibt es 9 / 10

Line Up
Winterherz – Gesang, Gitarre, Keyboard, Samples
Dominik Frank – Gitarre, Gesang
Markus Frey – Gitarre
Arvagr – Bass, Gesang
Thomas Birkmeier – Schlagzeug
Gastmusiker
J.J.
Austin Lunn
Nostarion

Tracklist
01. A Taglachinger Morgen
02. Im Ebersberger Forst
03. Am Stoa
04. Am Tatzlwurm
05. In da Fuizn
06. Mim Blick aufn Kaiser
07. Am Wendelstoa

Links
Facebook Waldgeflüster


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