Veritates – Killing Time – Metal im Blut – Album Review
Veritates – Killing Time
Herkunft: Deutschland
Release: 17.01.2020
Label: Pure Steel/Doc Gator Records
Dauer: 47:56
Genre: Heavy Metal
Thomas Winter hat ohne Frage Metal im Blut! Als freier Mitarbeiter des jungen Schweizer Labels Doc Gator Records und als großer Aktivposten der Facebook Gruppe Heavy Metal Fans ist er in der Metal Szene bekannt. Außerdem war er lange als Gitarrist einer lokalen Metal Band unterwegs, bevor er im Herbst 2018 mit Andreas von Lipinski (Sänger der Kölner Metal Institution Wolfen) beschloss, ein neues gemeinsames Projekt zu starten. Zu viele gute Ideen hatten sich in seiner Schublade angesammelt, die es Wert sind, auf einen Tonträger gepresst zu werden. Als Mitstreiter konnten Toms alter Weggefährte Bassist Jörg Belstler und Grave Digger Schlagwerker Marcus Kniep gewonnen werden. Damit stand das Grundgerüst für Veritates, um die sieben Eigenkompositionen und eine Coverversion unter Mithilfe von befreundeten Musikern zwischen November 2018 und Mai 2019 einzuhämmern. Herausgekommen ist dabei ein Album mit Herzblut und das kann im Fall der beteiligten Musiker nur eines bedeuten: Trendfreier bodenständiger Heavy Metal!
Mit melodischen Gitarren eröffnet The Past is Dead stimmungsvoll das Album. Schnell wird klar, auf dem Album „rult“ die Sechsseitige, denn coole Riffs und Leads gibt es gleich beim Eröffnungstrack in Hülle und Fülle. Der melodische Gesang von Lipi passt dabei wie die berühmte Faust aufs Auge (A**** auf Eimer geht natürlich auch)! Ein gelungener Auftakt, der vom nachfolgenden Titeltrack Killing Time mit der gleichen Wucht fortgesetzt wird. Nach dem starken Auftakt Doppel wird es mit Jerusalem Syndrome epischer. Ein leichtes Maiden-Feeling macht sich breit, bevor wieder einen Gang höher geschaltet wird und die Nummer zusehends Fahrt aufnimmt. Der Song nimmt immer mehr an Intensität zu, der Refrain brennt sich nachhaltig in die Hirnrinde ein. Auch Awakening setzt mehr auf Stimmung denn auf pure Raserei. Nach dem melancholischen Beginn explodiert die Nummer erst im letzten Drittel geradezu. Mit über elf Minuten Spielzeit ist Hangmen Also Die das Herzstück des Albums. Der atmosphärisch dichte Song hat einen epischen Aufbau und die Spannung wird im Laufe der Nummer immer intensiver. The Wild Hunt ist rhythmisch sehr interessant ausgefallen, braucht ein wenig, wirkt dafür aber umso nachhaltiger und ist inzwischen meine Liebligsnummer auf dem Album. Den Mike Oldfield Klassiker Discovery haben Veritates mächtig entstaubt und daraus einen reinrassigen Metal-Track gebastelt, bei dem natürlich das geniale Gitarrenmotiv des Meisters aber immer noch klar im Vordergrund steht. Vollgas wird dafür beim abschließenden, geradezu thrashigen Hasta la Muerte gegeben. Mit den beiden Poltergeist Mitgliedern V.O. Pulver und André Grieder hat Tom dabei die richtigen Musiker zur Unterstützung für diesen Track ins Boot geholt.
Fazit:
Es wäre in der Tat eine Schande gewesen, wenn die Songs in einer Schublade verstaubt wären. Zum Glück hat Tom die richtigen Mitstreiter zur Umsetzung seiner Songideen gefunden. Wer auf ehrlichen, trendfreien Metal mit Langzeitwirkung steht, sollte hier unbedingt zugreifen. Das Album wird auf CD bei Pure Steel Records erscheinen, während Doc Gator Records die Vinylfreunde mit einer hochwertigen Langrille beglücken wird. Ich freue mich auf beide Varianten und gebe 9/10 für dieses gelungene Debüt, das hoffentlich auch auf den Bühnen dieser Republik zu sehen sein wird.
Line up:
Andreas von Lipinski – Gesang
Tom Winter – alle Gitarren, wenn nicht anders angegeben
Jörg Bahlsen Belstler – Bass
Markus Kniep – Drums
Tracklist:
The Past Is Dead
Killing Time
Jerusalem Syndrome
Awakening
Hangmen Also Die
The Wild Hunt
Discovery (Mike Oldfield Cover)
Hasta la Muerte
Links:
Webseite Veritates
Webseite Pure Steel Records
Webseite Doc Gator