Redaktionscharts – 2019 – Rückblick/Ausblick – Das waren unsere Highlights! -Andreas-
Wir sehen auf ein ereignisreiches -Rock und Metal- Jahr 2019 zurück und lassen euch in unseren, von jedem Redakteur persönlich gestalteten Redaktionscharts bis zum Jahresende daran teilhaben
2019 – war ein anspruchsvolles Jahr. Bedingt durch meine aktive Teilnahme an sozialen Netzwerken stürmten Kaufempfehlungen von Freunden und „gesponsorte“ Hinweise über mich herein. Der fast hoffnungslose Kampf gegen die Flut der Veröffentlichungen trifft auf meine schrumpfende Freizeit und
spitzt sich noch zu durch den eigenen Anspruch auch Releases jenseits des metallischen Tellerrandes zu beachten. Und trotzdem hat es unheimlichen Spaß gemacht viele mir unbekannte Bands kennen zu lernen, aber auch zu sehen, dass auch einige alte Haudegen nach vielen Jahren richtig gute Platten raushauen.
Außerdem konnte ich auf Festivals alte und neue Freunde zu treffen und gemeinsam mit ihnen tollen Konzerte erleben.
Da ich trotz alledem noch das Gefühl hatte, dass noch mehr Musik in meinem Leben sein könnte, habe ich mich vom SOUNDMAGNET an Board ziehen lassen.
Und das gibt mir hier die Möglichkeit meine diesjährigen fünf musikalischen Höhepunkte zu nennen:
Angelwitch – Angel Of Light
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen die Herren um Sänger und Gitarrist Kevin Heybourne um die Ecke und hauen richtig einen raus.
Es ist ein abwechslungsreiches, traditionelles Album geworden und wenn man das Vinylrelease in den Händen hält, kommt zum akustischen auch noch der optische Augenschmaus.
Alcest – Spiritual Instinct
Auch hier hat es drei Jahre gedauert bis zum neuen Album. Nach dem auf dem Vorgängeralbum Kodama für mich zu wenig Abwechslung und Höhepunkte waren, hatte ich echt Angst die neue Scheibe aufzulegen. Doch Alcest enttäuschen auf ihrem sechsten Studioalbum nicht. Nein, ganz im Gegenteil wirkt alles wie im Fluss: Melodien treffen auf starke Gitarren, sanfte Gesangslinien wechseln mit Growls.
Melodien – Melancholie – Härte: Alcest haben sich auf ihre Trademarks besonnen und mich wieder versöhnt.
The Elephant – The Elephant
Ich habe das Album wenige Minuten gehört und wusste, dass es genau mein Ding ist. Stoner Rock gepaart mit Doom- und Blues Elementen, Bilder beim Hören vor dem geistigen Auge.
Es gibt nur Treffer, keinen einzigen Durchhänger, dazu eine Stimme, die mich an Glenn Danzig erinnert und jede Menge Bass. Denn davon haben die Herren in der Kapelle gleich zwei, was den Sound wunderbar fett und heftig macht.
Ein Debütalbum – ein Meisterwerk.
Diamond Head – The Coffin Train
Und wieder sind es alte Recken, die richtig frisch um die Ecke kommen. Hart, rockig, old-style und doch spritzig und einen kleinen Tick moderner als früher.
So klingt es, wenn man sich treu bleibt und doch eine kleine Frischzellenkur bekommen hat – wohl auch wegen Rasmus Bom Andersens hervorragender Gesangsleistung.
Lucifer’s Friend – Black Moon
Eigentlich wollte ich an dem Tag ihr berühmtes Debütalbum von 1970 wieder einmal anhören, aber da bin ich auf Black Moon gestoßen.
Mit Ihrem Debüt hat das nichts mehr zu tun, ist aber ein grandioses Hardrockalbum geworden. Der Titeltrack schon sprengt alle Erwartungen: während der Gesang von John Lawton (ex- Uriah Heep) 100% kraftvoll und traditionell daherkommt, schiebt uns die Band heimlich anstatt eines Gitarren- hier ein Trompetensolo unter und es passt. Alles wirkt easy und im positiven Sinn professionell.
Keyboards wie aus den 1970ern tragen die Songs ob es mal stampft wie in Passengers oder flott daher kommt wie Rolling the Stone. Für viel Gefühl sorgt das sanfte Little Man und wird gleich wieder von wilden Rhythmen in Freedom abgelöst. Das Album muss man gehört haben.
Mein Spezialtipp von Herzen:
The Bland – Beautiful Distance
Ein Blick über den Tellerrand: das hier ist kein Metal – aber richtig geile Musik!
Das Album ist so leicht und locker, dass es gut tut nach manchem verbissenen Metalalbum hier vorbeizuhören.
Es ist das Sommerfeeling der Songs, die wabernden Keyboards und dezenten Bläsern wie bei „Stop for me, Baby“ oder der Ohrwurmrefrain bei „Like the Rest“ der mir das Lächeln ins Gesicht malt. Wunderschöner als The Bland aus Schweden kann man nicht „Fuckup“ singen. Wenn’s mir mal schlecht geht – die Jungs richten mich auf.
Mein Livealbum des Jahres
King Diamond – Songs For The Dead – Live
Der König lässt uns an seinem 2015er Konzert in Philadelphia teilhaben und das in Top Sound und bester Songauswahl.
Wer lieber die visuelle Vollbedienung möchte, der kann auf die DVD / Bluray zurückgreifen. Das einzige, das mich nervt sind die unzähligen Vinylfarbvarianten, die dem Fan das Taschengeld abgraben sollen.
Mein Festivalhighlight:
Rockhard-Festival. Endlich mal die Leute treffen, mit denen man das ganze Jahr auf Facebook geschrieben hat. Dazu die weit gefächerte Bandzusammenstellung und geile Location. Da wird es mich 2020 wieder hinziehen.
Meine Konzerthighlights:
Anthrax – die alten Säcke haben es drauf mich in meine Jugend zu vesetzen.
Empyrium – ein Tränchen in meinem Auge bei The Ensemble Of Silence. Mein Arzt sagt, dass ich mir einmal im Jahr Empyrium geben muss.
Hardbone – bester Heavy Rock’n’Roll. Die Hamburger machen Laune mit Gitarre und Solies und großartiger Rockröhre am Micro. Ihre Platten sind gut – live geht der Spaß richtig ab.
Vorfreude 2020:
Empyrium kommt mit dem versprochenen neuen Album um die Ecke (und wehe nicht!).
Ozzys neues Album wird noch besser als die beiden guten Vorab Songs.
Er selber wird endlich gesund und kehrt zurück auf die Bühne.
Ansonsten freue ich mich auf jede Menge guten Platten und mitreißende Konzerte.