Demon Incarnate – Leaves of Zaqqum – Album Review
Demon Incarnate – Leaves of Zaqqum
Herkunft: Saarland / Deutschland
Release: 18.06.2021
Label: Metalville Records
Dauer: 40:25
Genre: Doom Metal / Stoner Metal / Classic Rock
Die Band Demon Incarnate hat sich dem klassischen Rock und Metal vergangener Jahrzehnte verschrieben. Dabei vermischen die Saarländer den Sound von Black Sabbath, Candlemass und Co mit orientalischen Einflüßen.
Das neue Album Leaves of Zaqqum wurde nur zu dritt eingespielt, erst nach den Aufnahmen hat die Band ihr aktuelles Line-Up vervollständigt. Der Titel entstammt übrigens dem Koran. Der Zaqqum-Baum ist in der Heiligen Schrift des Islam ein verfluchter Baum, der in mehreren Suren erwähnt wird und direkt dem Höllenfeuer entwachsen sein soll.
Musik mit Wiedererkennungswert
Frauengesang ist im Metal nichts Neues mehr. Bei den Damen ist es aber genau so wie bei den Männern: Nur wenige verfügen über eine Stimme, die sofort im Gedächtnis hängen bleibt. Lisa Healey ist eine dieser Ausnahmeerscheinungen, denn ihr Gesang ist warm, zart und kraftvoll zugleich. Damit erinnert sie dezent an Jess and the Ancient Ones, aber mit wesentlich mehr Oldschool-Flair.
Auch der Rest der Band versteht sein Handwerk. Bass und Schlagzeug liefern organisch-groovige Beats, auf denen die Gitarrenfraktion seinen Riff-orientierten Sound aufbaut. Bei diesem Genre ist es ja immer sehr schwer, sich von Altbekanntem abzuheben. Demon Incarnate schaffen dieses Kunststück, was einerseits am intelligenten Songwriting voller Spannungsbögen und andererseits an der starken Produktion des Albums liegt. Hier sitzt jeder Ton und schallt druckvoll aus den Boxen.
Huldigung an die Urväter mit vielen Akzenten
Der Opener In Disguise ist praktisch eine Blaupause dafür, was diese Band in den kommenden Songs für uns parat hält. Hier treffen knackige Riffs und Hooklines auf stimmungsvollen Gesang und leicht psychedelische Passagen. Du kannst dir das Lied HIER anhören.
Mit To Resist wird hingegen den Metal-Urvätern von Black Sabbath gehuldigt. Die simplen, aber markanten Riffs und Gesangslinien werden hier nur durch ein Sludge-artiges Solo unterbrochen, was der Nummer im Gesamten sehr gut tut. In Black Veil wird’s dann etwas flotter und die Band beweist, dass sie auch ein Gespür für trockenen Stoner-Sound hat.
Es geht auch vertrackter
Mit Over The Under erwartet uns in der Mitte des Albums ein weiteres Highlight. Die Nummer versprüht gleichzeitig Lockerheit, Blues-typische Melancholie und ein orientalisches Flair. Das liegt an den vertrackteren Strukturen und den treibenden Drum-Linien sowie wiederum am Gesang von Lisa Healey. Starke Leistung!
Mit Serve The Cause folgt dann gegen Ende nochmal ein rockiger Song, der beim Anhören gute Laune macht und doomig vor sich hin stampft, ohne dabei auf die markanten, stimmungsvollen Intermezzos zu vergessen, die den Sound dieser Band immer wieder durchziehen.
Fazit
Leaves of Zaqqum steht für all das, was den klassischen Metal-Sound so resistent gegen sämtliche Trends macht. Demon Incarnate versprühen auf diesem Album wunderbares Oldschool-Flair und entwickeln dabei ihren eigenen Stil, indem sie das klassische Wall of Sound-Schema mit neuen Ideen und etlichen Spannungsbögen erweitern. Starke Leistung aus dem Saarland und hoch verdiente 8,5 / 10.
Line Up
Lisa Healey – Gesang
Jan Paul – Gitarre
Donny Dwinanda Putra – Gitarre
Matz Naumann – Bass
Kai Schneider – Schlagzeug
Tracklist
01. In Disguise
02. The Liars’s Tongue
03. To Resist
04. Longing For Pt. 1
05. Black Veil
06. Lunar Majestic
07. Over The Under
08. Longing For Pt. 2
09. Serve The Cause
10. Grave Worms
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