Flotsam and Jetsam – Blood In The Water – Album Review
Flotsam and Jetsam – Blood In The Water
Herkunft: USA
Release: 04.06.2021
Label: AFM Records
Dauer: 53:42
Genre: Thrash Metal / Speed Metal
Flotzilla ist zurück!! Vor mir haben sich die alten Herren aus Arizona irgendwie immer versteckt und tatsächlich höre ich zum ersten Mal bewusst die ungekrönten Helden des US Thrash Metals.
Warum ist diese tolle Band bis jetzt unter meinem Radar geflogen? Wahrscheinlich lag es am Bandnamen oder weil niemand in meinem Freundeskreis diese Band je erwähnt hatte. Egal, denn es ist nie zu spät, das Versäumte aufzuholen.
Also erstmal hab ich mich mit dem gesamten Backkatalog beschäftigt und habe festgestellt, wie vielfältig die Alben Ihrer Historie klingen. Ihr letzter Output The End of Chaos war der kommerziell am erfolgreichste und daher wird spannend, ob Sie dieses Level auf Ihrem 14.Studioalbum halten können.
Gesangsgott im Thrashuniversum
Der Opener Blood In the Water reißt mich erstmal aus den Sitzen. Heftige Thrash-Riffs, ballernde Drums und ein überragend aufgelegter Eric, der für mich mit seiner dargelegten Performance den Status: Bester Sänger im Thrash Genre abonniert hat, sorgen für ein Thrash Feuerwerk der feinsten Sorte.
Burn the sky lässt wahrhaftig den Himmel brennen. Ein Song mit einem großartigem Refrain und einer Hookline, die sofort im Gehörgang hängen bleibt. Hinzu kommt, dass Ken Mary am Schlagzeug eine Meisterleistung vollbringt und die Soli meine Luftgitarrist-Ambitionen perfektionieren lässt. Starker Song! HIER könnt ihr euch den Brecher reinziehen.
Die gewisse Band aus London
Die folgenden zwei Brecher Brace For Impact und A Place To Die überzeugen mit Wucht und einprägenden Melodien und gehören zu den härtesten Songs auf dem Album. Unglaublich, dass diese Band nicht schon längst auf dem Metalolymp steht. Beim nächsten Stück ertappe ich mich dabei, wie ich beim Gesang direkt an Bruce Dickinson denken muss. Walls ist der eingängigste Track der Scheibe und deckt unweigerlich die Vorlieben Conleys und Gilberts für Iron Maiden auf. Mir gefällt sehr, was ich da höre.
Aus alt mach neu…
Mit Cry For The Dead haben die Amis auch eine waschechte Halbballade im Repertoire, die erfreulicherweise nicht kitschig daher kommt. Es wird gekonnt mit epischen und kraftvollen Passagen gespielt und herausgekommen ist eine tolle Nummer. Wicked Hour ist ein perfektes Beispiel, wie moderner Thrash aus den USA zu klingen hat. Die melodisch-kräftigen Gitarrenparts gepaart mit dem sagenhaften Schlagzeugsound runden den Song zu einem Highlight ab.
Highlights am fließendem Band
Was für ein Powerhouse! So war mein erster Gedanke bei Too Many Lives. Nicht dass erneut Eric gesangstechnisch mehr als überzeugt, der Song drückt dich einfach an die Wand und der Blastbeat von Ken hallt noch Stunden später nach. Wahnsinns Nummer! Auch Dragon hält mich seinem überragenden Refrain gefangen. Auf dem Album jagt eine ausgezeichnete Hook, die andere. Kein Song ist zu lang, keiner zu kurz.
Reaggression ist alles andere als ein Rückschritt. Die Band schaut nach vorne und präsentiert auch mit diesem aggressiven Thrasher, dass sie eindeutig mehr Zuwendung verdient haben. Zu einer fetten Groovenummer ist Undone mutiert und zeigt wie abwechslungsreich das Album geworden ist. Mächtig läuft der Schlussakkord 7 Seconds ins Ohr. Hier tischt die Band thrashig-progressiv im großen Stil auf und hinterlässt bei mir einen mehr als bleibenden Eindruck. Soundtechnisch kann es für mich kaum besser klingen.
Fazit
Blood In The Water hat bei mir vollste Überzeugungsarbeit geleistet. Flotsam and Jetsam haben einen neuen Fan gewonnen. Das Album ist für mich der Inbegriff von modernem Thrash Metal. Mit ausgezeichneten Melodien, Vielschichtigkeit, Aggressivität und göttlichem Gesang gibt es die Chancen auf das Album des Jahres.
Von daher gibt es von meiner Seite eine saftige 9,5 / 10.
Line Up
Eric „AK“ Knutson – Gesang
Steve Conley – Gitarre
Michael Gilbert – Gitarre
Bill Bodily – Bass
Ken K Mary – Schlagzeug
Tracklist
01. Blood In The Water
02. Burn The Sky
03. Brace For Impact
04. A Place To Die
05. Walls
06. Cry For The Dead
07. Wicked Hour
08. Too Many Lives
09. Dragon
10. Reaggression
11. Undone
12. 7 Seconds
Links
Facebook Flotsam and Jetsam
Webseite Flotsam and Jetsam
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Sectlinefor – Kissing Strangers During An Outbreak
Album Review – Molybaron – The Mutiny
Kolumne – Old and Gold – Ein Klassiker aus meinem Plattenschrank, Necrophagist